My Big Fat Greek Wedding 2

My Big Fat Greek Wedding 2

"My Big Fat Greek Wedding 2" ist eine US-amerikanische romantische Komödie aus dem Jahr 2016 unter der Regie von Kirk Jones und dem Drehbuch von Nia Vardalos. In dem Film spielen Vardalos, John Corbett, Lainie Kazan, Michael Constantine (in seiner letzten Filmrolle), Andrea Martin, Ian Gomez und Elena Kampouris.

Filmplakat: My Big Fat Greek Wedding 2
 

My Big Fat Greek Wedding 2 - Fortsetzung der Kultkomödie mit Country-Sänger John Corbett

Vor einigen Jahren heiratete die smarte Griechin Toula (Nia Vardalos) ihren Mann, den Nicht-Griechen Ian (John Corbett), geheiratet. Die gemeinsame Teenager-Tochter Paris (Elena Kampouris) macht ihr Glück komplett. Doch mit Paris' nahendem High-School-Abschluss könnte eine entscheidende Wende in das Leben der Familie eintreten. Das ebenso kluge wie hübsche Mädchen spielt mit dem Gedanken, die Stadt zu verlassen, um anderswo zu studieren. Aber nicht nur in Toulas vier Wänden herrscht Stress, auch ihre Eltern stehen einander auf Kriegsfuß. Durch Zufall findet Großmutter Maria (Lainie Kazan) heraus, dass sie und ihr Mann Gus (Michael Constantine) gar nicht miteinander verheiratet sind. Eine Hochzeit muss her und alle Nerven liegen blank. Doch die Familie Portokalos wäre nicht sie selbst, wenn sie sich nicht auf ihre zig Verwandten und Freunde verlassen könnte.

Eineinhalb Jahrzehnte bis zur Fortsetzung

Auch unter inflationsbereinigten Umständen ist das Einspiel der 2002 in den deutschen Kinos erschienenen Culture-Clash-Komödie "My Big Fat Greek Wedding" bombastisch. Bei einem Budget von gerade einmal fünf Millionen US-Dollar, spielte der Film weltweit sage und schreibe 369 Millionen wieder ein. Daraufhin entstand zwar die nach sieben Folgen beendete Sitcom "My Big Fat Greek Life" und ein inhaltlich nicht mit der Vorlage verwandter Direct-to-DVD-Streifen namens "My Big Fat Greek Wedding", doch nicht nur der Erfolg blieb aus, auch die Storys um die griechische Großfamilie Portokalos schienen vorerst auserzählt. Bis heute! Mit Ausnahme von Regisseur Kirk Jones ("Was passiert, wenn's passiert ist"), der seinen Vorgänger Zwick in "My Big Fat Greek Wedding 2" auf dem Regiestuhl beerbt, ist so ziemlich jede wichtige Persönlichkeit vor und hinter der Kamera erneut mit an Bord, um im 14 Jahre nach Teil eins erscheinenden Sequel noch einmal in die kuriosen Verwicklungen von Toula und ihrer Familie einzutauchen. Dabei büßt die Fortsetzung nichts vom Charme des ersten Teils ein, was vor allem daran liegen dürfte, dass Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Nia Vardalos ("Kein Sex unter dieser Nummer"), auf deren Leben "My Big Fat Greek Wedding" basiert, auch hier in ihrer altbewährten Position aktiv bleibt.

Liebevolle Figuren, unspektakuläre Story in My Big Fat Greek Wedding 2

Schon im ersten Teil der sympathischen Griechen-Komödie ging es weniger darum, sich über unsere europäischen Nachbarn lustig zu machen, anstatt vielmehr mit ihren amüsanten Gewohnheiten und Spleen zu kokettieren. Verantwortlich an diesem braven Tonfall war wohl in erster Linie die Einwirkung von Drehbuchautorin Nia Vardalos, die im Skript für "My Big Fat Greek Wedding" tatsächlich erlebte Dinge ihres Lebens verarbeitete. So handelte der Film schlussendlich auch von nicht mehr als dem lauten, durchaus mit Klischees gespickten Alltag einer griechischen Großfamilie, setzte jenen aber so herzlich in Szene und warf nicht mit billigen Pointen um sich, dass man sich bei der Familie Portokalos sofort gut aufgenommen fühlte. Der Plot an sich war da tatsächlich zweitrangig und zugegebenermaßen auch nicht sehr originell. Schließlich ging es hier lediglich um das Zusammenfinden eines Paares, das seine Liebe vor den Familien durchsetzen musste. Doch mit der unübersehbaren Liebe zu den Figuren wusste Joel Zwick diese Schwächen auszugleichen. Und genau auf dieser Ebene geht es nun in "My Big Fat Greek Wedding 2" weiter.

Eine Familie wie aus dem echten Leben

14 Jahre nach dem ersten Teil haben Toula und Ian eine erwachsene Tochter, deren voranschreitender Lebensweg zum Dreh- und Angelpunkt dieses Films wird. Auch das erweist sich schlussendlich zwar nicht als besonders originell - doch getreu dem Motto "Der Weg ist das Ziel" geht es auch hier nicht wirklich darum, was passiert, sondern darum, wie es passiert. Und einmal mehr erweist sich auch der Cast als größter Pluspunkt. Abgesehen von Newcomerin Elena Kampouris ("Labor Day"), die ihrer Rolle entsprechend noch nicht im Vorgänger auftauchte, kennt man sämtliche Familienmitglieder des Vardalos-Clans bereits. Sie alle haben trotz fortgeschrittenen Alters nichts an Spritzigkeit und Sympathie eingebüßt haben. Im Mittelpunkt stehen insbesondere Nia Vardalos sowie ihr Filmpartner, der Schauspieler und Country-Musiker John Corbett ("The Boy Next Door"). Die Interaktion zwischen den beiden ist erneut herzlich und authentisch. Und auch unter den anderen Darstellern wird es trotz des einmal mehr überschäumenden, griechischen Patriotismus kaum einem Zuschauer schwer fallen, die Familie ins Herz zu schließen. Denn gerade weil all ihre Probleme auf den ersten Blick so alltäglich und nichtig erscheinen, erkennt man sich in den Streitgesprächen und Nervenzusammenbrüchen oftmals schneller wieder, als einem lieb ist.

Culture-Clash, das war einmal

Dabei steht das Thema Culture-Clash in "My Big Fat Greek Wedding 2" nicht mehr so sehr im Mittelpunkt wie im Vorgänger. Dies könnte in erster Linie der Tatsache geschuldet sein, dass Teil eins damals noch ein Wegbereiter auf dem Gebiet war, wohingegen es in den vergangenen Jahren deutlich mehr Filme dieses Kalibers auf der großen Leinwand zu sehen gab. Dass sich aus dem Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen abstruse Situationen ergeben können, ist heutzutage schlicht nichts Besonderes mehr. Das führt allerdings auch dazu, dass sich "My Big Fat Greek Wedding 2" auf anderer Ebene mehr anstrengen muss, um sich die Kurzweil und den Charme von einst zu bewahren. In diesem Fall ist die Auseinandersetzung mit den Themen Loslassen und Eigenständigkeit ebenjene andere Ebene.

Fazit: "My Big Fat Greek Wedding 2" besticht aus Storysicht nicht unbedingt mit einem Originalitätsbonus, doch durch die Liebe zu den Figuren und der genauen Beobachtungsgabe eines amerikanisch-griechischen Familienalltags ist Regisseur Kirk Jones ein ebenso warmherziger wie inhaltlich glaubhafter Nachfolger des Kultfilms von 2002 gelungen, der es so aussehen lässt, als wären Teil eins und zwei in einem Rutsch entstanden.

vgw
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