Sweetwater - Blut schreit nach Blut

Sweetwater - Blut schreit nach Blut

"Sweetwater - Blut schreit nach Blut" ist ein amerikanischer Westernfilm aus dem Jahr 2013, bei dem Logan Miller Regie führte und an dessen Drehbuch Andrew McKenzie und Noah Miller mitschrieben. In den Hauptrollen spielen Ed Harris, January Jones, Jason Isaacs, Eduardo Noriega, Stephen Root und Jason Aldean.

 

"Sweetwater - Blut schreit nach Blut" - Western mit Jason Aldean in seiner ersten Filmrolle

Im Sommer 2013 lief dieser recht brutale Western nur auf dem bundesweit legendären Fantasy Filmfest. Im Januar 2014 wurde er schließlich auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Eigentlich schade, dass es "Sweetwater - Blut schreit nach Blut" unter der Regie von Logan Miller ("Touching Home") nie offiziell in die deutschen Kinos geschafft hat, wo er hingehört hätte. Denn der Plot um falsche Propheten und furiose Pistolenhelden hat Potential und überzeugt mit brillanter Besetzung, die von Jason Isaacs ("Harry Potter") als Schurke und Ed Harris ("Apollo 13") als Sheriff angeführt wird. Mit Jason Aldean ist auch ein Country-Sänger in seiner allerersten Filmrolle dabei, der aber meist im Hintergrund bleibt. Denn im Zentrum steht tatsächlich eine rachsüchtige und schiesswütige Frau, die von January Jones ("Mad Men") verkörpert wird.

Eine schwangere Frau rächt ihren toten Mann

Einst war Sarah (January Jones) eine Prostituierte. Doch nun versucht sie, mit ihrem Ehemann Miguel (Eduardo Noriega) in New Mexico ein Stück Land zu beackern. Schwierigkeiten macht ihnen der Nachbar Joshua (Jason Isaacs) ein selbsternannter Prophet, der sich hier ein Himmelreich Gottes aufbauen will und sich auch das Land des jungen Paares unter den Nagel reißen will. Dabei schrecken er und sein Scherge Daniel (Jason Aldean) vor Mord nicht zurück.

Der hinterhältige Gottesmann tötet zuerst Miguel und vergewaltigt anschließend die inzwischen schwangere Sarah. Derweil will Sheriff Jackson (Ed Harris) den Mord an zwei junge Männer aufklären. Die Spur führt ihn direkt zu Joshua. Während der Gesetzeshüter nach weiteren Beweisen sucht, nimmt Sarah das Gesetz in die eigenen Hände und übt bittere Rache.

"Sweetwater - Blut schreit nach Blut" - Ein verdammt skurriler Western

Dieser kurzweilige Western entstand damals quasi im Fahrwasser von Quentin Tarantinos "Django Unchained", der dem oft totgesagten Genre wieder Auftrieb gab. So lässt sich auch Regisseur Logan Miller nicht lumpen, im Stil von Tarantino brutale Bilder zu inszenieren, die nichts der Phantasie überlassen wollen. Auffällig ist dabei, mit welchem heftigen Sound er die Colts krachen lässt - effektiv, aber auch ohrenbetäubend. Bei jedem Schuss erschreckt man, Höhepunkt ist schließlich eine Konfrontation zwischen Schurke, Sheriff und Schwangere in einem Gehege voller Schafe.

Jason Isaacs hat sichtlich Spaß, seinen von ihm gespielten Psychopathen mit perfidem Sadismus auszumalen. Aber auch Ed Harris überrascht mit seiner ungewöhnlichen Darstellung eines Sheriffs, der so gar nicht ins Bild klassischer Wild-West-Helden passt. Schon äußerlich wirkt Harris mit langen weißen Haaren, karierter Hose und hellblauer Jacke bizarr und so benimmt er sich dann auch, wenn er eher wie ein Detektiv Fakten und Patronen sammelt.

Ein Schauspielduell zwischen Isaacs und Harris entwickelt sich, aus dem sich unerwartete Szenen ergeben, die durchaus der Spannung dienen. January Jones hat es da als Einzelkämpferin fast schon schwer, da mitzuhalten. Das gelingt nur, weil man ihr Unrecht emotional nachempfinden kann. Die einzige Sympathiefigur mit etwas Frauenpower und Gelüsten eines eiskalten Racheengels.

Jason Aldean als Handlanger von Jason Isaacs

Aber wie macht sich nun Jason Aldean, der im letzten Jahr mit dem Song "Try That in a Small Town" seinen bisher größten Erfolg verzeichnen konnte, in seiner ersten Filmrolle? Ehrlich gesagt, geht er in "Sweetwater - Blut schreit nach Blut" ein bisschen unter. Als Daniel reitet, schießt und führt er vor allem die Befehle seines Chefs aus. In einer Szene mit Isaacs und Harris darf er sogar einige Worte sagen, aber die sind nicht wirklich von Belang. Sie dienen wahrscheinlich nur, um den Country-Star mal ein wenig in den Vordergrund zu heben.

Irgendwann muss auch Daniel ins Gras beißen, aber auch das passiert eher nebenbei und fällt nicht weiter auf. Jason Aldean spielt eben doch nur einen Handlanger des Oberbösewichts - austausch- und leider auch unsichtbar. Für Aldean blieb es bisher auch bei diesem einmaligen Ausflug ins Filmgeschäft.

Fazit: Obwohl die Story übersichtlich bleibt und den typischen Racheplot verbratet, gelingt es, mit ungewöhnlichen Einfällen und überspitzter Darstellungen die Spannung zu halten. "Sweetwater - Blut schreit nach Blut" überzeugt durch seine ungewöhnliche Umsetzung und bietet beste Unterhaltung.

 
vgw
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