Die Antwort ist ein klares Jein. Während Steve Earles "Guitar Town" auf CountryMusicNews.de mit fünf Sternen als Meisterwerk rezensiert wird, bekommt "So You Wannabe an Outlaw" ein sehr gut mit viereinhalb Sternen, denn trotz großartiger Songs und tollen Gaststars kommt es doch nicht an den selbsternannten Vorgänger heran obwohl es eine große Gemeinsamkeit gibt: Richard Bennett, der "So You Wannabe an Outlaw" co-produzierte damals "Guitar Town".
Willie Nelson als Gast bei "So You Wannabe an Outlaw"
Das Album beginnt mit dem Titelsong und das gleich mit einem Highlight. Neben Steve Earle & The Dukes ist auch Willie Nelson zu hören, die davor warnen ein Outlaw zu werden: "Denke noch einmal drüber nach, denn keiner gibt einen Dreck um Dich, wenn Du tot bist. Klaue eine Million Dollar, aber Du kannst sie nicht ausgeben und wenn Du stirbst, kannst Du sie nicht mitnehmen."
Tribute an den 70er Outlaw-Sound von Willie Nelson und Waylon Jennings
Der Telecaster-Sound von Waylon Jennings zieht sich durch das ganze Album "So You Wannabe an Outlaw". Während die erste Hälfte des Albums etwas direkter ist, kommt die subtile Seite von Steve Earle ab der zweiten Hälfte zur Geltung. Ein gutes Beispiel hierfür ist das von Miranda Lambert geschriebene und mitgesungene "This Is How It Ends" - ein bittersüßer Blick auf den Ablauf in einer Ehe, ein Feld, auf dem sowohl Steve Earle als auch Miranda Lambert schon Erfahrungen sammeln konnten. "You Broke My Heart" geht thematisch in die gleiche Richtung, aber mit einem Old-School akustischen Gefühl. "Walkin' In L.A." scheint aus der Zeit vor der Outlaw-Bewegung zu kommen und erinnert ein wenig an die Musik, die Ray Price spielte. Das erste Gefühl trügt nicht, denn bei dem Song ist der 60er Jahre Honky-Tonk-Hero Johnny Bush mit dabei, der auch schon in der band von Ray Price spielte.
Der letzte Song auf dem offiziellen Album ist "Goodbye Michelangelo" und erinnert gleichzeitig an Anfang und Ende. Die traurige akustische Ballade ist eine Elegie für Guy Clark, der 2016 verstarb.
Deluxe-Version
Mit "Goodbye Michelangelo" endet das reguläre Album, aber für Freunde von Deluxe-versionen hält "So You Wannabe an Outlaw" noch einige Pralinen bereit. Die erste ist der Waylon Jennings Song "Ain't No God In Mexico", aus der Feder von Billy Joe Shaver.Gefolgt von zwei Liedern, die aus der Feder von Willie Nelson stammen: "Sister's Coming Home / Down At The Corner Beer Joint" und "Local Memory". Den Abschluss macht "Are You Sure Hank Done It This Way" Käufer der physischen Produkte erhalten zudem noch eine DVD.
Fazit: Nach seinen Ausflügen in den Folk und in de Blues kehren Steve Earle & The Dukes mit "So You Wannabe An Outlaw" zu den anfänglichen Country-Sound zurück. Gelungen!
Label: Warner Bros. (Warner) | VÖ: 16. Juni 2017 |
01 | So You Wannabe an Outlaw |
02 | Lookin' for a Woman |
03 | The Firebreak Line |
04 | News from Colorado |
05 | If Mama Coulda Seen Me |
06 | Fixin' to Die |
07 | This Is How It Ends |
08 | The Girl on the Mountain |
09 | You Broke My Heart |
10 | Walkin' in L.A. |
11 | Sunset Highway |
12 | Goodbye Michelangelo |
13 | Ain't No God in Mexico |
14 | Sister's Coming Home / Down at the Corner Beer Joint |
15 | Local Memory |
16 | Are You Sure Hank Done It This Way |