DCX MMXVI - die Vollbedienung für den Fan
Nun, mehr geht eigentlich nicht. Vor allem auch deshalb, weil Natalie Maines, Martie Maguire und Emily Robison schon ab den ersten Takten des Openers "The Long Way Around" loslegen, als gäbe es kein Morgen: Volle Power, volle Energie, totale Konzentration. Und dazu ein Gefühl für die Roots und Traditionen, aber auch für modernes, zeitgemäßes Entertainment. Ein Mix, dem man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Dazu ein Mix, den viele Acts im Laufe der letzten Jahre kopieren wollten. Doch: Bei keiner Formation harmonieren Banjo & Fiddle besser und harmonischer mit wuchtigen Drums und E-Gitarren-Riffs, als bei den The Chicks. Wer das bezweifelt, sollte nur mal in "Lubock or Leave It" reinhören. Die Phrase "aus einem Guss" bekommt bei diesem rasanten Country-Rocker eine neue Dimension.
Die großartig singende Natalie Maines und ihre beiden Mitstreiterinnen haben trotzdem nicht die Bodenhaftung verloren. Das zeigen sie immer wieder. Zum Beispiel in den - ursprünglich - recht gemächlich angedachten Patty Griffin-Kompositionen "Truth No. 2", "Top of the World" und "Don't Let Me Die In Florida".
Aber auch in "Roanoke" und "Wheel Hoss", zwei Songs aus der Feder von Bluegrass-Ikone Bill Monroe. Gleichberechtigt neben diesen Tracks aus der Country- und Bluegrass-Literatur stellt der kecke Country-Dreier Titel von - was nicht verwundert - Bob Dylan ("Mississippi") und Stevie Nicks ("Landslide", auch das passt) aber auch - und jetzt darf man sich wundern - von Prince ("Nothing Compares 2 U").
The Chicks stehen für die heutige Country Music
Damit stehen The Chicks sinnbildlich für die heutige Country-Szene. Das Genre ist längst zu einem Schmelztiegel geworden. Alles geht, alles geht zusammen. Grenzen? Nicht hier. Diese Musik ohne Grenzen findet, das beweisen auch diese CDs und DVD bzw. Blu-ray, mittlerweile überall auf der Welt seine Fans. Ein Act mit Kult-Potential wie The Chicks gastiert außerhalb der USA freilich nicht in kleinen oder mittelgroßen Clubs, sondern: in den größten Arenen. Muss auch sein. Denn die Produktion der drei Ladies und ihrer mit grandiosen Musikern besetzten Backingband ist eindeutig im XXL-Bereich angesiedelt. Sound, Lightshow und Special-Effects müssen sich gegen keine Rock- oder Pop-Produktion verstecken.
Obwohl sie die im April 2016 gestartete und bis April 2017 dauernde DCX MMXVI -Tournee auch nach Europa brachte (darunter Auftritte in London und Antwerpen), kommen diese Shows auf der DVD nicht vor. Gezeigt werden The Chicks-Konzerte in Los Angeles, Ontario, Calgary und Melbourne. Letztendlich ist das für den Fan egal, sieht er doch eine mitreißende Performance.
Fazit: Mit DCX MMXVI stellen The Chicks ihre Ausnahmestellung erneut unter Beweis. Merke: Nie war die Band besser in Live-Form, als heute.
Disc 1 (CD) | |
01 | The Long Way Around |
02 | Lubbock or Leave It |
03 | Truth No. 2 |
04 | Easy Silence |
05 | Long Time Gone |
06 | Nothing Compares 2 U |
07 | Top of the World |
08 | Something in the Air |
09 | Goodbye Earl |
Disc 2 (CD) | |
01 | Travelin' Soldier |
02 | Don't Let Me Die in Florida |
03 | Daddy Lessons |
04 | White Trash Wedding |
05 | Bluegrass Instrumental |
06 | Ready To Run |
07 | Mississippi |
08 | Landslide |
09 | Cowboy Take Me Away |
10 | Wide Open Spaces |
11 | Sin Wagon |
12 | Not Ready to Make Nice |
13 | Better Way |
Disc 3 (DVD / Blu-ray) | |
01 | The Long Way Around |
02 | Lubbock or Leave It |
03 | Truth No. 2 |
04 | Easy Silence |
05 | Long Time Gone |
06 | Nothing Compares 2 U |
07 | Top of the World |
08 | Goodbye Earl |
09 | Ace of Spades (Intermission) |
10 | Don't Let Me Die in Florida (Acoustic) |
11 | Daddy Lessons (Acoustic) |
12 | White Trash Wedding (Acoustic) |
13 | Travelin' Soldier (Acoustic) |
14 | Bluegrass Instrumental: Roanoke / Single Ladies (Put a Ring On It) / Seven Nation Army / Can't Feel My Face / Wheel Hoss |
15 | Ready to Run |
16 | Mississippi |
17 | Landslide |
18 | Cowboy Take Me Away |
19 | Wide Open Spaces |
20 | Sin Wagon |
21 | Not Ready to Make Nice |
22 | Better Way |