Denn an zehn der elf Kompositionen hat der Newcomer selbst mitgeschrieben. Kaum von der Seite gewichen sein dürfte ihm dabei Bart Butler, mit dem Jon Pardi nicht nur sechs Songs verfasste, sondern zusammen auch seinen 38-Minuten langen Erstling produzierte. Schon 2012 gab es mit "Missin' You Crazy" ein erstes Up Tempo-Lebenszeichen des Sängers, das es immerhin bis auf Platz 29 der Hitliste schaffte.
Zu seinen Einflüssen zählt Pardi neben Merle Haggard und Waylon Jennings auch Buck Owens und Dwight Yoakam, die beiden vielleicht bekanntesten Vertreter des Bakersfield Sounds. Hört man das Debüt, könnte man aus der aktuellen Szene Künstler wie Easton Corbin, Josh Thompson oder Justin Moore hinzufügen. Bei dieser Namensliste ist offensichtlich, dass Pardi im Herzen ein Traditionalist sein muss - und das hört man der Produktion von der ersten Sekunde an.
Seinen Plattenvertrag soll der singende Gitarrist zu großen Teilen seinen Live-Auftritten zu verdanken haben. Wie gut, dass diese Energie auch im ersten Studio-Output nicht zu überhören ist. Der stampfende Titeltrack ist das beste musikalischen Beispiel dafür. Binnen weniger Sekunden fühlt man sich in eine Bar versetzt. Ein Bier in der einen Hand und an der anderen das sexy Cowgirl, das einen auf die Tanzfläche zieht. Rockig, mitreißend und mit einem für heutige Verhältnisse sehr ausführlichen Fiddle-Solo bestückt bietet die rockige Nummer zudem noch einen catchy Refrain - was will man mehr?
Country und typische Honky Tonk-Klänge werden hier definitiv groß geschrieben. Das sein freilich nicht ganz neues Rezept außerdem im Midtempo-Bereich gut funktioniert, beweisen "Happens All The Time” oder "Love You From Here”. Die aktuelle, schwungvolle Single "Up All Night" klingt ein wenig nach Florida Georgia Line. Doch auch der modernste Song innerhalb der Produktion ist unter dem Strich mehr im Country als im Pop zu Hause.
Pardi hat eine kräftige Stimme, die am ehesten an Dwight Yoakam erinnert. Der überwiegende Teil des Albums ist klar im spaßigen Upbeat-Bereich angesiedelt, doch mit "That Man", welches Pardi mit Casey Beathard (Trace Adkins, Kenny Chesney) schrieb, hat der Szene-Neuling auch eine wirklich schöne Ballade mit viel Pedal Steel-Feeling am Start.
Fazit: Der Sommer ist noch weit weg, aber das gutgelaunte Debüt von Jon Pardi verbreitet schon jetzt Lust auf die nächste Party. Ein neuer Künstler mit einem Herz für Country, den man im Auge behalten sollte.
Label: Capitol Nashville (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 14. Januar 2014 |
01 | What I Can't Put Down |
02 | Up All Night |
03 | Write You a Song |
04 | That Man |
05 | Missin' You Crazy |
06 | Happens all the Time |
07 | Trash a Hotel Room |
08 | Chasin' Them Better Days |
09 | Love You From Here |
10 | Empty Beer Cans |
11 | When I've Been Drinkin' |