Los geht es mit der ersten Singleauskopplung "You Sound Good to Me", die es zeitweilig bis auf Platz 21 der Hot Country Songs schaffte. Frisch und unbekümmert kommt der flotte Track daher und verbreitet durchaus so etwas wie Sommerstimmung. Auch gesanglich ist es wirklich ansprechend, was Hale da so von sich gibt. Einzige Abzüge muss man beim Text machen. "Baby you sound good to me. Baby you sound so good to me. Mh-mh-mh like a melodie. Baby you sound good to me", ist da im Refrain zu hören. Nun ja, Kreativität und Tiefgang gehen sicherlich anders, aber es muss ja auch nicht immer wie von Bob Dylan geschrieben sein.
"From the Backseat" knüpft stimmungsmäßig dann nahtlos beim Vorgänger an. Hale versprüht gekonnt gute Laune und der Song bleibt nicht zuletzt dank seines prägnanten Refrains im Gehör haften. Country-Pop vom Feinsten, ist man geneigt zu sagen, und das ist in Nashville ja momentan kein unerfolgreiches Konzept. Nach diesem dynamischen Beginn schlägt Hale dann mit "Nervous Girls" erstmals etwas ruhigere und nachdenkliche Töne an. Mit der Textzeile "I'm that girl that's just like you" ("ich bin das Mädchen, das genau wie Du ist") fasst Hale zusammen, dass sie genauso unsicher und verletzlich ist wie viele ihrer weiblichen Fans. Das dürfte bei der jungen Zielgruppe hervorragend ankommen, wirkt aber dennoch authentisch und ehrlich. Nach diesem kurzen Ausflug ins Besinnliche folgt dann mit "Red Dress" ein Song, der in Zukunft mit Sicherheit von sich reden machen wird. Bereits die Auftaktmelodie lässt erahnen, dass sich da ein Hit zusammenbraut. Nachdem Hale dann die ersten Zeilen des enorm eingängigen Songs gesungen hat, ertönt unverhofft eine tiefe Männerstimme, die einem merkwürdig vertraut vorkommt. Ist das nicht… Joe Nichols?! Richtig. Stimmlich harmonieren Hale und Nichols wirklich hervorragend und machen "Red Dress" so zu einem der Glanzpunkte der CD.
Im Folgenden hat Hale noch einige weitere Titel mit Hit-Potential zu bieten, wie etwa das fröhliche "Kiss Me", die Power-Ballade "Just Another Song" oder die überraschend rockigen "Goodbye Gone" und "Lie a Little Better". Auch der verträumte Titeltrack "Road Between" weiß zu überzeugen und findet sich, wie auch "Kiss Me", als Acoustic-Bonussong auf der Deluxe Version wieder. Nach insgesamt 57 Minuten Spielzeit endet dann das Hörvergnügen, und etwaige Zweifel am musikalischen Talent der Schauspielerin haben sich in Luft aufgelöst.
Fazit: Mit "Road Between" liefert Lucy Hale ein gelungenes Debüt ab. Sowohl stimmlich als auch musikalisch hat die junge Dame einiges zu bieten, und der eine oder andere Hit vom Album wird mit Sicherheit noch den Weg ins Radio und in die Charts finden.
Label: DMG / Hollywood (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 03. Juni 2014 |
Titelliste
01 | You Sound Good to Me | 09 | Lie a Little Better |
02 | From the Backseat | 10 | Love Tonight |
03 | Nervous Girls | 11 | Just Another Song |
04 | Red Dress (mit Joe Nichols) | 12 | My Little Black Wedding Dress |
05 | Goodbye Gone | 13 | Feels Like Home |
06 | Kiss Me | 14 | Loved |
07 | Road Between | 15 | Kiss Me (Live Acoustic) |
08 | Lie a Little Better | 16 | Road Between (Live Acoustic) |