Lonestar - Mountains

CD Cover Lonestar - Mountains
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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
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Irgendwie scheinen die vier Herren von Lonestar so etwas wie einen Jungbrunnen gefunden zu haben. Denn wer sich die Coverfotos ihrer Alben ansieht, wird merken: Nie waren Richie McDonald & Co. jünger als heute - mit ihrer neuen CD "Mountains". Obwohl 1992 gegründet, geht die Band problemlos als Boygroup durch. Zumindest, wenn man nicht sooo genau hinschaut ...

Aber auch musikalisch ist ein permanenter Verjüngungsprozess hörbar: Die Band ist modern, hip und freilich dem Pop alles andere als abgeneigt. Doch dem smarten Quartett gelingt es - im Gegensatz zu LeAnn Rimes - ein junges Publikum anzusprechen, ohne dabei Abstriche an die Qualität machen zu müssen. Respekt dafür! Überhaupt verdient sich die nach dem Weggang von Co-Leadsänger John Rich (jetzt, wie man weiß, die bessere Hälfte von Big & Rich) zum Quartett geschrumpfte Band für dieses Album jede Menge Anerkennung. Die Songs haben Klasse und Atmosphäre, die Melodien baden in orgiastischen Wohlklängen und die Solo- und Harmony-Vocals sind einfach erste Sahne.

Gemeinsam mit dem, seit seiner Arbeit mit Rascal Flatts in Nashville höchst angesagten Produzenten Mark Bright, gelingt Lonestar ein Album aus einem Guss. Die Songs sind, fast wie bei einem Konzeptalbum, fein säuberlich aufeinander abgestimmt, gehen nahezu nahtlos ineinander über. Obwohl der aus dem Lonestar-State Texas stammende Vierer im Verlauf der zwölf Titel nur wenige Stimmungsebenen abschreitet - gute Laune, Glaube an die Liebe und an Gott, Ballade - und diese auch meist in handelsüblichen Country-Pop-Klängen verpackt, kommt nie Langeweile auf.

Warum? Weil so zwischendrin einfach grandiose Melodiebögen auftauchen und die handwerklichen Fähigkeiten aller Beteiligten einfach ohne Fehl und Tadel sind. Überdies wirkt die Musik der Band wie ein Sonnenstrahl an einem nebligen Herbsttag: sie macht gute Laune. Das gilt für das rockige, von Brett James/Bill Luther geschriebene "Cowboy Girl", für die Jason Sellers/Tom Shapiro-Komposition "One of Those Nights" und vor allem für den von Richie McDonald gemeinsam mit Larry Boon und Paul Nelson geschriebenen Opener und Titelsong - ein Track, mit einer besonders schönen und mutmachenden Message: "The Good Lord gave us mountains, so we could learn how to climb". Als Beispiel wird u.a. ein Irak-Veteran zitiert, der zwar seine Beine, nicht aber seinen Willen verloren hat. Zyniker werden sich darüber vermutlich kaputtlachen, doch was soll's? Die Message ist jedenfalls herrlich positiv und lebensbejahend.

Und das gilt ausnahmslos für das ganze Song-Dutzend: Für die beiden gleichermaßen adäquaten "Amazed"-Nachfolger "Nothing To Prove" (Jim Collins/Wendell Mobley) und "Thought It Was You" (Jim Collins/Craig Wiseman), für das an Tim McGraws "One Of These Days" erinnernde "Hey God" (Richie McDonald/Tommy Lee James), für die wirklich unter die Haut gehende Ballade "What She Had To" (John Edwards/Garett Parris) und - last not least - für das autobiografisch eingefärbte Liebesbekenntnis an die Musik: "Always In The Band" (Richie McDonald/Ron Harbin/Jerry Vandver).

Fazit: Country-Pop wie er sein sollte: modern, melodiös - aber auch mit Schmackes. Lonestar sind immer noch die beste Boygroup Nashvilles.

Label: BNA Records (Sony) VÖ: 20. Oktober 2006

  • Titelliste

  • Links

01 Mountains 07 Cowboy Girl
02 Nothing to prove 08 What she had to
03 Long lost smile 09 One of those nights
04 Thought it was you 10 Careful where you kiss me
05 Hey God 11 Always in the Band
06 I wanna do it for you

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