Völlig zu Recht, wie das neue Album "Like A Rose" mit (nur) neun Songs verdeutlicht. Die langmähnige Blondine ist, das steht außer Frage, absolut konkurrenzfähig; sie muss sich keinesfalls hinter Miranda Lambert oder Carrie Underwood verstecken. Ähnlich wie Lambert bezieht sich auch Ashley Monroe in ihrer Musik auf die Wurzeln, auf die Roots der Country- und Bluegrass-Music. Die traditionellen Werte packt die 26-Jährige aus Knoxville, Tennessee, in ein schickes Outifit: Glitzer-Top und Designer-Jeans treffen auf Fiddle und Pedal Steel Guitar. Sie ist nicht die Erste in Nashville, die beweist, dass diese Kombi funktioniert.
Vince Gill produzierte "Like a Rose"
Zumal der talentierten Sängerin und Songschreiberin für dieses Mini-Album einige Nashville-Größen zur Seite stehen. Zum Beispiel Mister Vince Gill. Der Schmusesänger und Gitarren-Gott verdingte sich bei etlichen Tracks nicht nur als Background-Sänger - er schrieb auch zwei Songs mit ihr und, rare Auszeichnung, er übernahm höchstselbst auch die Produktion der CD. Mit von der Partie sind auch Little Big Town. Gemeinsam mit deren Karen Fairchild schrieb sie die lässige Ballade "You Got Me", das komplette Quartett steuerte die Backing-Vocals bei dem Song bei. Dann wäre da auch noch Blake Shelton. Mit ihm teilt sie sich das Mikro bei der wirklich gelungenen Reminiszenz an Dolly Parton und Porter Wagoner: "You Ain't Dolly (And You Ain't Porter)" - ein eleganter, gefühlvoller und gute Laune machender Vintage-Track. Schade, dass das der gute Porter nicht mehr erleben durfte.
Doch auch ohne Star-Gäste können sich die Songs der CD hören lassen. Schon der Opener und Titeltrack legt die Messlatte hoch: ein ruhiger, unaufgeregter, klassischer Country-Song, von Monroe, Jon Randall und Guy Clark wunderbar entworfen. Das traditionelle Sound-Outfit mag zwar im Lady-Antebellum-Hype gerade etwas untergehen - andererseits erfüllt sie mit dieser Herangehensweise alle Kriterien für "zeitlose Qualität". Das ist doch auch etwas. Auch wenn damit keine Charts-Spitzenplätze drin sind.
Mit den Spitzenplätzen wird es wohl tatsächlich schwierig werden. Denn letztendlich ist Monroe musikalisch nur wenig kompromissbereit: Tracks wie "Two Weeks Late", "Used", "Monroe Suede" oder "Weed Instead of Roses" verbreiten pures Country-Feeling - von Flirts mit Pop und Rock keine Spur. Respekt, kann man da nur sagen.
Fazit: Jung, schön, schick - und ganz auf Tradition gepolt. Die Pistol Annies-Sängerin geht kompromisslos ihren Weg. Auch wenn sie der nicht zu den Sonnenplätzen der Charts führt.
Label: Warner Bros. Nashville (in Deutschland nicht veröffentlicht) | VÖ: 5. März 2013 |
01 | Like A Rose |
02 | Two Weeks Late |
03 | Used |
04 | Weed Instead of Roses |
05 | You Got Me |
06 | The Morning After |
07 | Monroe Suede |
08 | She's Driving Me Out of Your Mind |
09 | You Ain't Dolly (mit Blake Shelton) |