Dazu hat der am 28. Oktober 1936 in Wilmington, North Carolina, geborene Charlie Daniels selbst beigetragen und mit "Night Hawk" vor einigen Wochen wieder ein neues Album in die Regale gestellt. Darauf finden sich Songs über das echte Cowboyleben.
Sonder-Ausstellung zum 80. Geburtstag von Charlie Daniels
"Doch der Sänger, Songschreiber, Fiddlespieler und Boss der gleichnamigen Band steht aktuell auch sonst im Mittelpunkt des Interesses. Anlässlich des 80. Geburtstags hat die Country Music Hall of Fame in Nashville bereits die Sonder-Ausstellung "Charlie Daniels: Million Mile Reflections" eröffnet. "Es ist, als würde ich auf mein Leben schauen und die Dinge, die ich in den letzten 80 Jahren gemacht habe. Es ist interessant zu sehen, wie jemand anderes die Elemente eines Lebens nimmt und wie sie arrangieret werden", sagte Charlie Daniels anlässlich der Eröffnung. Mit Musikinstrumenten, Manuskripten, Preisen, Kindheitsmemos, Bühnenoutfits und bisher unveröffentlichten Fotos aus der Privatsammlung werden seine enormen Auswirkungen auf die Musikszene beschrieben.
"The Devil Went Down to Georgia" - ein Kultsong und die Auswirkungen
Der Titel der Ausstellung ist natürlich kein Zufall. "Million Mile Reflections" ist bekanntlich das zehnte Studioalbum der Charlie Daniels Band. Das Werk, das in die Musikgeschichte eingehen sollte, kam am 20. April 1979 auf dem Markt. Bekanntester der insgesamt neun Songs ist "The Devil Went Down to Georgia". Der Song mit dem klassischen Fiddle-Duell mit dem Teufel ist bis heute der größte Hit für den bärtigen Musiker mit Cowboyhut. Die Country Music Association (CMA) wählte den Titel zur Single des Jahres - im Zuge des Erfolgs ging die Schallplatte so oft über die Ladentische, dass "Million Mile Reflections" gleich mehrfach Platin erhielt. 1979 gab es von der CMA sogar noch zwei weitere Preise: für Charlie Daniels als bester Instrumentalist des Jahres, für die Band als beste Instrumentalgruppe.
"The Devil Went Down to Georgia" ist in den vergangenen Jahrzehnten zahllose Male gecovert worden. Aus dem Country-Bereich haben unter anderem Emerson Drive, die Zac Brown Band und Home Free (mit Charlie Daniels) den Song neu inszeniert. Das der Kultsong zudem in anderen Genres überaus beliebt ist, zeigen Versionen von The Levellers bis hin zur deutschen Folk-Rock-Band Paddy Goes to Holyhead.
Mit dem nie als Single erschienenen Song "Reflections" zog Charlie Daniels 1979 zudem den Hut vor den verstorbenen Elvis Presley, Janis Joplin und Ronnie Van Zant. Neben der musikalischen Hommage widmete Charlie Daniels das gesamte Album dem Sänger von Lynyrd Skynyrd, der am 20. Oktober 1977 bei einem Flugzeugcrash gestorben war. Ronnie Van Zant war wie Charlie Daniels einer der Pionier der Southern Rock-Szene der 70er Jahre, die auch die Hochzeit für die Allman Brothers Band und die Marshall Tucker Band darstellten.
Lange bevor Charlie Daniels und Band 1973 den ersten Hit mit "Uneasy Rider" landeten, hatte sich der Bandgründer zwischen 1958 und 1967 mit der Gruppe "Jaguars" durch die Honky Tonks gespielt, bis er dann als Session-Musiker nach Nashville kam und unter anderem mit Marty Robbins und Flatt & Scruggs musizierte. Sogar mit Bob Dylan arbeitete der Musiker zusammen an dessen "Nashville Skyline"-Album. Damals war der "Long Haired Country Boy" noch selbst als Hippie unterwegs und klagte in "Uneasy Rider" über den Ärger mit den Südstaaten-Spießern. Wie sich doch die Zeiten ändern. 1989 unterstreicht Charlie Daniels seinen Rechts-Ruck mit dem Song "Simple Man", bei dem der Sänger als bibelfester Patriot bei Drogen-Dealern und Einbrechern für Selbstjustiz plädiert.
Luke Bryan und Chris Stapleton gratulieren auf der Bühne
Doch lieber wieder zurück in die Gegenwart. Neben der Ausstellung hat Charlie Daniels ein weiteres Geschenk bereits vorab erhalten - am 16. Oktober 2016 ist er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen worden. Der 80. Geburtstag wird - mit Verspätung von gut einem Monat - am 30. November 2016 in der Bridgestone Arena in Nashville gefeiert. Im Rahmen des "80th Birthday Volunteer Jam" gratulieren dann Luke Bryan, Chris Stapleton, Kid Rock, Larry the Cable Guy und Travis Tritt. Wenige Tage später ist der Mann aus North Carolina dann selbst Gast bei einem Jubiläum und tritt bei der 50. Auflage der CMA Awards auf. 2016 ist wirklich auf einem guten Weg, zu einem Charlie Daniels-Jahr zu werden. Dazu gibt es jetzt schon Tourdaten bis in den April 2017… Dann also weiterhin viel Freude im Unruhestand und alles Gute zum Geburtstag Charlie Daniels!