Bluesrock aus Texas mit ZZ Top sorgt in der Folge auf der ersten DVD für weitere Begeisterung. Natürlich lassen sich die Langbärte nicht bitten und spielen "Jesus Just Left Chicago", das - obwohl es schon 37 Jahre auf dem Buckel hat - noch immer gut bei den 27.000 Augenzeugen ankommt.
Mit Sängerin Sheryl Crow ist wenig später endlich auch die erste Dame im Mittelpunkt der Bühne aktiv, die zusätzlich von Blues-Röhre Susan Tedeschi Unterstützung erhält. Für "Our Love Is Fading" lässt sich Herr Clapton dann schon wieder auf der Bühne sehen.
Nachdem beim zweiten Festival 2007 mit Alison Krauss und ihrer Union Station und Willie Nelson für ein paar Country-Vibes sorgte, ist Vince Gill, der ebenfalls nicht zum ersten Mal hier spielt, diesmal in diesem Bereich relativ allein. Mit Albert Lee, James Burton, und Keb' Mo' lässt der Mann aus Oklahoma unter anderem den "Mystery Train" wieder rollen. Den Spaß am Klassiker bringt die spielfreudige Zusammenstellung nicht zuletzt durch 28 Kameras schnell auch in das heimische Wohnzimmer.
Wie auf jedem Festival muss es einen Zeitpunkt für eine Auszeit geben. In diesem Fall sorgt Earl Klugh mit seinem für die Beschallung eines Stadions leider völlig ungeeigneten Smooth-Jazz-Sound dafür, dass sich an den Getränkeständen sicher lange Warteschlangen gebildet haben. Sicher gute Musiker, aber da sind mir die Klänge im Kaufhaus-Aufzug doch lieber.
Nach dem etwas lauteren Zwischenspiel des John Mayer Trios zieht Derek Trucks mit der Susan Tedeschi Band das Tempo wieder etwas zurück. Warren Haynes oder Johnny Winter sind ebenfalls hier, um das Publikum zu unterhalten - bis der Blues von der Bühne tropft.
Das letzte Drittel des Konzerts starten Buddy Guy, Youngster Jonny Lang und Ronald "Ron" Wood. Spätestens nach dem von Mick Jagger und Keith Richards geschriebenen "Miss You" sind die 30 Grad Hitze vergessen und die Stimmung erreicht ungeahnte Höhepunkte.
Weiter geht es mit Jeff Beck, der bei zwei Intrumentals seine Stratocaster nicht schont. Dass er nicht nur laut zur Sache gehen kann, stellt der Engländer bei "Nessun Dorma" (Puccini) unter Beweis.
Die letzte Runde der Girarren-Orgie leitet wiederum Clapton - jetzt in klassischen Jeans - mit "Crossroads" ein, bis wenig später auch Steeve Winwood mitrocken darf. "Voodoo Chile" oder "Had To Cry Today" stehen auf der Setlist. Mit B.B. King kommt das Beste zum Schluss. Körperlich schon lange gebrechlich, aber noch immer mit unverwechselbarer Stimme gesegnet und seinem ganz speziellen Gitarrenspiel beschert der "Blues Boy" mit "The Thrill Is Gone" dem Festival ein würdiges Ende.
Zum ersten Mal erscheint das Event auf Blu Ray-Disc und somit in bestmöglicher Sound- und Bildqualität. Neben viel guter Musik und kurzen Backstage-Interviews gehört als Moderator Bill Murray fest zum Programm. Der Schauspieler überzeugt in Kostümen von Buddy Holly, Elvis oder Jimi Hendrix ebenso wie mit seinen Anmerkungen: "Wer bei der Hitze ohnmächtig wird, kommt übrigens nicht hinter die Bühne".
Fazit: Das Familientreffen gleich mehrerer Generationen aus der Gitarrenszene begeistert Fans des Saiteninstruments auch bei seiner dritten Auflage. Trotz einiger Längen besonders für Blues-Anhänger ein Pflichtkauf.
Label: Rhino (Warner) | VÖ: 12. November 2009 |
Titelliste
Links
01 | Promise land | 20 | Ain't no sunshine |
02 | Z. rider | 21 | Midnight in Harlem |
03 | Traveling shoes | 22 | Coming home |
04 | Going down | 23 | Soulshine |
05 | Killing floor | 24 | Don't keep me wondering |
06 | Six strings down | 25 | Space captain |
07 | Waiting for the Bus | 26 | Five long years |
08 | Jesus just left Chicago | 27 | Miss you |
09 | Gypsy blood | 28 | Hammerhead |
10 | In my time of dying (Jesus make up my dying bed) | 29 | Nessun Dorma |
11 | Bright lights | 30 | Crossroads |
12 | Long road home | 31 | Hands of the saints |
13 | Our love is fading | 32 | I shot the sheriff |
14 | Blackwaterside | 33 | Shake your money maker |
15 | Roll and tumble blues | 34 | Had to cry today |
16 | One more last chance | 35 | Voodoo Chile |
17 | Lay down | 36 | Dear Mr. Fantasy |
18 | Angelina | 37 | The thrill is gone |
19 | Who did you think I was | alles mit Eric Clapton, Jeff Beck, Steve Winwood, ZZ Top, B.B. King, Ronnie Wood, Sheryl Crow, Vince Gill und vielen anderen |
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