Terri Clark - Life Goes On

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Das neue Album von Terri Clark erinnert an eine Levi's 501: solide, schnörkellos, robuste Qualität und: keine Kompromisse an angesagte Moden. Damit bleibt die hübsche Kanadierin ihrer seit Karrierebeginn Mitte der 90er Jahre eingeschlagenen Linie treu. Mehr noch: Es hat ganz den Anschein, je mehr Kolleginnen wie Shania Twain, Faith Hill oder LeAnn Rimes in sexy Outfits Glamour und Pop verströmen, sich Terri Clark nur umso trotziger ihren Stetson ins Gesicht zieht. Ja, keine Frage, sie ist das Countrygirl von nebenan. Das Mädchen, mit dem man Pferde stehlen und auch mal einen über den Durst trinken kann. So besingt sie in den zwölf neuen Songs natürlich auch nicht das aufregende Leben im Jet-Set, verbreitet auch keine weltpolitischen Betrachtungen, sondern erzählt von den kleinen Freuden und auch mal von den großen Sorgen der, sagen wir mal, einfachen Leute. Immer wieder singt sie- ganz der Kumpan vom Tresen- von Tequilas und Margarittas, von Jack Daniels und Jim Beam, von schwarzem Kaffee und Trucker-Frühstück. Robuste Hausmannskost also. Entsprechend steht die dunkelhaarige Sängerin männlichen Genre-Größen wie Alan Jackson oder George Strait deutlich näher, als den erwähnten Nashville-Diven.

Leider macht die eigentlich alles andere als maskulin wirkende Terri Clark den Fehler, die Klischees um Pickups und Bier um einen Tick zu oft wieder zu kauen. Deshalb hält die von den Routiniers Byron Gallmore und James Stroud produzierte CD nicht über die gesamte Länge ihren Spannungsbogen. Songs wie das nur mäßig glaubwürdig traurige "Not Enough Tequila" oder der etwas plumpe Hau-Drauf-Knaller "Honky Tonk Song" sind Lieder, so individuell wie ein Billy-Regal von Ikea. Besser, weil glaubwürdiger und einfallsreicher, fallen das exzellent melodiöse "Damn Right"- aus der Feder von Craig Wiseman und Julian Gallagher -, die akustische Ballade "Travelin' Soul" und, als weiteres feminines Zugeständnis, das vollauf gelungene Rührstück "Slow Moves Day" gegen Ende der CD aus. Mit letzterem Titel macht Terri Clark deutlich, dass sie nicht nur zu einer ausdrucksstarken Interpretin, sondern auch zu einer ernst zu nehmenden Songschreiberin gereift ist. Das unterstreichen auch das folk-orientierte, subtile "Everybody's Gotta Go Sometimes" und der kernige Countryrocker zum Ausklang der CD "Tear It All Down", bei denen Terri jeweils als Co-Autorin mitgewirkt hat.

Ein Extra-Lob gebührt der Ausstattung der CD. Alle Texte sind im Booklet gut lesbar abgedruckt und auch für die Credit-List der versammelten Musiker (Lonnie Wilson, Brent Mason, Glen Worf, Paul Franklin & Co.,) und Songschreiber benötigt man ausnahmsweise keine besonders starke Lesebrille. Zum Glück auch nicht für die zahlreichen Fotos, auf denen das sanfte Rauhbein in unterschiedlichen Posen- aber immer mit Stetson, Jeans, T-Shirt oder Western-Hemd- zu bestaunen ist. Die gepiercte Bauchnabel-Show überlässt sie ebenso wie das Anbiedern an den Zeitgeist anderen.

Fazit: Grundsolider aber auch überraschungsfreier Countryrock der kernigen Kanadierin.

Label: Mercury Nashville (Universal) VÖ: 22. November 2005

  • Titelliste

  • Links

01 Life Goes On 07 I Wish He'd Been Drinkin' Whiskey
02 Damn Right 08 Honky Tonk Song
03 She Didn't Have Time 09 Travelin' Soul
04 Cowboy Days 10 Everybody's Gotta Go Sometime
05 Not Enough Tequila 11 Slow News Day
06 Bigger Windows 12 Tear It All Down

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