Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet

Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet

"Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet" ist eine US-amerikanische Action-Komödie aus dem Jahr 2005, die an den Film Miss Undercover aus dem Jahr 2000 anknüpft. Regie führte John Pasquin, das Drehbuch schrieb Co-Produzent Marc Lawrence, und die Hauptrolle spielte erneut Sandra Bullock, die auch Co-Produzentin ist. William Shatner, Ernie Hudson und Heather Burns spielten ebenfalls wieder ihre Rollen aus dem Vorgängerfilm und Regina King, Enrique Murciano, Diedrich Bader und Treat Williams stießen zur Besetzung hinzu. Die Queen of Country Music, Dolly Parton, absolviert einen Kurzauftritt.

 

In "Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet" ist Sandra Bullock auf der Jagd nach Dolly Parton

Entpuppt sich ein Hollywood-Film als Kassenknüller, folgt eine Fortsetzung auf dem Fuß. Für "Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet" ließ sich Sandra Bullock, die beide Teile auch produziert hat, erstaunliche fünf Jahre Zeit. Gemessen an dem, was dabei herausgekommen ist, fragt man sich: Warum hat das so lange gedauert? Denn das zweite Abenteuer der burschikosen Agentin Gracie Hart (Sandra Bullock) ist weder originell, noch ausgefeilt, sondern eine uninspirierte Angelegenheit. So sehen Sequels aus, die die Welt nicht braucht. Das Original war ein halbwegs funktionierendes, ganz auf Sandra Bullock zugeschnittenes Slapstick-Vergnügen. Ziemlich grobschlächtig zwar, aber mit einer liebenswürdigen Hauptfigur, die fluchte, beim Lachen grunzte und mit offenem Mund kaute, dass man ihr Zäpfchen sehen konnte. Der Witz bestand darin, dass sich dieses FBI-Trampel undercover unter eine Miss Wahl mischen sollte, ohne aufzufallen, um einen Bombenleger dingfest zu machen. Mehr Handlung war nicht, aber das reichte als Folie für eine Gag-Parade, die beim großen Publikum hervorragend ankam.

PR-Agentin des FBI

Die Fortsetzung schließt sich unmittelbar an. Gracie Hart ist durch die Vereitelung des Bomben-Attentats beim Schönheitswettbewerb zum Star geworden. Weil sie bei Einsätzen nun ständig erkannt und um Autogramme gebeten wird, zieht ihr Boss die Konsequenzen: Gracie soll als PR-Aushängeschild das Image des FBI aufpolieren, statt im Straßenkampf mitzumischen. Doch als ihre Freunde "Miss America" Cheryl und Stan Fields (Heather Burns und William Shatner aus dem ersten Teil) in Las Vegas entführt werden, nutzt Gracie ihre PR-Rolle, um sich vor Ort in die Ermittlungen einzuschalten - sehr zum Ärger des lokalen FBI-Bosses Collins (Treat Williams) und ihrer neuen Partnerin Sam (Regina King aus "Ray"), die für Gracies Sicherheit sorgen muss und sie zu allem Überfluss nicht ausstehen kann...

Gestylte Vorzeigefrau

Natürlich gibt es auch in "Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet" die eine oder andere bissige Dialogzeile und ein paar gelungene Gags. Besonders die ständigen Zicke- und Schlägereien zwischen Gracie und ihrer Aggro-Kollegin Sam, die lieber einmal zuviel als zuwenig hinlangt, sind erfrischend derb. Die Beiden geben ein amüsantes Buddy-Gespann ganz im Stil von Mel Gibson und Danny Glover in "Zwei stahlharte Profis" ab. Las Vegas ist als Location ja nie verkehrt. Doch das wars dann auch schon. Der Rest des Films nervt mit einer lieblos zusammengeschusterten, flachen Geschichte, sinnlosen und tumben Kaspereien (Gracie als Seniorin im Altenheim und mit Sam bei einer Drag-Queen-Show) und der Erkenntnis, dass ausgerechnet das, was den ersten Teil so erfolgreich und amüsant machte, hier weitgehend fehlt: aus dem FBI-Trampel ist eine gestylte Vorzeigefrau geworden. Wie langweilig.

Hello, Dolly

Fans von Dolly Parton können von dem Film gleich ganz die Finger lassen. Ihr Gastauftritt dauert kaum länger als zwei Minuten und besteht auch aus einem mäßig witzigen Einfall, die man in diesem Film zuhauf ertragen muss: In die Entführung ist eine Drag Queen verwickelt, die sich als Dolly Parton verkleidet hat. In einem Hotel hält Gracie die echte Dolly für die falsche und reißt sie nach einer wilden Verfolgungsjagd zu Boden. Nur um dann auf ihr sitzend ihre Oberweite zu betatschen und peinlich berührt festzustellen, dass sie die falsche Dolly erwischt hat - nämlich die Echte!

Fazit: Alles andere als fabelhaft - wie die meisten Fortsetzungen von Kassenhits, ist auch diese Aufkoche höchst entbehrlich. Aber "Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet" nur einen Bruchteil des Originals eingespielt hat, dürfte einem ein zweites Sequel wohl erspart bleiben.

vgw
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