Aktuell ging am Nachlassgericht in Davidson County ein siebenseitiges Dokument ein, welches Debby Campbell-Cloyd, eine der Töchter von Glen Campbell, beschuldigte. Sie soll durch ihre an das Gericht gestellten Anzweiflungen von etwaigen Anwaltskosten verhindert haben, dass die Nachlassverhandlungen weitergingen und so Vermögenswerte an den Familientreuhandfond ausgezahlt würden. Campbell-Cloyd stellte zuvor die Anwaltskosten in Höhe von 211.533 US-Dollar, welche durch die Anwälte Greenberg & Traurig in Arbeit an dem Nachlass entstanden sein sollen, in Frage. Ihr Ziel war eine Anhörung vor Gericht oder genauere Überprüfung dieser Kosten. Die entstandenen Kosten ergeben einen überzogenen Stundensatz von 1.050 US-Dollar.
Kimberly Campbell, Witwe des Country-Sängers, ließ über ihre Anwältin Carolyn Schott darauf vermelden, dass diese Gebühren gerechtfertigt seien, da die Aufgabe, das Vermögen des verstorbenen " Wichita Lineman"-Sängers zu bewerten und zu schützen sehr komplex sei. Dieser Streit um Anwaltskosten ist nur ein weiterer Disput von vielen in einem langen Streit über den Nachlass von Glen Campbell.
Stanley B. Schneider, Glen Campbells langjähriger Publizist, trat bereits an das Nachlassgericht mit Forderungen heran. Er bezichtigte in einem Antrag das Gericht, obwohl der Nachlass zur damaligen Zeit dem Gericht bereits neun Monate vorlag, dieses durch die begrenzten Befugnisse die Verwaltungsaufgaben nahezu gelähmt worden seien. Schneider wollte den Nachlassrichter David "Randy" Kennedy darum bitten, zu einem späteren Zeitpunkt eine Anhörung abzuhalten, um seinen Antrag zu besprechen. Auch hier ging es im Grunde um Geld, da das Testament, welches von Kimberly Campbell vorgelegt wurde, drei der Kinder von Glen Campbell ausschloss. Diese wollten gegen das Testament vorgehen und so sah Schneider einen weiteren Grund dafür, dass diese langwierigen Verhandlungen es verhindern würden entsprechende Fristen beim Nachlass einzuhalten. Eine dieser Fristen zur Einreichung eines Nachlassinventars galt zum 8. Mai 2018, wurde bereits um sechs Monate verlängert und sollte zum 8. November 2018 auslaufen. Zwar sprach der Richter in Folge Stanley B. Schneider weitere Ermächtigungen aus, forderte jedoch zudem, dass Schneider ein gemeinsames Bankkonto von Campbell und seiner Frau untersuchte und jede Transaktion seit dem Tod des Sängers aufzuführen.
Die Streitigkeiten sind lange noch nicht ausgestanden und so wird das Nachlassgericht sich sicher noch über Jahre hinweg mit dem Erbe von Glen Campbell beschäftigen müssen.