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Mit dem beherzt rockigen "Record Exec" startet das Alternative-Country-Quartett entschlossen und hochwertig in die neue, gemeinsam mit Mike McClure produzierte CD. Das lässt schon mal Gutes erahnen. Mit der nachfolgenden, akustischen Folk-Perle "Dead Man" legen sie glatt noch eine Schippe drauf: ein exzellenter Titel mit Tiefgang, hintergründigem Text, herrlich ausgetüftelten Harmonien und Slide-Gitarren-Glanzlichtern. Wer jetzt hofft, dass es auf diesem Niveau weiter geht, wird dann doch leider enttäuscht. "Dead Man" stellt den frühen Höhepunkt der 13 Titel dar.
Einige Songs schaffen es aber, zumindest in die Nähe dieses atmosphärisch dichten Super-Songs zu kommen. Zum Beispiel die an die ruhigen Momente von R.E.M. erinnernde Ballade "Cry Loneley" mit Lee Ann Womack als Backgroundsängerin; das folkig verträumte "The Years" bei dem nicht nur wegen der wimmernden Mundharmonika Neil Young Pate gestanden haben dürfte; der ironische, solide vorwärts treibende Rocker "I Believe You" und das biografisch eingefärbte "Lawrence" in dem Cody Canada von seiner musikalischen Familie berichtet und wie er schließlich selbst mit Folk und Country in Berührung kam.
Bei letzterem Song stört -und das trifft leider für mehrere Titel zu - eine überstrapazierte Leadgitarre. Nicht nur, weil Cody Canada es in dieser Disziplin nicht zur Meisterschaft bringen wird, auch weil durch die vielen Solieinlagen den Liedern Luftigkeit und Unbeschwertheit abhanden kommt. Das Ergebnis ist - rein musikalisch - ein recht altmodisch knatternder Country-Rock: die 70er und 80er Jahre lassen herzlich grüßen. Aus dieser Ecke stammen mehrere Titel. Darunter das poppige "NYCG", was für "New York City Girl" steht und inhaltlich der wohl größte Ausrutscher des Tonträgers ist, das an Youngs "Rust-Never-Sleeps"-Phase gemahnende "Walls To Climb" und das ganz nach dem frühen Van Morrison schmeckende und tatsächlich irgendwie soulige "Soul Agent".
Im Gegensatz zum dann doch ambitionierteren Vorgängeralbum hält das neue Werk der Okies zwei Pausenfüller parat: "Deal" und "Smoke Another" sind mit ihrem Old-School-Rock 'n' Roll in etwa so aufregend, wie Fußball-Wiederholungen in Eurosport.
Im Hiddentrack der CD erinnern sich Cross Canadian Ragweed noch einmal ihrer Primär-Tugenden: ein gefühlvoller, leiser aber unheimlich intensiver Folksong setzt dem Tonträger ein letztes, leider verstecktes Glanzlicht auf. Und nährt die Hoffnung auf weitere Großtaten des erfreulich unangepassten Vierers.
Fazit: Mit "Mission California" kann das sympathische Quartett nicht ganz an den hervorragenden Vorgänger "Garage" anknüpfen: zu viele Durchhänger, zu wenig Songs der Premium-Klasse.
Label: Universal South (Universal) | VÖ: 2. Oktober 2007 |
Titelliste
Links
01 | Record Exec | 08 | Soul Agent |
02 | Dead Man | 09 | Walls to Climb |
03 | Deal | 10 | The Years |
04 | Lawrence | 11 | Jenny |
05 | In Oklahoma | 12 | I Believe You |
06 | Cry Lonely | 13 | NYCG |
07 | Smoke Another |