"The Avett Brothers" verwischen die Genregrenzen
Den Anfang der zwölf Tracks starken Scheibe macht "Ain't No Man" mit einem starken Mitklatsch-Beat, neben den Drums nur begleitet von einer darüber schwebenden Bass-Line. Träumerisch geht es weiter mit "Mama, I Don't Belive". Begleitet von Geige, Piano, E-Gitarre und Mundharmonika ist der Song eine echte Folkrock-Ballade im Stile der 60er-Jahre. Das folgende "No Hard Feelings" reduziert die Begleitung und überzeugt als einfühlsamer Folk-Song, bei dem die Stimmen der Avett-Brüder gewohnt perfekt Harmonieren. Mit einer Prise mehr Country in Form eines Banjos ruft die Band in "Smithsonian" bei der renommierten Bildungseinrichtung an, um ihr eine Entdeckung mitzuteilen: Das Leben besteht auch aus Enttäuschungen und Verlusten und wird eines Tages enden. Ein wunderbarer Song, der den Albumtitel "True Sadness" gekonnt unterstreicht.
Klassisch und Modern: das neue Album "True Sadness"
Elektronische Klänge in "You Are Mine" beweisen, dass The Avett Brothers mehr sind als nur klassischer Folk. Ebenso modernen Sound, aber mit ordentlich Country-Power, liefert "Satans Pulls The Strings". Dagegen wirkt der Titeltrack "True Sadness" fast schon folk-rock-puristisch. Damit spannen The Avett Brothers auf "True Sadness" eine musikalische Brücke zu den folgenden Folk-Balladen "I Wish I Was" und "Fisher Road to Hollywood", die den Hörer nur mit Gesang sowie mit Banjo- beziehungsweise Gitarren-Begleitung verzaubert.
Nach so viel Melancholie verbreitet "Victims of Life" mit Up-Tempo-Akustikgitarre trotz ernstem Thema gute Laune - im Stile eines Jack-Johnson-Surfer-Songs. Zum Abschluss von "True Sadness" gibt es noch den Country-Blues "Divorce Separation Blues" inklusive Jodel-Einlage und "May It Last", das mit modernen Soundeffekten und Geigenbegleitung eine nahezu orchestrales Finale liefert.
Fazit: Mit ihrer neunten Studio-Platte "True Sadness" liefern "The Avett Brothers" einen modernen Tanz über die Genregrenzen hinweg. Von puristisch bis modern, von Folk bis Country, ist auf dem neuen Silberling alles geboten.
Label: Republic Nashville (Universal) | VÖ: 24. Juni 2016 |
01 | Ain't No Man |
02 | Mama, I Don't Believe |
03 | No Hard Feelings |
04 | Smithsonian |
05 | You Are Mine |
06 | Satan Pulls The Strings |
07 | True Sadness |
08 | I Wish I Was |
09 | Fisher Road to Hollywood |
10 | Victims of Life |
11 | Divorce Separation Blues |
12 | May It Last |