The Lone Ranger

The Lone Ranger

"The Lone Ranger" ist ein amerikanischer Western-Actionfilm aus dem Jahr 2013, bei dem Gore Verbinski Regie führte und Justin Haythe, Ted Elliott und Terry Rossio das Drehbuch schrieben. Der Film basiert auf der gleichnamigen Titelfigur. In den Hauptrollen spielen Johnny Depp als Tonto, der Erzähler der Ereignisse, und Armie Hammer als John Reid, der Lone Ranger. Die Geschichte wird durch Tontos Erinnerungen an die ersten Bemühungen des Duos erzählt, die lokale Schurkerei zu unterdrücken und Gerechtigkeit in den amerikanischen Wilden Westen zu bringen. In Nebenrollen sind William Fichtner, Barry Pepper, Ruth Wilson, James Badge Dale, Tom Wilkinson, Helena Bonham Carter und Curtis Cregan zu sehen. Dies war der erste Kinofilm mit den Figuren des Lone Ranger und Tonto seit William A. Frakers Film The Legend of the Lone Ranger von 1981.

"The Lone Ranger" war an den Kinokassen ein Flop und bescherte Walt Disney hohe Verluste. Hierdurch verlor Jerry Bruckheimer seinen First Look Deal mit der Walt Disney Company.

Filmplakat: Lone Ranger
 

Johnny Depp und Armie Hammer spielen die Hauptrollen in "Lone Ranger"

Tausche Schiff gegen Pferd. Das hat sich wohl Johnny Depp für seinen neuen Film gedacht. In "Lone Ranger" ist er nicht mehr als neurotischer Captain Jack Sparrow per Piratenschiff unterwegs, sondern als verrückter Indianer Tonto zu Pferde - und schlüpft damit in die Sidekick-Rolle einer amerikanischen Legende, dem Lone Ranger.

Auch wenn der Cowboy, hier gespielt von Armie Hammer, eine Maske trägt, ist er kein Unbekannter. Zahlreiche Radio- und Fernsehsendungen, Comics, Bücher, Kinofilme und sogar ein Videospiel haben ihn bisher am Leben erhalten. Und jetzt verneigen sich Johnny Depp und "Fluch der Karibik"-Regisseur Gore Verbinski vor ihm und seinem Weggefährten Tonto.

Gleich zu Beginn des Films, der konsequent aus Tontos Perspektive erzählt wird, steht ein kleiner Junge im Cowboykostüm auf einem Rummel, irgendwann in den Dreißiger Jahren, in einem museumsähnlichen Schaukasten und erschrickt vor einem Indianer. Instinktiv zieht er seine Spielzeugpistole und schießt was das Zeug hält. Der Indianer allerdings fällt (Platzpatronen sei Dank) nicht um, sondern füttert mit ein paar zerstoßenen Körnern den toten Vogel, der auf seinem Kopf sitzt, und fängt an, eine Geschichte zu erzählen.

Es ist die Geschichte vom Lone Ranger und dem durchgeknallten Kommantsche Tonto, eine Geschichte rund um den Eisenbahnbau und die skrupellosen Weißen, die für den Genozid an den Indianern verantwortlich sind. Und über das Reiten für, gegen und mit der Gerechtigkeit.

Verbinski kehrt immer wieder zu der Rahmenhandlung zurück und nimmt damit dem Film unnötig Wind aus den Segeln. Zwar mussten die Schauspieler um Armie Hammer ("The Social Network") und die Britin Ruth Wilson in ein dreiwöchiges Cowboy-Bootcamp, um unter professioneller Anleitung das Reiten, Schießen und Lasso-Werfen zu lernen. Auch die Ausstattung des Films mit seiner extra angefertigten historischen Requisite - darunter 80 unterschiedliche Westernsattel, Sattel der US-Kavallerie und Indianersattel - ist detailreich. Aber insgesamt fehlt es dem Film an fast allem: feinsinniger Humor, eine einleuchtende Dramaturgie um den Eisenbahnbau in Amerika und vor allem Innovation.

Das amerikanische Publikum hat die Ideenlosigkeit schon abgestraft und den Film an der Kinokasse durchfallen lassen. Wobei Fallen ein gutes Stichwort ist. Denn neben einem stimmungsvollen Soundtrack-Album (unter anderem mit Lucinda Williams, Sara Watkins und Ben Kweller) können sich wenigstens die Actionszenen mit den entgleisenden Zügen und Pferde-Stunts in Ansätzen sehen lassen. Johnny Depp selbst ist beim Dreh einer Szene so spektakulär vom Pferd gestürzt, dass die Bruchlandung ihm einen Pferdehufabdruck auf der Brust und ein paar gebrochene Rippen bescherte. Der Flop des Films dagegen dürfte für den Superstar eher einen kleinen Imageknick nach sich ziehen. Denn bei aller Liebe zu Depp: "Lone Ranger" fühlt sich an wie eine Achterbahnfahrt in der Westernstadt eines Vergnügungsparks irgendwann in den Achtziger Jahren. Ein Erlebnis, auf dass man getrost verzichten kann.

Fazit: Gore Verbinski und Johnny Depp haben in "Lone Ranger" leider mit Platzpatronen geschossen. Denn auch wenn das Setting vielversprechend ist, überzeugen in dieser Westernkomödie bestenfalls die Actionsequenzen.

vgw
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