Thomas Rhett - It Goes Like This

CD Cover: Thomas Rhett - It Goes Like This

Thomas Rhetts erstes Studioalbum "It Goes Like This" setzt auf Country-Rock

Eigentlich wollte Thomas Rhett nie ins Musikbusiness einsteigen. Er versuchte sich in Kinesiologie, BWL oder Anatomie. Doch Ausstrahlung, Bühnenpräsenz und vor allem Talent sind dem aus Georgia stammenden 23-Jährigen wohl in die Wiege gelegt worden. Sein Vater ist Thomas Rhett Akins, der in den 90ern mit Songs wie "That Ain't My Truck" und "Don't Get Me Started" große Erfolge feierte. Thomas Rhett Jr. ist musikalisch aber keinesfalls ein Abziehbild seines Vaters. Sein erstes Studioalbum, "It Goes Like This", besticht mit erfrischend modernem Countryrock und einer Bandbreite vom Partysong bis zur nachdenklichen Ballade. In seinen Lyrics bedient er alle Klischees für ein anständiges Countryrock-Album: Frauen, Bier, Pick-Up Truck, Patriotismus und Jesus. Es wirkt authentisch, nicht zuletzt, da man den ein oder anderen Song mit einem Augenzwinkern ansehen darf

Das eingängige E-Gitarre-Riff, die kratzige Stimme und treibender Groove von "Watcha Got In That Cup" sind der passende Einstieg für die in sich stimmige Countryrock-Platte. Demselben Thema - den Girls - widmet sich auch "Get Me Some of That". Allerdings lässt sich das Lied fast schon als Pop-Song verorten. Bestes Songwriting und ein durchdesigntes Arrangement, lassen die langjährige Erfahrung von Akins Senior durchscheinen, der den Song zur Platte seines Sprösslings beigesteuert hat. Ähnlich poppig muten auch "Call Me Up" und "Take You Home" an.

Thomas Rhett weiß, seine Einflüsse pointiert einzusetzen

Der Song "It Goes Like This" gibt dem Debüt-Album seinen Namen. Die Steigerung und der Einsatz ruhigerer Passagen machen das Lied zu einer harmonischen Countryrock-Ballade. versteht es, musikalische Einflüsse so pointiert einzusetzen, dass die Countryrock-Songs immer frisch und abwechslungsreich klingt. So wirkt das Intro zu "Make Me Wanna" in Stimmung und Harmonie fast schon jazzig - aber eben nur fast.

Alles was lyrisch das Redneck-Herz begehrt, bieten die Songs "Something to Do With My Hands", "Front Porch Junkies" und "All-American Middle Class White Boy". Während "Something to Do With My Hands" musikalisch eher im klassischen Country-Gewand daherkommt, ist der Hip-Hop-Einfluss der anderen beiden unüberhörbar. Mit "Front Porch Junkies" hat es gar ein DJ-Remix und nicht der Original-Track auf die Platte geschafft. "All-American Middle Class White Boy" erinnert in Sound und Attitüde hingegen an den Rock-Rapper Kid Rock.

Bier, Feiern, Freunde und Party - das sind die Themen in "In A Minute" und "Sorry For Partying". Letzterer, fast als Country-Waltz aufgezogen, nimmt gekonnt die bereuende Stimmung des nächsten Morgens auf.

Zum Abschluss des Albums gibt es noch ein paar nachdenklichere Töne bei einem "Beer with Jesus". Der Song mit Akustikgitarrenbegleitung handelt weniger von Bier als von Rhetts Lehren und der Vorstellung von Jesus als Freund an der Bar.

Fazit: Diese Platte hat alles, was ein gutes Countryrock-Album braucht. Ein durchweg gelungenes Debüt - gut produzierte, authentische Songs und ein stimmiges Gesamtkonzept. Einziges Manko ist höchstens die etwas mangelnde thematische Tiefe, aber diesen Anspruch meldet der 23-Jährige auch nicht an.

Label: Valory (Universal) VÖ: 31. Januar 2014
01 Whatcha Got in That Cup
02 Something to Do With My Hands
03 Get Me Some of That
04 Call Me Up
05 It Goes Like This
06 Make Me Wanna
07 Front Porch Junkies (Remix)
08 In a Minute
09 Take You Home
10 Sorry for Partying
11 All American Middle Class White Boy
12 Beer With Jesus

Anmelden