Wie sein Mentor Luke Bryan, der seine EPs passend zum Spring Break anbot, setzt Cole Swindell ebenfalls auf eine gewisse Kontinuität. So erschien die erste Auflage der "Down Home Sessions" im November 2014 und beinhaltete fünf Titel, die alle nicht auf seinem danach veröffentlichtem Debüt-Album landeten. Ein Jahr später legte der Sänger aus Glennville in Georgia dann den zweiten Teil nach, um den Fans die Wartezeit auf das zweite Album "You Should Be Here" zu verkürzen. Nachdem die Platte im Mai veröffentlicht wurde, ist es nun also Zeit für die "Down Home Sessions III".
Cole Swindell lässt "Down Home Sessions III" auf die Tour mit Florida Georgia Line folgen
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist dabei wieder klug gewählt. So heimste der Sänger für die No.1-Single "You Should Be Here" gerade die Platin-Auszeichnung ein. Damit gehört die Ballade aus dem gleichnamigen Album zu den drei Country-Singles, die in diesem Jahr von der RIAA zertifiziert wurden. Dazu ist die Tour im Vorprogramm von Florida Georgia Line beendet und die eigene Headliner-Tour von Cole Swindell bereits gestartet. Fraglos eine guter Zeitpunkt, um neue Songs nachzulegen.
An allen fünf neuen Songs hat der Songschreiber mitgewirkt und setzt damit seine ohnehin hohe Eigenbeteiligung an seinen Titeln fort. Beim Opener von "Down Home Sessions III", "You've got my Number", hat der 33-Jährige Sänger offenbar eine Abfuhr verarbeitet. "You've got my Number, but you ain't calling me" (Du hast meine Nummer, aber rufst nicht an) singt er bei der einmal mehr mit Ashley Gorley zusammen verfassten Nummer. Doch eine Cole Swindell verfällt natürlich nicht in Trübsal, so ist der Eröffnungssong der "Down Home Sessions III" ein typischer mid-tempo Rocker, der durchaus das Zeug für einen Hit mitbringt. Eine deutliche Ecke moderner kommt "Does it Hurt" aus den Boxen, ein Ohrwurm ist das Lied, in der es Ausschnitte aus einem gefakten Telefonat zu hören gibt, allerdings nicht.
Schon vor einigen Jahren ist "Chevrolet DJ" bei YouTube aufgetaucht und ist von den eingefleischten Anhängern seitdem immer wieder nachgefragt worden. Da es die Nummer bislang noch nicht auf eins der beiden Studio-Alben geschafft hat, ist der mid-tempo-Song diesmal auf der EP "Down Home Sessions III" enthalten. Das melodische Gitarrensolo dürfte sogar Fans von Melodic Rock gefallen, ansonsten bietet das Lied wenig Neues. "Wildlife" bietet für Swindell-Anhänger ebenfalls keinen mutigen Schritt auf Neuland. Gefälliger Country, garniert mit etwas Rock und einem Refrain, der den Genuss von Bier in der freien Natur anpreist. Das ist okay, aber schnell wieder vergessen. "Six Pack Lines" passt sich dem Rest der EP an. Der Song, der wie eine der früheren Balladen von Florida Georgia Line klingt, ist nicht übel, haut den Hörer aber nicht vom Hocker.
Fazit: Mit der EP "Down Home Sessions III" setzt Cole Swindell seinen eingeschlagenen Weg konsequent fort. Die meisten Songs wirken dabei aber eher wie B-Seiten, die nicht auf dem Album gelandet sind, weil sie dafür dann doch nicht gut genug waren.
Label: Warner Bros. Nashville (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 28. Oktober 2016 |
01 | You've Got My Number |
02 | Does It Hurt |
03 | Six Pack Lines |
04 | Chevrolet DJ |
05 | Wildlife |