Mark Chesnutt

Mark Chesnutt

Dem Neo-Honky-Tonker Mark Chesnutt gelang es in den neunziger Jahren, aus einer festen Verwurzelung im klassischen Country heraus in die Charts einzusteigen und zum Star zu werden.

Mark Nelson Chesnutt wurde am 6. September 1963 im texanischen Beaumont geboren und wuchs mit der umfangreichen Country-Plattensammlung seines Vaters Bob Chesnutt auf, der es als Sänger zwar zu einer gewissen lokalen Popularität gebracht, jedoch nie den großen Durchbruch geschafft hatte und deshalb als Gebrauchtwagenhändler arbeitete. Mark lernte Gitarre und Schlagzeug, und gab mit fünfzehn sein Debüt als Sänger in der lokalen Clubszene, wobei er von der Band seines Vaters unterstützt wurde. Für einige Zeit verließ er sogar die Highschool, um sich ganz der Musik zu widmen, besann sich dann aber eines Besseren und machte seinen Abschluss. Sein Vater nahm ihn in der Zwischenzeit für einige Aufnahme-Sessions mit nach Nashville.

In den Achtzigern veröffentlichte Chesnutt einige Singles auf lokalen Labels wie Cherry in Houston und Axbar in San Antonio, wo sogar ein ganzes Album von ihm erschien ("Doing My Country Thing"). Zudem war er Headliner im Cutter's, einem Club in Beaumont, wo in seiner Band häufig der zukünftige Star Tracy Byrd mitspielte. Nach zehn Jahren positiver Mund-zu-Mund-Propaganda erhielt Chesnutt endlich einen Plattenvertrag bei MCA Nashville. Sein Debütalbum "Too Cold at Home" erschien 1990 und warf mit dem Titeltrack gleich einen ersten Top-Five-Hit in den Country-Charts ab. Das Album, eine Mischung aus George Jones, Merle Haggard und Bob Wills, bescherte ihm noch vier weitere Top-Ten-Smashes: Die Nummer 1 "Brother Jukebox" sowie "Blame It on Texas", "Your Love Is a Miracle" und "Broken Promise Land". Als die letzte Hitsingle aus den Charts verschwunden war, hatte Chesnutt mit dem 92er "Longnecks & Short Stories" bereits ein Nachfolgealbum eingespielt, das mit "Bubba Shot the Jukebox" (einer von Chesnutts bekanntesten Songs), "Old Flames Have New Names", dem Nummer-1-Hit "I'll Think of Something" und "Ol' Country" vier weitere Top-Five-Singles enthielt. Das 1993 veröffentlichte Album "Almost Goodbye" setzte die Serie fort und warf mit dem Titelsong sowie mit "It Sure Is Monday" und " I Just Wanted You to Know" drei weitere Single-Hits ab. Die 94er LP "What a Way to Live" enthielt den Nummer-1-Hit "Gonna Get a Life" sowie "Goin' Through the Big D", das immerhin auf Position 2 kletterte. Für den Nachfolger "Wings" (1995) ließ MCA kurzzeitig sein Country-Label Decca wiederauferstehen und machte Chesnutt darauf zum Aushängeschild. Das Album konnte die Hitserie seiner Vorgänger zwar nicht fortsetzen, wird aber von vielen Kritikern als Chesnutts eklektischstes und geschlossenstes Werk angesehen.

Um die Verkaufszahlen wieder anzukurbeln, veröffentlichte MCA 1996 eine Greatest-Hits-Compilation mit dem neuen Song "It's a Little Too Late", der prompt zu einer Nummer 1 wurde. Das 97er Studioalbum "Thank God for Believers" erschien wieder auf MCA Nashville und bescherte Chesnutt mit dem Titelsong einen Nummer-2-Hit. Auf dem Nachfolger "I Don't Want to Miss a Thing" (1999) zeigten sich dann Crossover-Tendenzen, insbesondere bei der gleichnamigen Ballade mit Diane Warren, die zu einem großen Hit für Aerosmith wurde. Chesnutts Version, die von vielen Kritikern wegen ihrer Unaufdringlichkeit gelobt wurde, setzte sich einen Monat lang an der Spitze der Country-Charts fest und stieg sogar in die Top Twenty der Pop-Charts ein. Trotz dieses Erfolgs liefen die anderen Auskoppelungen nicht so gut wie erwartet, und das 2000er Album "Lost in the Feeling" muss im Vergleich zu den Vorgängerwerken sogar als Flop angesehen werden. Chesnutt ging anschließend von MCA zu Columbia. Dort erschien 2002 das Album "Mark Chesnutt", das sich zwar ordentlich verkaufte, an vergangene Erfolge jedoch nicht ganz anknüpfen konnte. 2004 wechselte Chesnutt erneut das Label und hat einen Vertrag bei dem Deutschen Label AGR Television Records unterschrieben. Kurz darauf erscheint mit "Savin' The Honky Tonk" eine neue Platte, bei der viele Kritiker endlich wieder den "alten", erfolgreicheren Chesnutt erkennen.

2006 erscheint nach kürzerer Kunstpause das Album "Heard It In A Love Song". Vor allem die Fans in Deutschland erfreut Chesnutt dann im Jahr 2007 mit einigen Konzerten.

Zu Beginn des Jahres 2008 erscheint dann die neue Single "Rollin With The Flow" und hinterlässt einen guten Vorgeschmack auf das gleichnamige Album. Während Chesnutts Sterne in Sachen CD-Verkäufe und Chartplatzierungen in den USA zu sinken droht, erfreute er sich in Europa immer noch großer Beliebtheit. Umso trauriger für seine Fans, dass Chesnutt nach Erfüllung seines Vertrages mit AGR Television Records einen neuen Vertrag bei dem zu Time Life gehörenden Sugaro Label unterschrieb.

Die erste Platte unter dem neuen Vertrag, "Outlaw", erschien 2010 und wurde in Deutschland, Österreich und in der Schweiz von Warner Music veröffentlicht. Leider erkannte keiner bei der Plattenfirma das Potential, das hierzulande in Mark Chesnutt steckte und so ging die Platte gnadenlos unter. Die Verkäufe waren in Deutschland sogar so schlecht, dass Warner für die Club-Tournee von Chesnutt keine CDs zum Verkauf zur Verfügung stellte. In Amerika reichte es für die von Pete Anderson (Dwight Yoakam) produzierte Platte wenigstens für Platz 42 in den Billboard Country Album Charts. Chesnutt war von der Zusammenarbeit mit Time Life so enttäuscht, dass er sich entschloss, sein nächstes Album auf seinem eigenen Label zu veröffentlichen.

So erschien "Live from the Big D" am 12. Juli 2011 in den USA auf Nada Dinero Records. In Europa wurde das Album nicht veröffentlicht.

  • Discografie

  • DVD

  • Charts (Album)

  • Charts (Single)

  • Film- und TV-Auftritte

Cover Jahr Album
Anmerkung

Mark Chesnutt - Live from the Big D 2010 Live from the Big D (Nada Dinero)  

Mark Chesnutt - Outlaw 2010 Outlaw (Saguaro Road/Time Life) CD Besprechung

Mark Chesnutt - Rollin With The Flow 2008 Rollin' With The Flow (AGR Television Records) CD Besprechung

2006 Heard It In A Love Song (AGR Television Records) CD-Besprechung

2004 Savin' The Honky Tonk (AGR Television Records) CD-Besprechung

2002 Mark Chesnutt (Columbia Nashville)  

2001 20th Century Masters - The Millennium Collection (MCA Nashville)  

2000 Lost In The Feeling (MCA Nashville)  

1999 I Don't Want To Miss A Thing (MCA Nashville)  

1997 Thank God For Believers (MCA Nashville)  

1996 Greatest Hits (MCA Nashville) 1xPlatin(USA)

1995 Wings (Decca Records Nashville)  

1994 What A Way To Live (Decca Records Nashville) 1xgold(USA)

1993 Almost Goodbye (MCA Nashville) 1xPlatin(USA)

1992 Longnecks & Short Stories (MCA Nashville) 1xPlatin(USA)

1990 Too Cold At Home (MCA Nashville) 1xPlatin(USA)

nocover 1988 Doing My Country Thing (Eigenvertrieb)  


Jahr Album Chart
Höchste Platzierung
2010 Outlaw Country Albums 42
2008 Rollin' With The Flow Country Albums 35
2008 Rollin' With The Flow Top Independent Albums 43
2004 Savin' The Honky Tonk Country Albums 23
2004 Savin' The Honky Tonk Top Independent Albums 15
2002 Mark Chesnutt Country Albums 23
2002 Mark Chesnutt The Billboard 200 184
2000 Lost In The Feeling Country Albums 53
1999 I Don t Want To Miss A Thing Country Albums 6
1999 I Don t Want To Miss A Thing The Billboard 200 65
1997 Thank God For Believers Country Albums 25
1997 Thank God For Believers The Billboard 200 165
1996 Greatest Hits Country Albums 18
1996 Greatest Hits The Billboard 200 130
1995 Wings Country Albums 24
1995 Wings The Billboard 200 116
1994 What A Way To Live Country Albums 15
1994 What A Way To Live The Billboard 200 98
1993 Almost Goodbye Country Albums 6
1993 Almost Goodbye The Billboard 200 43
1992 Longnecks Country Albums 9
1992 Longnecks The Billboard 200 68
1990 Too Cold At Home Country Albums 12
1990 Too Cold At Home The Billboard 200 132

Jahr Single Chart
Höchste Platzierung
2009 She Never Got Me Over You Country Singles 49
2007 Rollin' With The Flow Country Singles 25
2005 A Hard Secret To Keep Country Singles 59
2004 I'm A Saint Country Singles 33
2004 The Lord Loves The Drinkin' Man Country Singles 36
2003 I'm In Love With A Married Woman Country Singles 48
2002 I Want My Baby Back Country Singles 47
2002 She Was Country Singles 11
2002 She Was The Billboard Hot 100 62
2000 Fallin Never Felt So Good Country Singles 52
2000 Lost In The Feeling Country Singles 59
1999 This Heartache Never Sleeps Country Singles 17
1998 I Don t Want To Miss A Thing Country Singles 1
1998 I Don t Want To Miss A Thing The Billboard Hot 100 17
1998 I Might Even Quit Lovin You Country Singles 18
1998 Wherever You Are Country Singles 45
1997 It s A Little Too Late Country Singles 1
1997 It's Not Over Country Singles 34
1997 Let It Rain Country Singles 8
1997 Thank God For Believers Country Singles 2
1997 What Child Is This Country Singles 75
1996 It's A Little Too Late Country Singles 14
1996 Wrong Place, Wrong Time Country Singles 37
1995 Down In Tennessee Country Singles 23
1995 Goin' Through The Big D Country Singles 2
1995 Gonna Get A Life Country Singles 1
1995 It Wouldn't Hurt To Have Wings Country Singles 7
1995 Trouble Country Singles 18
1994 Goin Through The Big D Country Singles 4
1994 She Dreams Country Singles 6
1994 Woman, Sensuous Woman Country Singles 21
1993 Almost Goodbye Country Singles 1
1993 I Just Wanted You To Know Country Singles 1
1993 It Sure Is Monday Country Singles 1
1993 Ol Country Country Singles 4
1992 Bubba Shot The Juke Box Country Singles 4
1992 I ll Think Of Something Country Singles 1
1992 Old Flames Have New Names Country Singles 5
1991 Blame It On Texas Country Singles 5
1991 Broken Promise Land Country Singles 10
1991 Your Love Is A Miracle Country Singles 3
1990 Brother Jukebox Country Singles 1
1990 Too Cold At Home Country Singles 3

Jahr Rolle Film/Serie
     

vgw