Die Handlung des von Markus Goller inszenierten Films verbindet verschiedene Geschichten, die natürlich alle lose zusammenhängen und sich immer wieder überkreuzen. Da ist zum Beispiel Hannes (Wotan Wilke Möhring), der nach einer Affäre von seiner Frau Clara (Heike Makatsch) verlassen wurde, die aber unbedingt zurück haben will. Deren Vater wiederum erleidet einen Herzinfarkt, gerade als er für eine große Fernsehshow den Weihnachtsmann geben soll, weswegen zufällig Martin (Elmar Wepper) den Job bekommt. Kerem (Fahri Yardim) hat seiner Familie noch nicht gestanden, dass er seinen Job verloren hat und sich auf dem Weihnachtsmarkt durchschlagen muss. Kiki (Nora Tschirner) ist ebenso sauer wie verwirrt, als plötzlich ihre große Liebe Jan (Tom Beck) wieder in der Stadt ist. Und ihr Bruder Viktor (Christian Ulmen) kann die Hochzeit mit seinem Partner Klaus (Friedrich Mücke) kaum erwarten, obwohl der mit dem Kopf wo ganz anders zu sein scheint.
Dass in einem Episodenfilm nicht jede Geschichte gleich stark ist, versteht sich von selbst und "Alles ist Liebe" ist da keine Ausnahme. Genauso wie es natürlich albern wäre, sich darüber zu beschweren, dass in einem Film wie diesen - in dem sich alles um Weihnachten und eben die titelgebende Liebe dreht - der Kitsch- und Süßlichkeitsfaktor einigermaßen hoch liegt. Doch um das erträglich zu machen, braucht man das Fingerspitzengefühl, dass Richard Curtis damals bei "Tatsächlich... Liebe" an den Tag legte.
Wo der damals die Mischung aus Witz, Tragik und Schmalz stilsicher hinbekam, ohne sich je beim Tempo oder in der Leichtfüßigkeit zu verstolpern, gelingt nun dem deutschen Regisseur Markus Goller ("Friendship!") ein ähnliches Kunststück leider nicht. Eher verkrampft als locker holpert er sich durch die Episoden und liegt sowohl bei den Pointen als auch bei den Emotionen nicht selten ziemlich daneben. Dass das Drehbuch obendrein nicht nur ziemlich vorhersehbar funktioniert, sondern auch meistens weit weg von allem authentischen menschlichen Verhalten hilft dabei wenig.
Das prominente Ensemble steht all dem eher machtlos gegenüber. Ulmen und Mücke haben die wahrhaftigste der dargestellten Beziehungen. Makatsch und Katharina Schüttler machen das Beste aus unterentwickelten Figuren. Dass Tom Beck nach wie vor musikalisch talentierter ist denn als Schauspieler, fällt dabei insgesamt nicht weiter auf. Dass er als goldener Weihnachtsengel das mit Abstand absurdeste Kostüm tragen muss, dagegen umso mehr!
Fazit: Markus Gollers weihnachtlicher und hochkarätig besetzter Episodenfilm wäre gerne Deutschlands Antwort auf "Tatsächlich... Liebe", lässt dessen Witz, Charme und Emotionalität aber schmerzlich vermissen.