Hank III - Damn Right, Rebel Proud [Explict Lyric Version]

CD Cover Hank III - Damn Right Rebel Proud
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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
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Laut Wikipedia gibt es eine ganze Reihe von Definitionen, die den Sound von Hank Williams III - Enkel vom Großen Hank, Sohn von Hank Williams Jr. - beschreiben sollen: Hard-Twang, Punkabilly, Cowpunk, Slacker Swing, Hellbilly und ein paar weitere Konstrukte sind allerdings nur Erklärungsversuche. Die Musik des Musikers mit dem grandiosen Country-Stammbaum erschließt sich dadurch jedenfalls kaum. Hilfreicher ist da schon zu wissen, dass der 1972 in Nashville geborene Hank neben seiner 1996 eingeläuteten Solo-Karriere auch eine Schwäche für Death Metal hat - die er in seiner Band Assjack auslebt - und dass er in der Band Superjoint Ritual um Pantera Frontman Phil Anselmo den Bass zupft. Tja, das sind freilich Referenzen, die jedem hart gesottenen Countryfreund den kalten Schweiß auf die Stirn treiben. Doch Gemach, Gemach, alles nicht so furchtbar wild. Zumindest nicht alles von "Damn Right Rebel Proud".

Manches freilich schon. Man nehme nur "Long Hauls & Close Calls". Das ist extrem harter Tobak und unter Garantie näher an Bands wie Anthrax oder eben Pantera, als an Rascal Flatts oder anderen angesagten Nashville-Acts. Viel, viel näher ... Nein, der Sänger, Songschreiber, Gitarrist und ehemalige Punkband-Schlagzeuger liegt mit dem Mainstream des Genres nach wie vor im intensiven Clinch. Trotzdem - oder vielleicht deshalb - hält das 13 Titel umfassende, jetzt mit Klapp-Cover aufgehübschte Album einige hervorragende Songs, Melodien und Stimmungen parat.

Das liegt zum einen am originellen Songwriting von Hank Nummer III. Zum anderen auch an den beteiligten Musikern. Allen voran: Der derzeit vermutlich schnellste Finger Nashvilles - der füllige Fender-Virtuose Johnny Hiland. Seiner flüssigen und seelenvollen Spielweise ist es zu verdanken, dass die teils grobschlächtigen und mit betont rotzlöffeliger Attitüde vorgetragenen Songs einen erlesenen Kontrapunkt bekommen. Man nehme nur "Me & My Friends", "Wild & Free" oder das sehr schnelle und sehr traditionelle "P.F.F.".

Keine Frage, auch diesem Williams liegt Country am Herzen. Aber das raue, das wilde, das staubige, und nicht der Designer-Country heutiger Hochglanz-Cowboys. Seine Enttäuschung über den Ausverkauf des Genres artikuliert er manchmal trotzig und wütend, manchmal auch richtiggehend sentimental -wie bei "The Grand Ole Opry (Ain´t So Grand)." Aus welchen Inspirationsquellen der Country-Rebell schöft, wird auch in dem Titel "3 Shades Of Black" deutlich - ein rustikales, entfernt an "Ghostriders In The Storm" erinnerndes Inferno. Geschrieben, gesungen und eingespielt im Alleingang. Alle Achtung!

Deutlich gemütlicher fallen dagegen Titel wie "If You Can´t Help Your Own", das musikalisch traditionelle, inhaltlich skandalöse "Candidate For Suicide" und das urwüchsige "Stoned & Alone" aus. Begleiter wie Joe Buck am Bass, Marty Stuart an Mandoline und Gitarre, Dobro-Experte Andy Gibson, Schlagzeuger Shawn McWilliams und der besagte Johnny Hiland stehen ihm kompetent zur Seite.

Fazit: Ein emotionsgeladenes, teilweise traditionelles, vor allem ungestümes Album des momentan größten Rebellen der Countrymusik. Wer sich die guten, alten BR5-49 unter Ecstasy vorstellen kann, bekommt einen Geschmack von der CD.

Label:Curb (in Deutschland nicht veröffentlicht) VÖ: 21.Oktober 2008

  • Titelliste

  • Links

01 The Grand Ole Opry (Ain't So Grand) 08 H8 Line
02 Wild & Free 09 Long Hauls& Calls
03 Me & My Friends 10 Stones & Alone
04 Six Pack of Beer 11 P.F.F.
05 I Wish I Knew 12 Shades of Black
06 If You Can't Help Your Own 13 Workin' Man
07 Candidate For Suicide


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