Way Out West ist eine Hommage an die Heimat
Marty Stuart wuchs in Philadelphia, Mississippi, auf. Die Magie des " Golden State" prägte ihn schon früh: die Kultur, die Filme und vor allem die Musik. Die neue Platte ist auch ein Tribut an diese Region - und konnte folgerichtig nur in Kalifornien aufgenommen werden. Ein Teil der Aufnahmen wurde bei Capitol Records eingespielt, wo bereits ikonische Alben wie etwa "Pet Sounds" von den Beach Boys entstanden. Ein anderer Teil entstand in den Campbell Studios unter der Leitung von Produzent und Tom Petty-Gitarrist Mike Campbell, der sich von den Aufnahmen und dem Ergebnis überwältigt zeigte.
Begleitet wird Stuart dabei erneut von den "Fabulous Superlatives" - Gitarrist Kenny Vaughan, Drummer Harry Stinson und dem neuen Bassisten Chris Scruggs. Stilistisch schlägt das Quartett einen weiten Bogen von trockenen Wüstensound (wie etwa im Titeltrack) über Native American Chants ("Desert Prayer") bis hin zu mitreißenden Steel Guitar-Instrumentals im Stil der Ventures ("El Fantasmo Del Toro", "Quicksand").
Absoluter Höhepunkt des Albums ist jedoch die Vorab-Single "Whole Lotta Highway (With a Million Miles to Go)”, ein im besten Sinne des Wortes klassisches Stück Country-Schwergewicht, das an die trippy 60er und 70er Jahre erinnert.
Gleiches gilt für die Bluegrass-Nummer "Air Mail Special", die den Spirit von Benny Goodman und Lionel Hampton aufgreift und so auch vor 60 Jahren hätte erscheinen können. Genau das ist eine der Stärken von "Way Out West": Während viele Kollegen angestrengt dem Zeitgeist hinterherhecheln, bleibt Marty Stuart sich treu und wirkt dadurch umso frischer.
Ansteckende Spielfreude
Besonders erfreulich ist auch, mit welcher Spielfreude die Band zu Werke geht. Marty Stuart singt gefühlvoll wie lange nicht mehr, in ihren Soli sprühen er und Vaughan eine Vitalität aus, die ansteckend ist, und das Zusammenspiel der Rhythmusgruppe ist geprägt von blindem Verständnis. Diese Band ist noch immer hungrig, noch immer voller Tatendrang. 15 Tracks umfasst das Album. Einen Ausfall sucht man vergebens.
Fazit: "Way Out West" ist der erneute Beleg, zu welchen Großtaten Marty Stuart und seine Mitstreiter in der Lage sind. "Way Out West" ist eine zeitlose Großtat, ein Album, das im an Höhepunkten reichen Kanon von Stuart positiv heraussticht. Chapeau!
Label: Superlatone (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 10. März 2017 |
01 | Desert Prayer, Part 1 |
02 | Mojave |
03 | Lost on the Desert |
04 | Way out West |
05 | El Fantasma del Toro |
06 | Old Mexico |
07 | Time Don't Wait |
08 | Quicksand |
09 | Air Mail Special |
10 | Torpedo |
11 | Please Don't Say Goodbye |
12 | Whole Lotta Highway (with a Million Miles to Go) |
13 | Desert Prayer, Part 2 |
14 | Wait for the Morning |
15 | Way out West (Reprise) |