Mit "Honky Tonks & Country Songs" schwimmt Joe Nichols auf der derzeit angesagten Welle pure Country Music zu spielen
Seit Joe Nichols Ende der 90er Jahre die Country-Szene betrat, hatte er seine Highs and Lows, doch dieses Album könnte ihn hoffentlich wieder ins Gespräch bringen. 2002 entdeckten ihn seine Fans, als er sein Album "Man with a Memory" herausbrachte, was ihm seinen ersten Nr. 1-Hit "Brokenheartsville" bescherte. In den folgenden Jahren konnte er daran nie wieder so wirklich anknüpfen. Songs wie "What's a Guy Gotta Do" oder "Tequila Makes Her Clothes Fall Off" blieben hängen, doch irgendwie war Joe Nichols immer zu Unrecht ein Künstler, der in einer Nische verschwand.
Der Sänger aus Arkansas wuchs mit traditioneller Country Music auf, gibt an, von Stars wie Merle Haggard, Buck Owens oder George Strait beeinflusst worden zu sein. Dies habe ihn immer getragen und den Wunsch gestärkt, "echte" Country Music" zu machen, statt populären Trends zu folgen. Mit "Honky Tonks & Country Songs" hat Joe Nichols dies nun fortgeführt.
Honky Tonks and Country Songs
11 Tracks sind auf dem Album enthalten, eine weitere Vorab-Veröffentlichung war das Duett "Better Than You" mit Annie Bosko, welche auf demselben Label wie Joe Nichols unter Vertrag steht. Eine weitere Partnerin ist die Sängerin von Runaway June, Stevie Woodward, im Song "Hard Fires".
Mit dem Album an sich beschreibt Joe Nichols wohl seine Karriere als solche. Die Zeit, in der er selbst noch in Honky Tonks spielte. "Das waren die einzigen Plätze, an denen ich über längere Zeit hinweg auftreten konnte. Dort lernst Du eine Menge, wie es ist ein Entertainer zu sein, weil die Leute kommen, um einen guten Song zu hören und um eine gute Zeit zu haben", sagt er. Jeder könne eine gute Zeit in einem Honky Tonk und einem Country Song finden.
Produziert wurde "Honky Tonks & Country Songs" von Mickey Jack Cones und Derek George, die unter anderem auch für Jason Aldean, Thomas Rhett oder Randy Houser arbeiten.
Zeitlose und ehrliche Country Music, welche den Bogen vom Traditionellen zum Modernen spannt und dies auf dem kompletten Album, durchweg kompromisslos, wohltuend. Joe Nichols hat es immer verstanden, Geschichten aus dem Leben zu erzählen und die Besonderheit seiner Musikrichtung herauszuarbeiten. Erlebt dürfte der 47-jährige genug haben.
A Country Boy Can Survive
Als Hank Williams, Jr. seinen Song im Januar 1982 veröffentlichte, war dieser für ihn der Ausdruck, sich aus dem Schatten seines Vaters herauszuarbeiten. Er schlug seine eigene musikalische Richtung ein und mit diesem Song gelang ihm ein Durchbruch, da sich hier die Mittelschicht wiederfand. Unzählige Versionen von "A Country Boy Can Survive" gab es seither und nun schenkt Joe Nichols auf "Honky Tonks & Country Songs" davon eine respektvolle Version des Originals.
Fazit: Man darf sagen, dass Joe Nichols mit dem Alter immer besser wird. Seine Leidenschaft für echte Honky Tonk Music ist auf "Honky Tonks & Country Songs" spürbar. Sein Ziel, den Menschen damit eine gute Zeit zu geben, hat Joe Nichols definitiv erreicht.