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Was würde passieren, wenn heute jemand singen und Songs schreiben würde wie ein Hank Williams, Lefty Frizzel oder Ernest Tubb? Im Crossover-Country-Dschungel der heutigen Mainstream-Gesellschaft würde man es wohl erst mal gar nicht merken. Umso erfreulicher, dass noch Label existieren, die solch Menschen die Chance geben ihre Musik, wenn auch nicht der breiten Masse aber dennoch den Freunden dieser Musik zugänglich macht. Die Rede ist von James "Slim" Hand, dessen aktuelle CD gerade bei Rounder veröffentlicht wurde und auf den die oben angesprochenen Attribute zutreffen. Er schreibt seine Songs selbst und trägt sie vor, wie es zu Zeiten von Hank, Lefty und Ernest normal war. Es scheint als hätte James Hand all die Jahre - James ist 53 Jahre und macht seit fast 40 Jahren Musik - seine Musik konserviert, um sie über die letzten Jahrzehnte in die Neuzeit zu retten. Wenn er's eine Songs intoniert hat man wirklich den Eindruck das Rad der Zeit drehe sich zurück in bessere Tage, welche die Countrymusic erblicken durfte.
James "Slim" Hand macht Countrymusic. Punkt. Genau die Countrymusic wie sie sein soll und ursprünglich gemacht wurde: ehrlich, bodenständig und aus tiefsten Herzen. All dies besitzt Hand und beweist auf 12 eigenen Songs diese Aussage mit einem kräftigen Ausrufezeichen.
Als Produzenten konnte James Ray Benson (Asleep at The Wheel) und Lloyd Maines (Vater von Dixie Chick Natalie und langjähriger erfahrener Musiker) gewinnen. Lloyd ist auch mit seiner Akustischen, einer Pedal Steel und der Dobro auf den Aufnahmen zu hören. Fiddle, Bass, Drums und Backupvocals sowie eine E-Gitarre sind alles was James und Co benötigen um den Hörer zu verzaubern. Aber sein wichtigstes Instrument ist seine Stimme.
Wer denkt "The Truth Will Set You Free" wäre James' Debüt-Album der irrt sich. Bereits 1997 erschien sein erstes Werk: "Shadows Where The Magic Was". 2000 veröffentlicht er "Evil Things". Beide Alben werden auf einem kleinen Label verlegt und finden nur Besitzer auf den vielen Clubtouren die James Hand in Austin macht und seine Platten von der Bühne verkauft. Mit dem neuen ist es anders und deshalb finden sich auch Songs seiner alten Alben auf "The Truth Will Set You Free". "Baby, Baby Don't Tell Me That" ist sogar auf allen drei Alben zu finden. Aus 1997 stammen "Banks of the Brazos", "Little Bitty Slip" und Shadows Where The Magic Was" während der Titelsong "The Truth Will Set You Free" und "In The Corner, At The Table, By The Jukebox" von "Evil Things" entliehen sind. Die restlichen sechs Aufnahmen sind neu.
Geschichten um Liebe, Bars, Beziehungen, Trauer und Moral sind die Eckpfeiler seiner Musik. Honky Tonk 2006, der auch 1940 seine Wirkung nicht verfehlt hätte. Aber vor allem sind es die einfachen Melodien und die eindrucksvolle Stimme von James Hand, die jedem Freund dieser Countrymusic Freude bereitet.
Fazit: James Hand lässt alte Zeiten wieder aufleben und zeigt, wie man gegen den Mainstream anschwimmen kann. Er bietet Leuten fernab des Normalen eine Heimat in der Nostalgie längst vergangener Musik und Lyrik. Freunde aktueller Countrycharts sollten einen anderen Künstler als James Hand wählen, werden aber auch in ihrem Musikgeschmack eine wichtige Geschmacksnote vermissen. James Hand ist ein Muss für Liebhaber von "Countrymusic"...
Label: Rounder (in-akustik) |
VÖ: 26. Mai 2006 |
01 |
Banks of the Brazos |
07 |
Leave The Lonely Alone |
02 |
Baby, Baby, Don't Tell Me That |
08 |
Little Bitty Slip |
03 |
Here Lies A Good Old Boy |
09 |
Just An Old Man With An Old Song |
04 |
I've Got A Lot Of Hiding Left To Do |
10 |
Shadows Where The Magic Was |
05 |
If I Live Long Enough To Heal |
11 |
The Truth Will Set You Free |
06 |
In The Corner, At The Table, By The Jukebox |
12 |
When You Stopped Loving Me, So Did I |