Getreu dem Motto "Never change a winning team" setzt das smarteCountry-Trio erneut auf Produzent Paul Worley. Und natürlich auf den federleichten, mehrheitsfähigen Kompromiss aus Folk, Pop, Country und perfekte, wenngleich oft genug auch sehr süßliche Harmony-Vocals. Doch: gelingt ihnen auch wieder ein Song-Treffer wie eben "Need You Now"? In gleich mehreren Tracks nehmen sie harmonisch mit diesem Song-Knüller Tuchfühlung auf. Doch- und das muss man so sagen- ganz die Qualität dieses Superhits hat keiner der zwölf (plus Bonus-Track, ähem, "Need You Now" in der Akustik-Version) Titel. Am ehesten vielleicht noch "Wanted You More". Schon rein Titel-rhythmisch wird hier der Andock-Versuch offenkundig.Es ist auch keine Überraschung, dass die meisten Songs wieder Liebeslieder sind: Vom Suchen, Finden und dem Verlieren der Liebe. Charles, Hillary und Dave schrieben zehn der zwölf Tracks selbst, beziehungsweise waren sie als Co-Songwriter beteiligt.
Bevor sich Lady A ihrem angestammten Metier zuwenden, überraschen sie durch einen temporeichen Start. Nach dem explosiven Opener "We Owned The Night" und der vermutlich neuen Abschlussball-Hymne "Dancin' Away With My Heart" werden bei "Friday Night" die Gitarren noch einmal etwas lauter. Das Gleiche gilt für "Just A Kiss". Die erste Singleauskoppelung, das mit einem Einsteig auf Nummer 7 der US-Billboard 100 übrigens den höchsten Neueinstieg für einen Country-Künstler in mehr als 52 Jahren schaffte. Nach dem erneut radiotauglichen "When You Were Mine" nehmen Lady A etwas den Fuß vom Gas: die zweite CD-Hälfte ist deutlich balladesker und ruhiger ausgerichtet. Mit "Cold As Stone" präsentieren sie sogar mal einen ruhigen, akustischen, sparsam instrumentierten Country-Folk-Song. Tut gut! Leider aber stellt der Song die Ausnahme dar. Für den Rest griffen Paul Worley und Lady A tüchtig in die Arrangement-Kiste um einen dicken, meist mit großem Streicher-Brimborium ausgestatteten Klangteppich zu knüpfen. Transparentere Songs, wie auch das simple "Singing Me Home" fallen da angenehm auf.
Das tun natürlich aber auch die Stimmen der drei. Charles und Hillary harmonieren natürlich wieder prächtig, und sie bekommen im Verlauf der CD reichlich Raum zur Entfaltung.
Fazit: Die Messlatte hätte nicht höher liegen können. Deshalb hat das Trio auch erheblichen Aufwand betrieben- vielleicht sogar um einen Tick zu viel des Guten ...