Kevin Costner verfilmt "Horizon: Eine amerikanische Saga"
"Horizon" ist als vierteilige Westernfilmserie mit dem Untertitel "An American Saga" geplant - und das auch noch für die große Leinwand. Teil 1 und 2 werden noch dieses Jahr ins Kino kommen.
Amerikanische Geschichte fürs Kino
Die anderen beiden Teile müssen erst noch gedreht werden. Der erste und der zweite Teil mit deutschem Kinostart am 22. August 2024 und am 7. November 2024 sollen kurz vor und während des amerikanischen Bürgerkriegs spielen, der von 1861 bis 1865 wütete. Viel mehr ist nicht bekannt, noch nicht mal die Rollennamen von Costner und seinen Mitspielern.
Aber vor einigen Tagen stellte Kevin Costner endlich den ersten Trailer vor, der das Herz eines jeden Western-Fans garantiert höher schlagen lässt. Allein die majestätischen Landschaftsaufnahmen der amerikanischen Weiten mit ihren einzigartigen Bergformationen ziehen einen sofort in den Bann. Es geht um die Besiedlung des Kontinents, Konflikte mit den Ureinwohnern und Kämpfe nordamerikanischer Soldaten. Mittendrin Kevin Costner als cooler Cowboy, der mit einem Siedlertreck reitet, sein Gewehr zieht und mit dem Pferd durch die Prärie reitet. Mit seinen 69 Jahren sitzt der Star, der seinen Durchbruch 1985 ebenfalls mit einem Western ("Silverado") feierte, immer noch fest im Sattel und macht eine stattliche Figur.
Für "Horizon" opferte Costner "Yellowstone"
Vielleicht war es für ihn auch eine Altersfrage, für "Horizon: Eine amerikanische Saga" seine Erfolgsrolle in der Neo-Westernserie "Yellowstone" zu opfern. Seit 2018 überzeugte er in der Rolle des Großgrundbesitzers John Dutton, der die weitläufigste Ranch der USA in Montana führt.
Mit Costners Ausstieg wird "Yellowstone" nach der fünften Staffel eingestellt, brachte zuvor aber noch die Spin-Off-Serien "1883" mit Sam Elliott und "1923" mit Harrison Ford" hervor.
Kevin Costner hat es sich sicherlich nicht leicht gemacht. Letztendlich entschied er sich aber für sein eigenes Traumprojekt, dass er für "Yellowstone" immer wieder verschieden musste. Sein eigenes Alter von fast 70 hat dabei sicherlich eine Rolle gespielt. Mindestens 100 Millionen Dollar soll die Umsetzung von "Horizon" kosten, und wie schon bei "Der mit dem Wolf tanzt" investierte Costner auch sein eigenes Vermögen. Ein Flop wäre also verheerend für ihn.
Horizon: Eine amerikanische Saga: Ein Epos der Superlative
Weshalb er nochmals auf die Schlagkraft seines eigenen Namens hoffen muss. Als Regisseur und Hauptdarsteller schultert Kevin Costner sein Megaprojekt, für das er aber auch weitere Stars verpflichten konnte: Sienna Miller, bekannt aus Clint Eastwoods "American Snyper" und "21 Bridges" neben Chadwick Boseman, spielt eine Einwanderin und übernahm damit die weibliche Hauptrolle. Sam Worthington, der Star aus "Avatar" und "Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott" kämpft als Soldat für die Nordstaaten, und in weiteren Rollen sind die bereits western-erprobten Schauspieler Danny Huston ("Die Lincoln Verschwörung"), Thomas Haden Church ("Broken Trail"), Luke Wilson ("Todeszug nach Yuma") und Will Patton ("Auf dem Weg nach Oregon") genannt. Sogar seinen jüngsten Sohn Hayes (15) hat Costner verpflichtet, der als mutiger Sohn einer Farmer-Familie sein Leinwanddebüt gibt.
Hayes echter Papa nennt "Horizon: Eine amerikanische Saga" das Schwierigste, was er je getan habe. Immerhin soll das Epos der Superlative einen historischen Zeitraum von 15 Jahren umfassen. Der Trailer lässt einen klassischen, gar romantisierten Western vermuten, aber Costner ist natürlich auch von den eher schmucklosen Italo-Western geprägt worden. Er wird also auch die andere Seite zeigen, wie der US-Kontinent mit Gewalt und Gier, Macht und Morden erobert wurde.
Tatsächlich wird es eine Szene geben, in der sich Costner als bedachter Protagonist mit einem groben Schurken duelliert. Wer schießt schneller? Costner! Aber sein Gegner ist nicht sofort tot, liegt winselnd am Boden, greift wütend erneut zum Colt. Das Duell geht weiter und zeigt nun das langsame Sterben eines Menschen. Man darf gespannt sein und kann Kevin Costner nur noch den Daumen drücken, Möge es ihm nach "Der mit dem Wolf tanzt" noch einmal gelingen, ein Genre zu beleben, das seit Mitte der Siebzigerjahre immer wieder für Tod erklärt wird. Doch der Western lebt. Man muss sich nur den Trailer für "Horizon: Eine amerikanische Saga" ansehen.