"Must Have" für Liebhaber traditioneller Country Music
"Revelation" heißt übersetzt: Aufdeckung, Enthüllung oder Offenbarung. All dies trifft auf die einzelnen Tracks des Silberlings aus dem Hause Universal South zu. Obwohl man auch den enthaltenen Titelsong aus der Hand von Bobby Braddock aus dem Jahre 1972 für den Albumtitel hernehmen kann. - Braddock hat viele großartige Songs geschrieben, unter anderem für: Waylon Jennings, Mark Chesnutt, Tammy Wynette, Tracy Lawrence etc. etc. - Dem bewussten Hörer fallen sicherlich die vielen Offenbarungen auf, die in jedem Song enthalten sind. Die Themen sind vielfältig und machen jeden Titel einzigartig.
"Singer in a Band" behandelt das Thema der Bescheidenheit oder aber der Prioritäten; dies liegt ganz im Betrachtungswinkel des Zuhöreres. In "The Shade" wird das einfache Leben dem modernen Leben vorgezogen und bei "Nobody Believed In You" geht es um den Glauben an eine Person und ihre Fähigkeiten. All diese Songs sind mit traditionelle Country-Tunes unterlegt und so kommen auch die Freunde der traditionellen Instrumente der Country-Musik nicht zu kurz. Mandoline, Steel-Guitar, Fiddle und noch viele mehr sind auf "Revelation" zu hören. Manchmal sparsam aber dennoch mit Akzent ("The Shade") und manchmal als Leadinstrument im Wechsel mit anderen (don`t ruin it for the rest of us). Brent Rowan, der sich als Produzent des Albums ebenso verantwortlich zeichnet wie als Studiomusiker am 6-String Bass, der E-Gitarre oder an den Keyboards, hat unter anderem auch das Debüt-Album von Julie Roberts produziert.
Die Songauswahl von Joe Nichols ist hervorragend. Sie reicht vom bereits erwähnten Titel "Revelation", der sehr melancholisch angelegt ist und sich an die Offenbarung im biblischen Sinne hält über den mit 176 Beats Per Minute schnellsten Titel "What'sa Guy Gotta Do2 im Cajun-Mantel bis hin zu dem Song über das Abschiednehmen in der Sterbestunde "Farewell Party". "What'sa Guy Gotta Do" ist der einzige Song auf "Revelation", der von Joe Nichols selbst geschrieben ist. Ansonsten hat er sich ausgewähltes Material von beispielsweise Iris DeMent "No Time to Cry" aus dem Jahre 1993 oder dem Titel "Farewell Party" (1953) von Lawton Williams zugewandt. "Farewell Party" wurde übrigens auch schon von Gene Watson und Alan Jackson ("Under the Influence") auf CD verewigt.
Fazit: "Revelation" ist für Liebhaber der traditionellen Countrymusik ein "must have". Ein Album zum Träumen ("I Wish That Wasn't All"), Nachdenken ("Things Like that") aber auch Spaß haben ("What'sa Guy Gotta Do"). Mit Ausnahme von "Farewell Party" bewegen sich alle anderen Song im Bereich von 88 bis 128 Beats per Minute - also einem eher ruhigen Album, was das Tempo angeht. Dies ist allerdings kein Nachteil, sondern ein wichtiger Kontrastpunkt unserer heutigen Zeit und wirkt sich angenehm beim Hören aus. Wer Songs von Alan Jackson und Randy Travis mag, wird die Stimme von Joe Nichols und seine Art des Vortrags lieben.
Label: Universal South (Universal) | VÖ: 19. November 2004 |
01 | The Shade |
02 | Singer In A Band |
03 | Don't Ruin It Fot The Best of Us |
04 | I Wish That Wasn't All |
05 | If I Ever Get Her Back |
06 | If Nobody Believed In You |
07 | Farewell Party |
08 | Things Like That (These Days) |
09 | Revelation |
10 | What's A Guy Gotta Do |
11 | No Time To Cry |