Das Stück ist gedacht als Fortsetzung von Volker Kühns "Hello, I'm Johnny Cash", diesen beachtlichen Theatererfolg, den Gunter Gabriel im September 2010 erstmals auf die Bühne brachte und der in Berlin, in Hamburg und auf ausgedehnten Deutschland-Tourneen mit inzwischen mehr als 170 Vorstellungen begeisterte Zuschauer fand. Presse, Funk und Fernsehen berichteten von der Wiederauferstehung einer Ikone und meinten damit nicht nur Johnny Cash, sondern auch den Mann, der ihn auf der Bühne kongenial verkörperte: Gunter Gabriel.
Zu diesem Erfolg hat zweifellos beigetragen, dass das Publikum hinter der Cash-Figur auch Gabriels Karriere mit all ihren Höhen und Tiefen wahrgenommen hat. Dieses Leben, das wie eine Achterbahn verlief und den musikbegeisterten Jungen aus dem westfälischen Bünde von ganz unten nach ganz oben spülte, ist die dramatische Geschichte eines Mannes, der sich nicht unterkriegen lässt. Es ist die Story von einem, der nicht aufgibt, den das Leben hart rangenommen hat und eins-zu-eins mit sich hat werden lassen. Das ihn als Songschreiber für Schlagerstars und als Interpret eigener Lieder die Hit-Paraden stürmen ließ, ehe er durch private Probleme, Alkohol, Drogen, Liebesabenteuer, durch finanzielle Pleiten und tausenderlei Pannen krisengeschüttelt tief abstürzte und sich dann wieder aufrappelte und von vorn begann.
Das Stück beginnt mit einem Crash, wie er für Gunter Gabriel nicht untypisch ist. Der Breakdown, der ihm plötzlich ein geheimnisumwittertes Wesen an die Seite stellt, lässt ihn zurückblicken. Wer ist diese schöne Unbekannte? Wo kommt sie her? Was hat sie mit ihm vor? In der Rückblende erzählt er ihr sein bewegtes Leben mit all seinen Ups & Downs, von den Anfängen in der Provinz, die entbehrungsvolle Jugend und den frühen Tod der Mutter, über Gelegenheitsjobs und erste Erfolge als Songwriter, über den Hitparaden-Barden mit den Flausen im Kopf. Über den starken Mann mit der Schwäche fürs weibliche Geschlecht, mit dem Herz für die Schwachen und Gestrauchelten im Lande, für die Trucker und Machos. Gabriel-Songs wie "Er ist ein Kerl", "Hey, Boss, ich brauch mehr Geld", "Komm unter meine Decke", "Papa trinkt Bier", "Wenn du denkst, du denkst" bebildern die gespielte Biografie. Musiker und Schauspieler schlüpfen in vielerlei Rollen und lassen die Musik auf der Bühne lebendig werden. Am Ende steht der Ausblick: Bange machen gilt nicht. Es muss weiter gehen.
Unter der Regie Volker Kühn stehen Gunter Gabriel und Barbara Felsenstein auf der Bühne, begleitet von den Musikern Harry Ermer (Keyboard, Mundharmonika), Johannes Gehlmann (Gitarre, Pedal Steel), Ralf Tonnius (Gitarre, Bass) und Stephan Genze (Schlagzeug, Percussion).
Das Altonaer Theater in Hamburg zeigt "Ich, Gunter Gabriel" ab dem 14. Oktober 2014 in 10 Vorstellungen bis zum 26. Oktober 2014. Am 27. und 28. Oktober wird das Stück dann im Theater Am Aegi in Hannover aufgeführt.