Am Anfang war das Stadion
Den Ursprung des Albums kann Steve Moakler exakt rückdatieren. Es war ein kühler Oktobermorgen im Heinz Field, dem Stadion der Pittsburg Steelers.
Moakler sang bei einem Spiel der Mannschaft die Nationalhymne sowie den Song "Steel Town", den er seiner Heimatstadt Bethel Prak widmete. Moakley singt darin von den hart arbeitenden Menschen seiner Heimat, von den qualmenden Fabriken und den verrauchten Bars - und bewegte damit die mehr als 60.000 Zuschauer im weiten Rund.
In Steve Moakler hinterließ diese Erfahrung tiefe Spuren und den Wunsch nach Wiederholung. Die ersten fünf der elf Stücke auf der neuen Platte veröffentlichte Moakler bereits vor knapp einem Jahr als EP - darunter neben dem Titeltrack auch "Suitcase", "Jealous Girl" und "Love Drunk" sowie die ergreifende Ballade "Summer Without Her", die bei seinen jüngsten Konzerten zum Publikumsliebling avancierte. Die zweite Hälfte der Songs schrieb Steve Moakler dann nach besagtem Großereignis. Sie knüpft nahtlos an die erste Hälfte an - und weiß diese sogar noch zu toppen.
Euphorie und Tiefgang auf Steel Town
Vor allem "Hearts Do not Break That Way" mit seinen ansteckenden Call-and-Response-Backingvocals und das in bester Springsteen-Euphorie rockende "Siddle's Saloon" stechen positiv heraus. Sie leiten unbeschwert und leichtfüßig den Frühling ein.
Weiterer Höhepunkt ist das in Kooperation mit Gordie Sampson und Caitlyn Smith komponierte "Wheels", das beeindruckend poetisch über den Lauf der Zeit und die Ohnmacht des Menschen in ihr erzählt.
Überhaupt beschäftigt sich der sympathische Beau in seinen Texten viel mit der Vergänglichkeit, schaut mitunter nostalgisch zurück auf vergangene Zeiten, ohne dabei aber den Blick für das Hier und Jetzt zu verlieren. Steve Moakler weiß, wo er herkommt und wo er hinwill.
Stilistische Vielfalt
Begeisternd ist auch die breite stilistische Vielfalt der Songs. Obwohl Steve Moakler einen eigenen Ton findet, sind Querverweise in klassische Country- und Rocksongs zu hören. Furchtlos und frisch stöbern Moakler und seine Begleitmusiker in den Regalen hochklassiger Songwriteralben.
Von Willie Nelson bis Ryan Adams, von Conor Oberst bist Gram Parsons reicht sein Einfluss. Und so versammelt "Steel Town" mindestens eine Handvoll veritabler Hits und ist im Ganzen ein beschwingtes und tiefgehendes Hörerlebnis.
Fazit: Vom Rolling Stone wurde Steve Moakler bereits vor Veröffentlichung dieser Platte zum "Artist You Need to Know" gekürt. Daran besteht kein Zweifel. Fest steht: Mit den formidablen Songs auf "Steel Town" wird der Country-Sänger schon sehr bald wieder den Weg auf die große Bühne finden.
Label: Soundly (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 17. März 2017 |
01 | Steel Town |
02 | Suitcase |
03 | Jealous Girl |
04 | Summer Without Her |
05 | Love Drunk |
06 | Hearts Don't Break That Way |
07 | Wheels |
08 | Siddle's Saloon |
09 | School |
10 | Just Long Enough |
11 | Gold |