Manchen Menschen sieht man es einfach an, dass sie liebe, herzensgute Menschen sind. Amy Grant ist so ein Mensch. Die verschiedenen Coverfotos zeigen eine reife, natürliche Schönheit mit einem bezaubernden Lächeln. Kein Wunder, dass ihr einst Vince Gill verfiel. Seit 2000 sind die zwei ja ein Paar. Wer weiß, vielleicht ein Traumpaar.
In der christlichen Gemeinde, in der sie zu Karrierebeginn ein Top-Star war, kam ihre Trennung von ihrem ersten Ehemann Gary Chapman natürlich nicht so gut an. Nun, sie ist wohl doch keine Heilige. Aber etwas von einem Engel hat sie natürlich. So verströmen auch die elf Tracks von "How Mercy Looks From Here" vor allem eines: Seelenfrieden. Von gemütlichen, teilweise akustischen Arrangements unterstützt, singt sie warmkehlig von Stärke und Willen ("Not Giving Up"), vom Hier und Jetzt ("Here"), von Leben und Tod ("Shovel In Hand") und Gott und der Welt ("Greet The Day").
Ihre positiven Inhalte verpackt die lockenköpfige Sängerin in harmonisch einschmeichelnde Akkorde, die irgendwo zwischen Folk, Pop und Country angesiedelt sind. Das Tempo liegt größtenteils zwischen gemütlichem Mitwippen und völliger Tiefenentspannung. Aufreger finden sich keine. Zumindest keine Vordergründigen.
Wenn man aber genau hinhört und sich die Credit-Lists durchliest, stößt man auf etliche - zumindest bemerkenswerte - Kooperationen: Bei dem prächtigen Folk-Pop von "Don't Try So Hard" säuselt kaum hörbar Folk-Legende James Taylor mit. Bei dem langsamen, aber auch kräftigen "Deep As It Is Wide" stehen ihr - dieses Mal akustisch gut ausmachbar - Sheryl Crow und Eric Paslay zur Seite. Für das rhythmisch lebendige "Our Time Is Now" ist sogar die sich seit Jahren rar machende Hippie-Ikone Carole King mit von der Partie (im Chor singen Amy Grants vier Kinder und ihr Papi, süß!).
Gatte Vince Gill darf bei diesem Star- und Familien-Reigen natürlich auch nicht fehlen. Seine Beiträge sind aber dezent eingestreut: hier und da mal eine E-Gitarre, Akustikgitarre oder Mandoline. Bei dem ihrer Großmutter gewidmetem "Better Not To Know" singt der brave Ehemann dann aber doch auch noch im Refrain mit - leise, unaufdringlich, der Holden ganz das Rampenlicht überlassend.
Fazit: Wenn Heile Welt singen kann - dann klingt sie genau so wie hier. Der Opener "If I Could See (What The Angels See)" ist pures Understatement.
Label: Little Sparrow (Universal) | VÖ: 21. Mai 2013 |
Titelliste
Video-Interview
01 | If I Could See (What The Angels See) | 07 | Golden |
02 | Better Not to Know (mit Vince Gill) | 08 | Our Time Is Now (mit Carole King) |
03 | Don't Try So Hard (mit James Taylor) | 09 | Not Giving Up |
04 | Deep As It Is Wide (mit Sheryl Crow & Eric Paslay) | 10 | How Mercy Looks From Here |
05 | Here | 11 | Greet the Day |
06 | Shovel in Hand (mit Will Hoge) |
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