Die Beverly Hillbillies sind los

Die Beverly Hillbillies sind los

"Die Beverly Hillbillies sind los" ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1993 unter der Regie von Penelope Spheeris, geschrieben von Lawrence Konner und Mark Rosenthal, mit Jim Varney, Diedrich Bader, Dabney Coleman, Erika Eleniak, Cloris Leachman, Rob Schneider, Lea Thompson und Lily Tomlin in den Hauptrollen.

Der Film basiert auf der gleichnamigen Fernsehserie, die von 1962-71 lief und enthält Cameo-Auftritte von Buddy Ebsen (dem ursprünglichen Jed Clampett, der in seinem letzten Filmauftritt seine andere Hauptrolle im Fernsehen, Detective Barnaby Jones, spielt), Dolly Parton und Zsa Zsa Gabor. "Die Beverly Hillbillies sind los" vereint Dolly Parton, Lily Tomlin und Dabney Coleman aus "Warum eigentlich...bringen wir den Chef nicht um?" erneut vor der Kamera.

 

"Die Beverly Hillbillies sind los" - Filmkomödie mit gut gelaunten Country-Songs

In den Sechzigerjahren war "The Beverly Hillbillies" eine der erfolgreichsten Sitcoms im amerikanischen Fernsehen. Sie kam aber nie nach Deutschland, denn hierzulande wusste man lange nicht, was mit einem Hillbilly überhaupt gemeint ist. In den USA werden Bewohner vom Lande oder aus den Bergen so beschimpft. Hinterwäldler, die einfach gestrickt sind und sich weder für Politik noch für Kultur interessieren.

In neun Staffeln, zwischen 1962 und 1971 entstanden, machte man sich so auch über "The Beverly Hillbillies" lustig. 22 Jahre später entstand ein Film, der unter dem Titel "Die Beverly Hillbillies sind los" 1994 auch in die deutschen Kinos kam. Keiner kannte das Vorbild, das nur in den USA Kultstatus genoss, wo das Budget des Kinofilms von 25 Millionen Dollar fast zweifach wieder eingespielt werden konnte. Hilfreich war dabei gewiss auch der Soundtrack, der mit etlichen Country-Songs bestückt wurde, um die gute Laune, die die Komödie für sich beansprucht, zusätzlich anzufeuern.

Aus Hinterwäldlern werden Milliardäre

Bei der Kaninchenjagd stößt Jed Clampett (Jim Varney) unerwartet auf Öl. Unter seinem Boden fließt noch mehr vom schwarzen Gold, weshalb sich der Hinterwäldler das Grundstück für eine Milliarde Dollar von einem Ölkonzern abkaufen lässt. Damit verliert er und seine Familie aber auch das Zuhause. In einem Oldtimer fahren sie dorthin, wo die Schönen und Reichen wohnen. In Beverly Hills hält man Jed, Elly May (Erika Eleniak) sowie Jethro (Diedrich Bader) und Granny (Cloris Leachman) zuerst für Obdachlose.

Doch Geld stinkt nicht und schnell schleichen gierige Banker und fiese Betrüger um die schlichten Hillbillies. Um an ihr Vermögen zu kommen, will der ausgefuchste Bankangestellte Tyler (Rob Schneider) seine Komplizin Laura (Lea Thompson) mit Jed verkuppeln. Allerdings kommt ihnen Granny auf die Schliche. Doch bevor sie die anstehende Hochzeit stoppen kann, wird sie von Tyler aus dem Verkehr gezogen.

"Die Beverly Hillibillies sind los" - Ein Feuerwerk aus flachen Witzen

Dumm, dümmer, am dümmsten. In diesem Fall sind es die Drehbuchautoren, die am dümmsten waren. Gewiss wollten sie ein Feuerwerk der Freude und des Frohsinns entfachen, doch nicht ein Gag zündet. Allein die Story ist dermaßen dünn und dämlich, dass man sich fragt, wie dieses Projekt überhaupt grünes Licht bekommen konnte. Alles plätschert vor sich hin und ohne Drive wird der Zuschauer nicht einmal mitgezogen.

Fassungslos verfolgt man das Treiben der Darsteller, die sich unter der Regie von Penelope Spheeris ("Wayne's World") sichtlich abmühen, dem Ganzen einen spaßigen Unterbau zu geben, darunter auch Buddy Ebsen, der in der Serie den alten Jed Clampett verkörperte und im Kinofilm eine Gastauftritt absolviert. Eigentlich könnten kauzige Typen und flache Witze ja schon reichen, um einfach mal hysterisch und herzhaft zu lachen. Aber nicht mal das klappt. Dabei hätte das Aufeinanderprallen einfacher Leute mit der großkotzigen Schickeria durchaus Potential gehabt, um satirisch mit strittigen Gesellschaftsstrukturen umzugehen. Aber darauf sind die Macher nicht gekommen. Lieber werden hier lustlos andere Filme parodiert wie etwa das legendäre Banjo-Duell zwischen Ronny Cox und einem Hinterwäldler in "Beim Sterben ist jeder der Erste", und am Ende gibt‘s Outtakes mit Versprechern und verpatzten Aufnahmen der Darsteller. - Ein Beweis mehr für die Ideenlosigkeit dieser verkorksten Klamotte.

Dolly Parton singt "Happy Birthday" und "If You Ain‘t Got Love"

Erfreulich mag für Fans der Country Music einzig der Soundtrack sein. Dabei sollen die rhythmischen Songs vor allem für gute Laune sorgen, die sich nicht nur Witz und Charme herstellen lässt. Etliche Country-Größen konnten verpflichtet werden, darunter Joe Diffie mit "White Lightning", Ricky Van Shelton mit "If You've Got the Money, I've Got the Time" und Lorrie Morgan mit "Crying Time". Evergreens etwa von Hank Williams ("I'm So Lonesome") und Hank Snow ("I'm Movin' On") kommen ebenfalls zu neuen Ehren. Höhepunkt ist aber sicherlich Dolly Parton, die sogar einen ikonischen Gastauftritt bekommt, den sie mit "Happy Birthday to You" beginnt und anschließend noch ihren Song "If You Ain't Got Love" ins Mikrophon schmettert. Leider nicht in voller Länge, weil es zum Szenenwechsel kommt. Dabei ist Dolly Parton noch das Beste an diesem Film.

Fazit: Basierend auf eine hierzulande Unbekannte Serie entstand vor mehr als dreißig Jahre mit "Die Beverly Hillbillies sind los" eine uninspirierte Posse ohne Unterhaltungswert. Der stumpfsinnige Plot wird einzig von schmissigen Country Songs aufgepeppt. Am besten schließt man einfach die Augen.

 
vgw
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