Cole Swindell - Stereotype

CD Cover: Cole Swindell - Stereotype

Vier Jahre nach seinem Nummer-eins-Album "All Of It" veröffentlicht Cole Swindell "Stereotype"

Gute Kontakte sind alles, das weiß garantiert auch Cole Swindell. Schließlich besuchte der im Juni 1983 in Bronwood, Georgia, geborene Sänger und Songwriter einst die gleiche Uni (Georgia Southern University) wie ein gewisser Blake Shelton – und die beiden wurden Freunde. Als Shelton in Nashville Karriere gemacht hat, hat er seinen Buddy aus Georgia nicht vergessen.

Im Gegenteil. Er hat ihn in die Music City USA gelockt und ihm - zunächst - einen Job als Merchandising-Verkäufer bei seinen Tourneen angeboten. Kleine Brötchen. Aber: Großer Lernerfolg. Denn so lernte nicht nur das Tourneeleben aus nächster Nähe kennen, er war auch ganz nah dran an der Musik und er hatte dazu genügend Zeit, um an seinen eigenen Songs zu feilen.

Cole Swindell: gutes Händchen für Hit-Songs

Dass der studierte Marketing-Fachmann ein glückliches Händchen im Umgang mit Noten und Worten hat, zeigte sich schnell. So bediente sich nicht nur Kumpel Blake gerne bei Swindells musikalischen Eigengewächsen, auch weitere Nashville-Größen wie Thomas Rhett, Scotty McCreary und Craig Campbell interpretierten seine Songs und landeten damit auch Hits. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis Cole Swindell selbst in das Rampenlicht drängte. Völlig zu Recht natürlich. Denn seine Hit-Bilanz kann man sich kaum schöner malen: seine bisher erschienenen drei Alben (gleichnamiges Debüt von 2014, "You Should Be Here" von 2016 und "All of It" aus dem Jahr 2018) eroberten zwei Mal den zweiten und einmal den ersten Platz der Country-Charts. Cole Swindell-Superstar? Aber Hallo!

Im Gegensatz seiner bisherigen Veröffentlichungs-Routine - alle zwei Jahre ein Album - ließ er sich für "Stereotype" doppelt so lange Zeit. Vier Jahre sind also seit "All of It" verstrichen. Eine lange Zeit. Im Showbusiness so etwas wie eine kleine Ewigkeit. Klar hat er zwischendurch ein paar Songs rausgehauen: die "Down Home Sessions" zum Downloaden und ein paar Singles. Zwei Auskopplungen von "Stereotype" hat er auch schon vorab unter's Fan-Volk gebracht: Das rockige, dennoch romantisch-verträumte und mit hippen Sounds versehene "Single Saturday Night" (2020) und das ebenfalls schwärmerische, mit großen Gefühlen aufgeladene Duett mit Lainey Wilson, "Never Say Never” (2021). Zwei starke Songs. Sie beweisen, dass man den Mann mit dem fünf-Tage-Bart und Baseball-Cap trotz längerer Albumpause nicht vergessen hat: beide landeten in den Top 5 der Country-Bestenliste. Ein gutes Omen.

"Stereotype": die nächste Nummer eins in den Country-Charts?

Mit dem Titeltrack steigt Swindell in sein neues Album ein. Ein hübscher Song. Nicht gerade spektakulär, aber gefällig, melodiös und mit einer Prise nostalgischer Melancholie ausgestattet. Für Vintage-Feeling sorgt auch der Drums-Sound: die klingen trocken und dumpf nach jede Menge Kompressor-Effekte - ein Klang, wie man ihn eher aus den 80er und frühen 90er Jahren kennt und damit etwas irritierend wirkt. Das nachfolgende "Every Beer" schlägt in die gleiche Kerbe. Was kein Wunder ist, schließlich gehen beide Tracks auf das Songwriter-Team Swindell, Michael Hardy und Jordan Schmidt. Hardy, mit dem Swindell seit langen Jahren schon zusammenarbeitet, war darüber hinaus noch bei drei weiteren Songs beteiligt: bei dem kraftvollen Country-Rock "Down to the Bar", sowie bei dem bereits erwähnten "Single Saturday Night" und dem dynamischen "Girl Goes Crazy".

Ansonsten hat sich Cole Swindell die Mithilfe der üblichen Songwriter-Verdächtigen gesichert: Ashley Gorley und Thomas Rhett mischen bei dem gut gelaunten Country-Pop von "She Had Me at Heads Carolina" mit, Dustin Lynch und Josh Thompson gehörten zu den Autoren der gefälligen Country-Pop-Hymne "I'm Gonna Let Her" und Randy Montana bringt sein kreatives Talent beim finalen "Walk On Whiskey" mit ein. Songautoren, Inhalte und Interpretation erfüllen damit tatsächlich alle Kriterien des "Stereotypen" - ein Umstand, der im Country allerdings noch nie ein Makel war.

Fazit: Keine großen Aufreger, dafür top-solide Wertarbeit: Cole Swindell geht bei seinem neuen Album "Stereotype" auf Nummer sicher und wird damit mit Sicherheit auch einen weiteren Hit landen. Die nächste Nummer eins? Die Chancen dafür stehen gut.

Label: Warner Bros. Nashville (Warner) VÖ: 8. April 2022
01 Stereotype
02 Every Beer
03 Never Say Never
04 She Had Me at Heads Carolina
05 Sayin' You Love Me
06 I'm Gonna Let Her
07 Down to the Bar (mit Hardy)
08 How Is She
09 Miss Wherever
10 Single Saturday Night
11 Some Habits
12 Girl Goes Crazy
13 Walk On Whiskey
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Matze7898 antwortete auf das Thema:
1 Jahr 10 Monate her
Matze7898s Avatar
Kleiner Fehler in der Biografie: Es war nicht Blake Shelton, sondern Luke Bryan, den er auf der Uni kennenlernte und der ihn später als Roadie mit auf Tour nahm und einige seiner frühen Songs interpretierte.
Und erwähnenswert ist auch noch die Tatsache, dass "You Had Me At Heads Carolina" auf dem Klassiker "Heads Carolina, Tails California" von "Joe Dee Messina" mit verändertem Text (er geht in eine Bar und verliebt sich in sie, während sie gerade "Heads Carolina, Tails California" ("And she's a 90s country fan, like I am") karaoke singt) basiert.

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