MCA Nashville gehört zu den Labeln, die ihren Künstlern größtmöglichen Freiraum geben, um ihre musikalische Kreativität auszuleben. Auch wenn das auf den ersten Blick nicht immer etwas mit Country Music zu tun hat. Jüngstes Beispiel ist "Body Like a Back Road" von Sam Hunt. So ermöglichte MCA Nashville Kip Moore das Album "Wild Ones", das zwar auf einem Country-Label erschien aber mit Country Music faktisch nichts mehr zu tun hatte.
Den von seinem Label gegebenen Freiraum hat Kip Moore auch auf "Slowheart" genutzt. An 11 der 13 Lieder hat er mitgeschrieben und nicht nur das, Kip Moore fungierte auch als Co-Produzent von "Slowheart". Das Ergebnis ist ein Album, dass sich wieder mehr auf starkes Songwriting konzentriert und mehr an der Country Music orientiert. Dennoch ist es kein reines Country-Album, man kann die Einflüsse von Rock und Motown nicht vom Tisch wischen.
Anfang 2016 verordnete sich Kip Moore selbst eine Auszeit und begann zu reisen und Eindrücke in den verschiedenen Ländern zu sammeln. Als Kip Moore wieder nach Hause kam, begann er die Songs für "Slowheart" zu schreiben und wusste auch, dass er für einen Neustart erst einmal einen Schlussstrich ziehen musste. So trennte der Country-Sänger sich von seinem bisherigen Produzenten Brett James.
Die Spannung, was nach der Pause und den Reisen rauskommen würde war groß und als "More Girls Like You" veröffentlicht wurde, war klar, dass sich der Neustart gelohnt hatte. Der Song schaffte es zwar nur bis auf Platz 13 der Billboard Hot Country Songs Charts, aber der Weg zum neuen Album war dennoch geebnet.
Kip Moore verfällt mit dem Opener von "Slowheart" zunächst wieder ins bisherige Schema des "Wild Ones" Albums. "Plead The Fifth" ist aber nicht der einzige Titel, der im Rock angesiedelt ist. Auch "Sunburn" dürfte eher unter Rock als unter Country vermarktet werden. Das sind auch schon die beiden Ausrutscher.
Sonst findet sich auf "Slowheart" eine Vielzahl musikalischer Einflüsse wieder, die in ein zeitgemäßes Soundkonzept gepackt werden. Bei dem Titel "Fast Women" könnte man meinen, dass Brantley Gilbert Pate gestanden hat, denn der Song hätte genausgut auf einem seiner Alben landen können.
Die Praline des Albums "Slowheart" findet sich ganz am Ende: Die Singer-Songwriter-Ballade "Guitar Man" lässt große Emotionen zu. Unbedingt anhören!
Fazit: "Slowheart" ist nicht, wie der Titel vermuten lässt. Ein ruhiges Album, sondern vielmehr dynamisch und kraftvoll. Wer Country Rock mag, kann ich bedenkenlos zugreifen.
Label: MCA Nashville (Universal) | VÖ: 22. September 2017 |
01 | Plead The Fifth |
02 | Just Another Girl |
03 | I've Been Around |
04 | Fast Women |
05 | Bittersweet Company |
06 | Sunburn |
07 | More Girls Like You |
08 | The Bull |
09 | Blonde |
10 | Good Thing |
11 | Last Shot |
12 | Try Again |
13 | Guitar Man |