Als Swindell 2007 ebenfalls seinen Abschluss in der Tasche hatte, machte er sich auf Einladung von Bryan auf nach Nashville. Trotz Plattenvertrag und aufstrebender Karriere hatte Bryan seinen Kumpel nicht vergessen und bot ihm an, als Merchandiseverkäufer und Songschreiber mit auf Tour zu kommen.
Als Mann im Hintergrund schrieb Swindell diverse Hitsongs für seinen immer erfolgreicher werdenden Freund und für weitere Künstler wie etwa Florida Georgia Line, Chris Young, Craig Campbell und Scotty McCreery.
Doch Swindell hatte größere Ambitionen und wollte selbst im Rampenlicht stehen. Kurzerhand nahm er 2013 eine Demoversion seines Songs "Chillin' It" auf und verschickte ihn an die Radiostationen. Der Erfolg war überwältigend, und Warner Music war nur allzu bereit, Swindell den heiß ersehnten Plattenvertrag zu geben.
Seit Monaten hält sich "Chillin' It" hartnäckig in den obersten Regionen der Country Charts und schaffte es zeitweilig sogar bis auf Platz zwei. Nun soll Swindells erstes Album, welches ganz bescheiden einfach nur seinen Namen trägt, den Erfolg manifestieren und den dreißigjährigen dauerhaft in der Country Landschaft etablieren.
Dieses ehrgeizige Vorhaben dürfte aufgehen, soviel sei schon einmal verraten. Denn Swindells Debüt hat einfach alles, was moderne Country Music ausmacht. Bereits der Opener "Hey Ya'll" lässt keine Fragen offen, was die Qualität der folgenden 41 Minuten angeht. Von der ersten Sekunde an merkt man, dass hier jemand ein Gespür für den momentanen Geschmack der Massen hat. Die Melodie zündet, die Stimme passt wie ein Maßanzug und den Refrain singt man bereits nach dem ersten Hören enthusiastisch mit. Ein perfekter Auftakt!
Mit "Chillin' It" folgt dann sogleich das Tafelsilber des Albums. Fenster runter, Lautstärke auf Maximum und ab dafür. Gute Laune garantiert!
Nach dem eher mäßigen "Swayin'" (der einzige Song, den Swindell nicht geschrieben hat) gibt es dann mit "Hope You Get Lonely Tonight" den nächsten potentiellen Megahit auf die Ohren. Ganz im Stile von Bryan, Florida Georgia Line und anderen momentanen Überfliegern schafft es Swindell hier, sich in den Gehörgängen der Zuhörer festzubrennen. Ohrwurm garantiert.
Weitere Perlen des Albums, die in Zukunft die Radiowellen in den USA unsicher machen dürften, sind das locker-fröhliche "Let Me See Ya Girl" und die nostalgische Hymne "The Back Roads and the Back Row". Auch die weibliche Zielgruppe wird selbstverständlich mit der Ballade "I Just Want You" bedient, an der Bryan mitgeschrieben hat. Da werden die Frauenherzen höher schlagen.
Neben diesen Highlights wissen auch die verbleibenden Tracks durchaus zu überzeugen. Swindell beweist dabei ein ums andere Mal sein Talent für eingängige Melodien und raffinierte Texte (besonders "Brought To You By Beer" ist textlich sehr unterhaltsam). Dem Shootingstar ist es ohne Zweifel gelungen, den durch "Chillin' It" bedingten Vorschusslorbeeren mehr als gerecht zu werden.
Fazit: Man muss kein Prophet sein um zu wissen, dass dieses Feel-Good-Album durchstarten wird. Vom ersten bis zum letzten Song gelingt es Swindell, den Zuhörer zu unterhalten und bei Laune zu halten. Schon jetzt eines der CD-Highlights 2014.
Label: Warner Bros Nashville (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 18. Februar 2014 |
01 | Hey Y'all | 07 | Brought to You By Beer |
02 | Chillin' It | 08 | I Just Want You |
03 | Swayin' | 09 | Get Up |
04 | Hope You Get Lonely Tonight | 10 | Dozen Roses & A Six-Pack |
05 | Let Me See Ya Girl | 11 | Down Home Boys |
06 | Ain't Worth The Whiskey | 12 | The Back Roads & The Back Row |