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Weihnachten und Country passen zusammen wie Schnee und Schneemann. Denn die feierliche, gefühlsbetonte Stimmung im Dezember findet in emotionalen Countryklängen einfach den perfekten Soundtrack. Kein Wunder, dass sie alle Jahr für Jahr neue Weihnachts-CDs unter ihr Volk bringen - Alan Jackson, Brooks & Dunn, Alabama und natürlich auch Deutschlands erfolgreichster Countrysänger Tom Astor.
"Lass es schnei'n - Weihnachten mit Tom Astor" heißt die 14 Songs plus eines Weihnachtsgedichts zusammengestellte Christmas-Zusammenstellung des dunkelhaarigen Haudegens. Und keine Frage, die CD macht in einigen Titeln wirklich Lust auf Schnee, zugefrorene Weiher, Eiskristalle am Fenster und Glühwein in der Tasse. Gleich im Opener "Winter in Canada", geschrieben von Christian Bruhn und Georg Buscher, erzählt Tom Astor die gar traurig-schöne Geschichte eines herrlichen Winters in nordamerikanischen Breiten: "Es war Winter in Canada, als mein Herz dich fand", singt er. Doch im Frühjahr schmolz auch die Liebe, und er bekennt: "Ach wäre es doch immer nur Winter geblieben." Das mag nicht nur in kritischen Ohren kitschig klingen. Ist es sicher auch. Doch: Es ist Kitsch auf hohem Niveau. Dafür sorgt zum einen der wirklich authentisch klingende und seelenvoll intonierende Sänger, zum anderen die beteiligten Musiker. Wie bei Tom Astor seit Jahren üblich, vertraut er auch bei dieser CD auf die Weltklasse-Handwerkskünste von Nashville's-Musiker-Elite. Also u.a. auf Drummer Eddie Bayers, Gitarrist Brent Mason, Bassist Larry Paxton und Steel Guitar-As Sonny Garrish. Entsprechend ohne Fehl und Tadel klingen die Aufnahmen in Nashvilles Emerald Tracking Room-Studio.Diese grandiosen Musikerleistungen machen so manches, muss man leider sagen, erträglicher. Zum Beispiel Songs wie "Hei, hei, hei so eine Schneeballschlacht", ein allzu putziges Kinder-Weihnachtslied mit allzu piepsigem Kinderchor. Oder "Es ist für uns eine Zeit angekommen", wieder ein Kinderlied, wieder sehr, sehr nett. Und auch die Mär vom hungrigen, südländischen Trucker, der im Winter irgendwo in einer deutschen Kneipe "Bitte du kochen mir großen kalten Fuß" stammelt und damit eine Portion Eisbein meint, erwärmt nur bedingt das Herz. Das gelingt Astor schon viel besser mit dem launig-groovenden "Frosti der Schneemann", dem immer wieder herrlichen "Let It Snow, Let It Snow, Let It Snow" - auch wenn Astors Akzent schon recht hart klingt - und durchaus auch mit der unvermeidlichen X-mas-Hymne "Feliz Navidad". Bevor die CD mit Track zehn "Kommet ihr Hirten" kirchliche Töne einläutet - gefolgt von "Heilige Nacht", "Macht hoch die Tür", "Stille Nacht" und "Amen" - wird es noch einmal richtig urig: Bei "Laiwe, hailege Kristuskind" singt Tom Astor auf plattdeutsch eine wirklich schöne Melodei. Dass man dabei in etwa so viel versteht, wie wenn er auf Chinesisch singen würde, stört nicht. Man spürt, was gemeint ist. Und das sollte man ja bei jedem guten Weihnachtslied oder?
Fazit: Eine Weihnachts-Mischung aus neuen Songs, deutschen Kirchen-Evergreens und amerikanischen Evergreens - musikalisch von Nashville's-Musiker-Elite exzellent umgesetzt.
Label: Ariola (Sony) | VÖ: 14. Oktober 2005 |
Titelliste
Links
01 | Intro: Weihnachtsgedicht | 09 | Vorfahrt für den Weihnachtsmann |
02 | Lass es schnei'n (Let It Snow) | 10 | Feliz Navidad |
03 | Es ist für uns eine Zeit angekommen | 11 | Kommet ihr Hirten |
04 | Hei, hei, hei, so eine Schneeballschlacht | 12 | Heilige Nacht (O Holy Night) |
05 | Winter in Canada | 13 | Macht hoch die Tür |
06 | Frosti der Schneemann (Frosty The Snowman) | 14 | Stille Nacht |
07 | Bitte du kochen mit großen kalten Fuß | 15 | Amen |
08 | Laiwe, hailege Kristuskind |
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