Hannah Blaylock (Gesang), Cherrill Green (Harmonie Vocals, Mandoline, Banjo und Gitarre) und Dean Berner, einziger Mann bei Edens Edge, und zuständig für Gitarre, Dobro und Harmonie Vocals lernten sich auf dem College kennen und kamen vor einigen Jahren nach Nashville. Schon vorher war Songwriterin Kye Fleming bei einem Nachwuchswettbewerb auf das Trio aufmerksam geworden, die den begabten "Dreier" nach dem Umzug in die Music City dann unter ihre Fittiche nahm. Auch wenn alle drei Musiker durchaus unterschiedliche musikalische Einflüsse haben: die gemeinsame Liebe zu Bluegrass-Klängen vereint das Trio, was man auf nicht nur auf der im Mai 2011 veröffentlichten E.P., sondern nun ebenso auf dem Debüt-Album zu hören bekommt.
Die Basis fast aller Lieder bildet ein acoustisches Fundament, darüber steht die beeindruckend starke Stimme von Hannah Blaylock. Für die Produktion wurden mit Mark Bright und Dann Huff zwei Profis engagiert, die - und das ist eine erfreuliche Überraschung - Edens Edge nicht in das klassische Nashville-Pop-Sound-Korsett gezwungen haben. Klar, sind die Melodien und Refrains trotzdem eingängig und nur zwei der Lieder länger als vier Minuten, aber trotzdem ist es gelungen, dass die Gruppe ihren eigenen, eben etwas anderen Sound nicht verloren hat. Mandoline, Dobro und Gitarre - in Kombination mit einem frischen Sound und vor allen Dingen den tollen Gesangsharmonien des Trios verhalfen schon dem schönen "Amen" dazu, ein kleiner Hit zu werden.
Spielfreudige und stimmliche Qualitäten bringt zweifellos auch der traditionell angelegte Country-Stampfer "Skinny Dippin'" mit. "Too Good to Be True" ist bereits als zweite Single ausgekoppelt worden; der etwas poppiger angelegte Song ist zwar ganz gut, wird aber locker vom freudigen "Who Am I Drinking Tonight" in den Schatten gestellt. Hier eine Kostprobe aus dem Refrain: "Are you a Kenny tequila - Buffet margarita - or an Alan Jackson hurricane - Are you a good time - Glass of moonshine - Going George Strait to my brain…". Keine Frage, dieser partytaugliche Uptempo-Song, der gleichzeitig ein kleines Tribut an die Helden der Szene ist, sollte ab sofort dauerhaft in jeder Jukebox platziert werden.
Nicht ganz so pulsierend wie die Uptempo-Fraktion fallen die Balladen auf der CD aus. Dennoch aber ist bei "Feels So Real" oder "Last Supper" wieder die Stimme von Hannah Blaylock ganz groß. Und auch die Sache mit den gesanglichen Harmonien klappt wieder bestens. Beim Finale des acoustischen "Swingin Door" legt die Frontfrau noch einen drauf und verleiht dem emotionalen Inhalt an den richtigen Stellen die stimmlich passenden Nuancen. Sehr gelungen.
Beim "Raußschmeißer" kommt das Trio dann einmal ganz ohne Instrumente aus und beweist beim A capella vorgetragenen Gospel-Stück "Christ Alone" wieder einmal ihre beeinduckenden Gesangs-Harmonien.
Fazit: Kurzes, aber gelungenes Premieren-Album eines talentierten Trios. Wenn Edens Edge auf diesem Niveau weitermachen, steht die Gruppe sicher vor einer rosigen Zukunft.
Label: Big Machine (in Deutschland nicht veröffentlicht) | VÖ: 12. Juni 2012 |
Titelliste
01 | Amen | 06 | Feels So Real |
02 | Swingin' Door | 07 | Who Am I Drinking Tonight |
03 | Skinny Dippin' | 08 | Liar |
04 | Too Good to Be True | 09 | Cherry Pie |
05 | Last Supper | 10 | Christ Alone |