Mit dem mittlerweile schon elften Independent-Werk auf seinem eigenen Label bietet der Texaner nämlich ein überaus interessantes Package an. So beinhaltet "Real Good Time" auf der einen Seite 13 brandneue Tracks, während es zum glorreichen Finale gleich fünf Neueinspielungen seiner Kult-Songs gibt. Ein rarer und positiver Fall von "Value For Money" also.
Die musikalische Reise des sympathischen Performers setzt da an, wo Watson vor zwei Jahren mit dem gelobten "The Road & The Rodeo" aufgehört hat. Los geht es mit dem positiv-fetzigen Titeltrack, der auf Anhieb gute Laune verbreitet. Kein Wunder, wird die Fiddle nicht leise in den Hintergrund platziert - hier darf sie mittanzen!
"Summertime Girl" ist direkt danach ein mitreißendes Power-Liebeslied mit hohem Suchtfaktor und viel Hitpotential. Bei "Lips" lässt es Watson ein wenig ruhiger angehen - und landet wiederum einen Volltreffer. Schon fast bedrohlich, diese Trefferquote des Texaners. In bester Brad Paisley-Tradition gibt es mit "Fish" auch einen Song, der sich humorvoll mit diesem zeitintensiven Hobby auseinandersetzt.
Doch diesmal sind Watson und seine Band nicht allein zu loben - es gibt eine Reihe an Gastauftritten. Elisabeth Cook ist Duett-Partnerin bei der zu Herzen gehenden Country-Ballade "Leather And Lace", die im Frühjahr ihre Premiere schon auf dem Sampler "Hearts Across Texas" feierte. Pat Green und Josh Abbott standen zusammen mit Watson bei "Texas Boys" hinter dem Mikrophon - ein Up-Tempo-Song über das Musikerdasein mit viel Klasse ist das Ergebnis.
Natürlich darf auch Kevin Fowler, ebenfalls so ein Lone Star State-Phänomen, nicht fehlen. John Anderson mischt mit Fowler bei "Deer Blind" mit und irgendwie ist bei diesem Gesangs-Cocktail schon klar, dass dabei eine lebendige Partynummer herauskommt. Mit Justin McBride darf dazu ein singender Rodeoreiter bei "Cadillac Cowboy" mitwirken. Der singt zwar nicht die Sterne vom Himmel, die coole Nummer bereitet aber trotzdem Spaß.
Für einen stolzen Texaner sind Songs mit patriotischen Inhalten eine fast schon Pflicht, und so ist es keine Überraschung, dass Watson mit "Raise Your Bottle" einen Song für seinen Vater und die US-Soldaten geschrieben hat. Mit Erfolg, denn der als Single ausgekoppelte Song erreichte kürzlich Platz 1 in den Texas Music Charts.
Die fünf aufpolierten Watson-Klassiker passen sich dem hohen Niveau nahtlos an. Dabei ist neben dem genialen "Reckness" auch Watsons Evergreen "Honky Tonk Kid" mit Willie Nelson mit dabei.
Fazit: Aaron Watson liefert ein meisterliches Texas Country-Album mit einer unglaublichen Hitquote ab, für die die bestehende Sternevergabe bei Countrymusicnews eigentlich um einen sechsten Stern erweitert werden müsste.
Label: 12th Street (in Deutschland nicht veröffentlicht) | VÖ: 9. Oktober 2012 |
Titelliste
01 | Real Good Time | 10 | Texas Boys (mit Pat Green & Josh Abbott) |
02 | Summertime Girl | 11 | Nowhere Fast |
03 | Lips | 12 | Deer Blind (mit Kevin Fowler & John Anderson) |
04 | Turn Around | 13 | Hey Y'all - My Contribution to Ruining Country Music Country Song! Ha! |
05 | July In Cheyenne (Song For Lane's Momma) | 14 | Barbed Wire Halo |
06 | Cadillac Cowboy (mit Justin McBride) | 15 | Reckless |
07 | Fish | 16 | Off The Record with Charla Corn |
08 | Leather And Lace (mit Elizabeth Cook) | 17 | I Don't Want You To Go |
09 | Raise Your Bottle | 18 | Honky Tonk Kid (mit Willie Nelson) |