In "Der Mandant" unterstützt Trace Adkins den Hauptdarsteller Matthew McConaughey im Kampf um Gerechtigkeit
Nicht überall wo Matthew McConaughey draufsteht, ist auch Matthew McConaughey drin. Zumindest gilt das, wenn man bei Erwähnung dieses Namens inzwischen automatisch an seichte Romantikkomödien denkt, in denen der Schauspieler dauergrinsend und mit Kate Hudson im Arm nach möglichst vielen Gelegenheiten sucht, sich das Hemd vom muskulösen Leib zu reißen. Denn "Der Mandant" (oder im Original: "The Lincoln Lawyer"), die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Michael Connelly, ist ganz anders.
McConaughey spielt darin den Anwalt Mickey Haller, der seinen Geschäften überwiegend vom Rücksitz seines alten Lincolns aus nachgeht. Prostituierte, Drogendealer und andere kleine Fische sind seine bevorzugten Mandanten, für die er, dank guter Kontakte und einer ebensolchen Portion Schlitzohrigkeit, stets das Beste herauszuholen versucht. Eines Tages allerdings verlangt der reiche Schnösel Louis Roulet (Ryan Phillippe) nach ihm, der gerade wegen einer vermeintlichen Vergewaltigung festgenommen wurde. Was anfangs nach einem Routinefall samt ungewöhnlichem fettem Gehaltsscheck aussieht, entpuppt sich allerdings bald als gleichermaßen knifflige wie unerwartet gefährliche Angelegenheit. Denn als er Parallelen zu einem früheren Fall entdeckt, muss Haller feststellen, dass er in eine Falle getappt ist und Roulet nicht mit offenen Karten spielt.
Viel mehr mag man gar nicht verraten über die Handlung, denn tatsächlich hat "Der Mandant" die eine oder andere überraschende Wendung und damit auch eine anständige Portion Spannung zu bieten. Wobei es sich hier eindeutig um Nervenkitzel der eher altmodischen Sorte handelt. Statt auf Splatter-Orgien, Mystery-Grusel oder das High Tech-Arsenal der Spurensicherung setzt Regisseur Brad Furman, der zudem ein bestechendes Gespür für atmosphärische Bilder seiner Heimatstadt Los Angeles hat, nämlich lieber auf ein gemäßigtes Erzähltempo und jene Art von Action, die auch Fans von John Grisham oder sogar "Matlock" gefallen dürfte.
Das ist durchaus als Kompliment gemeint, doch letztlich ist es vor allem die Besetzung, die diesen Justizthriller sehenswert macht. McConaughey steht die ungewohnte Ernsthaftigkeit gut zu Gesicht, und nicht zuletzt der für Hollywood untypische Blick auf Hallers sehr selbstverständliche und erwachsene Beziehung zu seiner Ex-Frau (Marisa Tomei) fällt angenehm auf. Neben Tomei darf auch der Rest der hochkarätigen Nebendarsteller nicht unerwähnt bleiben. William H. Macy brilliert als Hallers Kumpel und Privatdetektiv, während Clint Eastwoods ehemalige Lebensgefährtin Frances Fisher als Roulets Mutter überzeugt. Vor allem aber hat Country-Sänger Trace Adkins, in seiner zweiten Kino-Rolle nach der albernen Komödie "Big Fat Important Movie", einen starken, sehr raubeinigen und doch auch augenzwinkernden Auftritt als Anführer einer Motorradgang, mit der Haller Geschäfte der besonderen Art macht.
Fazit: Zwar hat "Der Mandant", mehr Krimi als Thriller, wenig wirklich Bahnbrechendes zu bieten, doch gerade in dieser Unaufgeregtheit überzeugt er als solide Unterhaltung, die mit einem erstaunlich ernsthaftem Matthew McConaughey und tollen Nebendarstellern aufwartet.
Regie | Darsteller | Rolle | ||||
Brad Furman | Matthew McConaughey | ... | Mick Haller | |||
Marisa Tomei | ... | Maggie McPherson | ||||
Ryan Phillippe | ... | Louis Roulet | ||||
William H. Macy | ... | Frank Levin | ||||
Josh Lucas | ... | Ted Minton | ||||
John Leguizamo | ... | Val Valenzuela | ||||
Michael Peña | ... | Jesus Martinez | ||||
Frances Fisher | ... | Mary Windsor | ||||
Trace Adkins | ... | Eddie Vogel | ||||
Michael Paré | ... | Detective Kurlen |