Sänger und Gitarrist Benson (geboren Ray Benson Seifert) wächst in Philadelphia unter dem Einfluss verschiedenster Musikstile, insbesondere des Jazz, auf. Zusammen mit seinem langjährigen Freund Lucky Oceans (geboren Reuben Gosfield, Steel Guitar) und Leroy Preston (Rythmusgitarre) gründet er die Band Asleep At the Wheel in Paw Paw, West Virginia. Bald holen sie die Sängerin Chris O'Connell dazu, die gerade frisch die Highschool abgeschlossen hat. Anfangs spielt die Gruppe geradlinige Country Music und tritt in örtlichen Clubs auf. Die Musiker werden sich jedoch bald dem Western Swing zuwenden, als sie diese Musik über die Alben von Merle Haggard (insbesondere das Bob-Wills Tributalbum) und der eklektischen Country-Rocker von Commander Cody & His Lost Planet Airmen zu entdecken beginnen. Tatsächlich ist es Commander Cody, der der Gruppe zu ihrem ersten Vertrag mit seinem eigenen Manager Joe Kerr verhilft. Kerr überzeugt die Musiker, Ende 1971 nach San Francisco zu ziehen. In der Folge stößt Keyboarder Floyd Domino zur Band, und die Gruppe unterzeichnet einen regelmäßigen Auftrittdeal im Berkeley's Longbranch Saloon. Van Morrison lobt die Gruppe ausdrücklich in einem Rolling Stone-Artikel. Nicht zuletzt deshalb gelingt es der Band, einen Plattenvertrag mit United Artists an Land zu ziehen, woraufhin 1973 ihr erstes Album "Comin' Right at Ya" erscheint.
1974 verlegten Asleep At the Wheel ihre Arbeitsbasis nach Austin, Texas, eine Hochburg der traditionellen Musik, und wechseln zur Plattenfirma Epic Nashville. Ihr gleich betiteltes Label-Debut erscheint noch im selben Jahr, und ihre Cover-Version von Louis Jordans "Choo Choo Ch'Boogie" wird ihre erste Single, die in die Country-Charts einsteigt. In der Folge stoßen Geigerin Lisa Silver und Trompeter Bobby Womack zur Band. Die Gruppe wechselt erneut die Plattenfirma und unterschreibt bei Capitol Nashville. Das 1975er Album "Texas Gold" wird der Durchbruch. Es steigt in die Country-Top-10, die Auskopplung "The Letter That Johnny Walker Read" wird ein Hit - und bleibt bis dato ihr einziger Top-10-Hit in den Country Single-Charts. Im gleichen Jahr treten sie in der ersten regulären Folge der öffentlichen Musikfernsehsendung "Austin City Limits" auf. Obwohl weiterhin rege Besetzungswechsel stattfinden, gelingt der Band in diesem Jahrzehnt eine Reihe hervorragender Alben: "Wheelin' and Dealin'2 (1976), "The Wheel" (1977) und "Collision Course" (1978). Auf Letzterem erscheint ihr erster mit einem Grammy Award ausgezeichneter Song, eine instrumentale Cover-Version von Count Basies "One O'Clock Jump".
Für das 1980er Album "Framed" wechseln Asleep at the Wheel zu MCA Nashville, aber nicht alles läuft gut für die Gruppe: Gründungsmitglied Lucky Oceans verlässt die Band, Chris O'Connell nimmt Urlaub und wird kurz darauf Mutter. Dazu drücken hohe Schulden die Gruppe, was die Musiker zwingt, sich als Komponisten für Werbespots und Soundtracks zu verdingen. Die finanziellen Schwierigkeiten führen dazu, dass Asleep At the Wheel in den nächsten paar Jahren nicht mehr auf der Tagesordnung stehen. Das 1985 bei Dot/MCA erschienene, selbstbetitelte Album wird weitgehend ignoriert. Nach der Veröffentlichung von "Pastor Prime" auf einem kleinen Label im selben Jahr erarbeitet sich Benson einen gewissen Ruf als Produzent, und bald erhält er von Epic eine zweite Chance. Inzwischen ist O'Connell wieder zurückgekehrt, und in der neuen Besetzung spielen nun Geiger Larry Franklin, Gitarrist John Ely, Pianist/Akkordeonist Tim Alexander, Saxophonist Tim Alexander, Bassist Jon Mitchell und Schlagzeuger David Sanger. In dieser Besetzung wird 1987 das Comeback-Album "Asleep at the Wheel 10" eingespielt, das die Gruppe zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder in die Top 20 der Country Album- und Single-Charts bringt (letzteres mit der Auskopplung "House of Blue Lights"). Außerdem gewinnt die Band mit dem Albumbeitrag "String of Pars" ihren zweiten Grammy Award für das beste Country-Instrumentalstück. Auf dem Stück ist unter anderem ein Gastauftritt des legendären Geigers und einstigen Texas-Playboys Johnny Gimble zu hören. Mit dem 1988er Folgealbum "Western Standard Time" gelingt es, die Erfolgsserie weiterzuführen: Die Band erhält einen weiteren Grammy Award für das Country-Instrumentalstück "Sugarfoot Rag".
1990 wechseln Asleep At the Wheel zu Arista Nashville und nehmen das Album "Keepin' Me Up Nights" auf, was allerdings - verglichen mit den beiden Vorgängeralben - floppt. Es folgt eine tief greifende Umbesetzung: O'Connell verlässt die Band zum zweiten Mal, Benson formiert die Gruppe neu und engagiert neben Francis und Sanger den Geiger Ricky Turpin, den Bassisten David Miller und die Steelguitar-/Dobro-Spielerin Cyndi Cashdollar. Die Band bringt zwei Platten auf Liberty/Capitol heraus: das gefeierte, mit vielen Gastmusikern aufgenommene Album "A Tribute to the Music of Bob Wills and the Texas Playboys" (1993, mit dem Grammy-ausgezeichneten Instrumentalstück "Red Wing") und "The Wheel Keeps on Rollin'" (1995). Ihr nächstes größeres Studioprojekt, "Ride With Bob", erscheint 1999 bei DreamWorks Nashville. Mitwirkende sind unter anderem Geiger Jason Roberts (ein junger Verwandter Johnnie Gimbles) und Pianist/zweiter Geiger Chris Booher. Es handelt sich hier um die zweite ausdrücklichen Ehrenbezeugung der "Wheels" an Bob-Wills. Das Album zieht noch mehr positive Aufmerksamkeit auf sich als das erste Tributalbum und gewinnt mehrere Grammys. Diesmal sind auch Mitwirkende außerhalb des Country-Kosmos beteiligt, z.B. Bands wie "The Manhattan Transfer" und "The Squirrel Nut Zippers".
1995 gab es anlässlich des 25 jährigen Bestehens ein großes Konzert in Austin, an dem neben etlichen Größen der Country-Szene auch viele ehemalige Band-Mitglieder teilnahmen.
In den folgenden Jahren veröffentlichte die Band ein paar unbedeutende Studio-Alben und diverse Live-Alben. Erst 2009 gelang es Asleep At The Wheel wieder, Aufmerksamkeit zu erreichen. Die Band tat sich mit Willie Nelson zusammen und veröffentlichte das Album "Willie and The Wheel". Das Album erhielt eine Grammy-Nominierung in der Kategorie "Bestes Americana Album". Durch die Popularität von Willie Nelson rückten Assleep At The Wheel auch in den Focus der Country-Fans in Europa. Auftritte im Four Corners, beim Country Rendez-Vous Festival in Craponne (Frankreich), beim International Country Festival in Wembley, Zürich und Mannheim sowie zum 25. Jubiläum des Schupfart Festivals folgten.
Cover | Jahr | Album | Anmerkung |
2021 | Half A Hundred Years (Home / Thirty Tigers) | CD Besprechung | |
2018 | New Routes (Bismeaux Production) | ||
2016 | Lone Star Christmas Night (Bismeaux Production) | ||
2015 | Still the King: Celebrating the Music of Bob Wills and His Texas Playboys (Bismeaux Production) | CD Besprechung | |
2010 | It's A Good Day (Bismeaux Production) | ||
2009 | Willie and the Wheel (Bismeaux Production) | CD-Besprechung | |
2007 | Kings of the Texas Swing (CD/DVD) (Cleopatra) | ||
2006 | Reinventing The Wheel (Megaforce) | ||
2006 | Santa Loves To Boogie | ||
2006 | Live from Austin, TX (New West) | ||
2004 | Live at Ebbets Field 1973 | ||
2003 | Live At Billy Bob's Texas (Smith Music Group) | ||
2003 | Take Me Back to Tulsa (Evangeline) | ||
2003 | Remembers the Alamo (Shout! Factory) | ||
2002 | Hang Up My Spurs (Cracker Barrel Heritage) | ||
2001 | The Very Best of... (Relentless Records, Nashville) | ||
2001 | 23 Country Classics (EMI) | ||
2001 | 20th Century Masters, The Millenium Collection (MCA) | ||
1999 | Ride With Bob (DreamWorks Records, Nashville) | ||
1999 | Super Hits (Arista Records) | ||
1997 | Merry Texas Christmas, Y'all! (High Street) | ||
1997 | Back to The Future Now...LIVE in Las Vegas (Sony) | ||
1995 | Swing Time (Sony) | ||
1995 | The Wheel Keeps On Rollin' (Capitol) | ||
1994 | Still Swingin' (Box-Set) (Liberty) | ||
1993 | Tribute To The Music of Bob Wills (Liberty) | ||
1992 | The Best of... (EMI) | ||
1992 | The Swingin' Best of Asleep At The Wheel (Sony) | ||
1992 | Route 66 (Liberty/Capitol) | ||
1992 | Live & Kickin' (Arista) | ||
1990 | Keepin' Me Up Nights (Arista) | ||
1988 | Western Standard Time (Epic/CBS) | ||
1987 | 10 (Epic/CBS) | ||
1986 | Wide Awake! Live in Oklahoma (Phantom) | ||
1985 | Pasture Prime (MCA-DOT, Demon, Stoney Plains) | ||
1985 | Asleep at the Wheel (MCA) | ||
1980 | Drivin' (K-TEL) | ||
1980 | Framed (MCA) | ||
1979 | Served Live (Capitol / Acadia UK) | ||
1978 | Collision Course (Capitol / Acadia UK) | ||
1977 | The Wheel (Capitol / Acadia UK) | ||
1976 | Wheelin' And Dealin' (Capitol / Acadia UK) | ||
1976 | Texas Country (Capitol) | ||
1975 | Texas Gold (Capitol / Koch / Acadia UK) | ||
1974 | Asleep At The Wheel (Epic/CBS) | ||
1973 | Comin' Right At Ya (United Artists / Koch) |
Cover | Jahr | Album | Anmerkung |
2006 | Live from Austin, TX (New West Records) | ||
2006 | We Keep On Riding | ||
2003 | Live At Billy Bob's Texas (Smith Music Group) | ||
2003 | DVD: In Concert 2000 (InAkustik / Germany) |
Jahr | Rolle | Film/Serie |