David Nail - I'm a Fire

CD Cover: David Nail - I'm a Fire
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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
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Oha, "I'm A Fire". Der Mann ist Feuer. Das spricht zumindest mal für ein gesundes Selbstbewusstsein. Eine gerechtfertigte Einschätzung? Nun ja, zum absoluten Durchbruch in Nashville hat es für den 34-Jährigen aus Missouri bisher noch nicht gereicht - obwohl er bereits seit 2002 an der Karriere arbeitet.

Zunächst nahm ihn Alan Jackson-Produzent Keith Stegall unter seine Fittiche. Recht viel mehr als einen Achtungserfolg mit seinem selbstgeschriebenen Song "Memphis" landete er in den frühen Karrieretagen nicht (wobei der Track durchaus Charme hat!). Mit seinem 2009 erschienenen Album "I'm About To Come Alive" schaffte er es auf Platz 19, mit dem zwei Jahre später erschienenen Nachfolger "The Sound of a Million Dreams" sogar auf Platz acht der US-Country-Charts.

Okay, und nun brennt der smarte Sänger also. Trotzdem springt der Funke nur etwas zögernd über. Der Opener "Whatever She's Got" ist im Midtempo angelegt und lässt mit lässigen Grooves und einer netten Melodie aufhorchen. Das Soundkonzept ist modern und ganz aufs amerikanische Country-Radio zugeschnitten: rockige Gitarrenriffs treffen auf eine Dobro-Linie. Textlich ist die Jimmy Robbins/Jon Nite-Komposition so belanglos und typisch wie das meiste aktuell Von-der-Stange-Komponierte. Kurz: purer Mainstream.

Das Attribut verdienen sich die meisten der elf von Frank Liddell, Chuck Ainlay und Session-Bassist Glenn Worf produzierten CD. Immer dann aber, wenn den Komponisten eine richtig gute Hookline einfiel, kann Nail überzeugen. Das klappt beispielsweise bei dem einfach nur harmonisch prima austarierten "Broke My Heart", bei der ruhigen, sehnsüchtigen Ballade "Brand New Day" und - vor allem - bei "When They're Gone (Lyle County)", bei dem er auf die gesanglichen Künste von Little Big Town zählen durfte. Er selbst zeigt bei der Brett Elderedge/Scooter Carusoe-Komposition auch die vielleicht beste Gesangs-Performance der CD: inspiriert von wehmütigen Melodien erinnert er im Vortrag an den großen Ronnie Dunn.

Überhaupt, so mancher Track hätte sich auch gut auf jeder Brooks & Dunn-CD gemacht. Die Herz-Schmerz-Single-Auskopplung "Kiss You Tonight" allemal, das düster beginnende "The Secret" ebenso. Doch während Brooks & Dunn Geschichte sind, ist ein Mann der Zukunft. In kompromisslos rockenden Titeln wie "Countin' Cars", "Easy Love" und dem Titeltrack macht er seinen Anspruch professionell deutlich. Auch wenn er in diesen genauso modernen wie vorhersehbaren Titeln als Interpret überzeugt, wünscht man ihm für sein nächstes Album hochprozentigeres Songmaterial. Das wird ausgerechnet mit dem letzten Song, einer Cover-Version nur allzu deutlich. Da traut er sich an den Glenn Campbell-Klassiker "Galveston". Gemeinsam mit Lee Ann Womack setzt er ein spätes Glanzlicht der CD - mit einfühlsamen Melodien, die noch eine Weile nachdem der CD-Player längst verstummt ist, nachwirken.

Fazit: ein guter Sänger, dem man nachhaltigeres Songmaterial wünschen würde. Trotzdem erfüllen alle Songs seines dritten Albums alle Mainstream-Kriterien.

Label: MCA Nashville (Universal) VÖ: 7. März 2014

  • Titelliste

  • Videointerview

01 Whatever She's Got 07 The Secret
02 Broke My Heart 08 Countin' Cars
03 Burnin' Bed 09 Easy Love
04 When They're Gone (Lyle County) (mit Little Big Town) 10 I'm A Fire
05 Brand New Day 11 Galveston (mit Lee Ann Womack)
06 Kiss You Tonight


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