Also Country Music-Star der alten Schule setzt Loretta Lynn bei "Wouldn't It Be Great" auf Altbekanntes. Wer das Honky Tonk Girl kennt und schätzt, wird auch mit dem neuen Album seine helle Freude haben, so viel sei schon vorab verraten.
"Wouldn't It Be Great" ist eine musikalische Zeitreise
Das von John Carter Cash produzierte "Wouldn't It Be Great" wirkt von der ersten Minute an, wie aus der Zeit gefallen. Wenn man es nicht wüsste, könnte man nicht einordnen, aus welchem Jahrzehnt das neue Album von Loretta Lynn ist. E-Gitarre oder etwaige andere elektronische Musikinstrumente sucht man vergebens. Das Repertoire beschränkt sich streng auf Akustik-Gitarre, Fiddle, Pedal Steel, Kontrabass, Schlagzeug, Banjo und Klavier.
Auch stilistisch bleibt alles sehr traditionell. Vermischungen gibt es keine. Zwar gibt es mehrere Stilrichtungen innerhalb von "Wouldn't It Be Great", allerdings nicht innerhalb der einzelnen Lieder. Ein Honky-Tonk-Song bleibt ein Honky-Tonk-Song. Und ein klassischer Gospel-Song bleibt eben auch dies. Alle Fans klassischer Country Music und ihren Ablegern werden begeistert sein.
Loretta Lynn bleibt sich treu
Eines muss man zugeben: Loretta Lynn macht keine Kompromisse. Viele andere Sänger oder Sängerinnen hätten sich längst an den neuen Zeitgeist angepasst. Nicht so Lynn. Lieber macht sie eine künstlerische Pause (Loretta Lynn zog sich von 1988 bis 2000 aus dem Musikgeschäft zurück), als sich entgegen ihrer Linie zu verbiegen.
Das merkt man ihrer Musik an. Egal ob der Opener "Wouldn't It Be Great", der Honky-Tonk-Heuler "Ruby's Stool" oder der tragische Spieler "These Ole Blues", alle Lieder haben eine klare Linie. Dabei erzählt Lynn auch aus ihrem Leben. Das dürften schon die Titel der Songs "My Angel Mother" und ihr Erkennungshit "Coal Miner’s Daughter" klarmachen.
Für wen ist "Wouldn't It Be Great"?
Böse Zungen könnten nun behaupten, dass es keine wirkliche Weiterentwicklung bei Loretta Lynn gibt. Dass sich ihre Musik seit knapp 60 Jahren nicht verändert hat. Und dass Lynn von Glück reden kann, dass es seit ein paar Jahren ein Revival klassischer Country Music gibt, denn sonst wäre sie immer noch verschwunden.
Und ja, alle diese Stimmen hätten Recht. Allerdings vermittelt Loretta Lynn auch nicht das Gefühl, dass ihr dies zusetzen würde. Wenn ihre Musik nicht ankäme, würde sie einfach keine machen. Eine Loretta Lynn muss niemandem mehr etwas beweisen. Und gerade deshalb ist auch "Wouldn't It Be Great" völlig zeitlos. Und damit für alle Fans klassischer Country Music geeignet.
Fazit: Altbewährtes hält sich am längsten. "Wouldn't It Be Great" von Loretta Lynn ist ganz klassische Country Music.
Label: Legacy (Sony) | VÖ: 28. September 2018 |
01 | Wouldn't It be Great? |
02 | Ruby's Stool |
03 | I'm Dying for Someone to Live For |
04 | Another Bridge to Burn |
05 | Ain't No Time to Go |
06 | God Makes No Mistakes |
07 | These Ole Blues |
08 | My Angel Mother |
09 | Don't Come Home a Drinkin' |
10 | The Big Man |
11 | Lulie Vars |
12 | Darkest Day |
13 | Coal Miner's Daughter |