Die Komödie Ein ausgekochtes Schlitzohr mit Burt Reynold und Sally Field in den Hauptrollen
Die Car-Chase-Komödie "Ein ausgekochtes Schlitzohr" mit Burt Reynolds war der zweiterfolgreichste Film des Jahres 1977 - gleich hinter George Lucas' "Krieg der Sterne"! Klar, mittlerweile geben längst technokratische Raser-Filme wie die "Fast and Furious"-Reihe im Kino den hochtourigen Ton an. Doch in dieser Autoverschrottungsorgie, die durch eine Bierwette in Gang kommt, wird immer noch ein ziemlich heißer Reifen gefahren. Und der im September 2008 verstorbene Gitarrenpicker Jerry Reed liefert mit seinen Country-Songs schönstes Highway-Feeling dazu.
Vor "Ein ausgekochtes Schlitzohr" war Burt Reynolds ein erfolgreicher Schauspieler, danach ein absoluter Superstar. Bis er seinen Status in den 1980er Jahren mit ähnlich gestrickten Filmen dann im wahrsten Sinne des Wortes wieder verheizte. In Hal Needhams Regiedebüt "Ein ausgekochtes Schlitzohr" spielt er Bandit, einen Trucker, der mit seinem Kumpel Cletus (Jerry Reed) eine Wette annimmt: 80 000 Dollar Prämie, falls es ihnen gelingt, 400 Kisten Bier in 28 Stunden von Texas nach Georgia zu schmuggeln. Cletus fährt den Truck, Bandit versucht mit seinem schwarzen Pontiac TransAm die Cops abzulenken. Unterwegs gabelt er Carrie (Sally Field) auf, die vor ihrer eigenen Hochzeit geflüchtet ist. Wegen der Braut sitzt Bandit schnell der miese Sheriff Buford T. Justice (Jackie Gleason) im Nacken. Denn dessen dämlichen Sohn hat Carrie am Traualtar einfach stehen lassen...
"Ein ausgekochtes Schlitzohr" avancierte zum Kino Hit
Mit Slapstick-Gags und viel Liebe zum Blechschaden sorgte Hal Needham mit "Ein ausgekochtes Schlitzohr" für einen der größten Kassenschlager der 1970er Jahre. Der Humor mag inzwischen etwas angestaubt wirken, vor allem Jackie Gleasons fluchende Sheriff-Karikatur ermüdet auf Dauer. Aber die spektakulären Autostunts und Verfolgungsjagden setzten seinerzeit Maßstäbe und überzeugen immer noch. Ex-Stuntman Needham war ganz in seinem Element, um alles andere hat er sich eben weniger gekümmert. Doch sein Kumpel Burt Reynolds versprüht als lässiger Gesetzesbrecher in knallrotem Hemd und Schlaghose genügend Charme. Da kann man über Schlaglöcher in der Inszenierung großzügig hinwegsehen.
Die Musik aus "Ein ausgekochtes Schlitzohr"
"Ein ausgekochtes Schlitzohr" setzt andere Prioritäten: Action, Stimmung, gute Laune. Wenn Jerry Reeds "East Bound and Down", "Bandit" und "The Legend" erklingen, muss man noch nicht einmal sonderlich viel Benzin im Blut haben, um von dem vibrierenden Highway-Feeling angesteckt zu werden. Der Traum von Freiheit und Abenteuer - Bandit verwirklicht ihn mit hemdsärmeligem Rebellentum. Wer die Staatsgewalt an der Nase herumführt, in diesem Fall den selbstgerechten Sheriff, der hat die Lacher und Sympathien auf seiner Seite. Da kann nicht mehr viel schiefgehen. "Ein ausgekochtes Schlitzohr" wurde zum Prototyp eines ganzen Genres, das neben zwei Fortsetzungen auch zahlreiche ähnliche Filme abwarf, wie beispielsweise "Convoy".
Fazit: "Ein ausgekochtes Schlitzohr" ist ein anspruchsloser und kurzweiliger Actionspaß, der mächtig auf die Tube drückt, und Burt Reynolds für einige Jahre zur coolsten Sau Hollywoods machte.