Hat es. Darüber gibt auch seine eigene Website Auskunft. Immerhin eröffnet er seine Biografie mit folgendem Zitat von Großmeister Waylon: "You've got to care about the music...You'd better not be doing it for the publicity, the fame or the money. And you'd sure better not be doing it because it's a way to make a living, 'cause that ain't always going to be easy.
You got to believe it, believe in themusic. You got to mean it." Das muss man nicht übersetzen. Das versteht man auch mit Hauptschul-Englisch, dass Musik vor allem und überhaupt eine Herzensangelegenheit sein sollte.
Diesen Spruch hat sich der Südstaaten-Knabe angeblich in sein neues Heim in Nashville gehängt. So als Kalenderspruch, als Motto für die ins Visier genommene Karriere. Ob es ihm mit der konsequenten Umsetzung dieser hehren Zeilen wirklich so ernst ist, lässt sich noch nicht schlüssig beantworten. Klar bietet "Easy Does It", sein zweites Album, soliden Country-Pop-Rock. Doch so ganz hat er sich noch nicht auf einen musikalischen Kurs festlegen können.
Im Intro des Openers "Tell Me" gibt er mit brachialen Gitarrensonds den verwegenen Rocker; spätestens nach dem ersten Refrain fällt der Titel braver, solider - aber auch etwas beliebiger aus. Das gilt auch für das nachfolgende "Eight Second Ride". Die Story über einen tatsächlich quicken Quickie setzt Owen mit den Zutaten des 80er-Jahre-Rock in Szene. Nein, das ist nicht schlecht. Aber auch nicht so richtig toll.
Schnuppert man in den dritten Song, den Titeltrack, rein, weiß man auch warum. Der Kerl mit der sonnenöl-getränkten Ausstrahlung eines kalifornischen Surfers hat einfach seine Stärken in den melodischeren, relaxteren und gefühlsbetonteren Titeln. Deshalb setzt Jake Owen mit "Easy Does It" ein erstes Highlight. Der gelungenen Mischung aus Jimmy Buffett, Eagles und Eddie Rabbit lässt er gleich ein zweites Glanzlicht folgen: "Don't Think I Can't Love You" - ein mit Hammondorgel und wehleidigen Gitarren veredelter Soul-Blues. Wenn sich Brooks & Dunn (mit denen er schon auf Tour war) oder Tim McGraw dem Zwölftakt-Schema annehmen, kommt meist so ein Song heraus. Und das ist als Kompliment gemeint. Zumal hier Jake Owen zeigt, was er stimmlich drauf hat. Es ist: eine ganze Menge.
Dies beweist der Newcomer auch in weiteren Songs. In dem an Kenny Chesney erinnernden "Cherry On Top", in dem wirklich witzigen "Who Said Whiskey (Was Meant to Drink a Woman Away)" oder dem süffigen, mit zweistimmigen Gitarren angereicherten "Every Reason I Go Back" zum Beispiel. Der Rest fällt noch etwas unentschlossen aus.
Fazit: Als Sänger top, als Songschreiber talentiert. Immerhin hat er bei acht von zehn Titeln auch als Komponist Hand angelegt. Der Mann hat eine Zukunft!
Label: RCA Nashville (Sony) | VÖ: 06. März 2009 |
Titelliste
Links
01 | Tell Me | 06 | Who Said Whiskey (Was Meant to Drink a Woman Away) |
02 | Eight Second Ride | 07 | Green Bananas |
03 | Easy Does It | 08 | Anything for You |
04 | Don't Think I Can't Love You | 09 | Every Reason I Go Back |
05 | Cherry on Top | 10 | Nothin' Grows in Shadows |