Immerhin bringt die im Schnitt kaum 30 Jahre alte Formation gute Voraussetzungen mit. Als da wären: solide technische Fähigkeiten an den Instrumenten, homogenes Bandfeeling, Kreativität, vor allem aber das Gesangs- und songschreiberische Talent von Randy Rogers.
Aufgewachsen in dem texanischen Provinznest Cleburne kam dieser schon als Knirps intensiv mit Musik in Berührung. Mit sechs, so will es die Bandbiografie, lernte ihm seine Großmutter die ersten Fingerübungen am Klavier; mit elf Jahren erlernte er als Autodidakt Gitarre und schrieb er seine ersten Songs. Reife Leistung! Seine frühen musikalischen Vorbilder waren gleichermaßen Countryacts und Rocker - Merle Haggard, Willie Nelson, Don Williams, die Beatles und die Grunge-Bands Pearl Jam und Stone Temple Pilots. Eine bunte Mischung, die sich auch in der Musik der Formation nieder schlägt.
So geht das Album gleich einmal stramm rockend los - mit "Better Off Wrong", eine Komposition von Randy Rogers, Gary Nicholson und schließlich Radney Foster, der das Album wie auch den Vorgänger "Rollercoaster" produzierte. Im zweiten Titel "Kiss Me In The Dark", dieses Mal hatte Rogers George Ducas zur Seite, reduziert die Band Tempo und Dynamik. Trotz balladesker Einfärbung bleibt die Grundtonart Rock - mit gefiddleten Countrytupfern. Wer auf die melodiösen Momente von Bruce Springsteen, John Cougar Mellencamp oder den Rolling Stones steht, wird großen Gefallen an dem Titel finden. Genau wie beim nachfolgenden "One More Goodbye", eine Gemeinsamproduktion von Rogers und Clint Ingersol. Hier beweist die Band, dass sie auch im extrem gemächlichen Fahrwasser zu Hause ist und nichts von ihrer vorherrschenden Energie einbüßt. Mit dem nachfolgenden Titeltrack legen Randy Rogers, Bassist Jon Richardson, Drummer Les Lawless, Gitarrist Geoffrey Hill und Fiddle-Player Brandy Black eine weitere schwerblütige Ballade vor.
Beim darauf folgenden, von Rogers plus Kent Finlay geschriebenen "You Could've Left Me" zieht die Band die Zügel wieder gehörig an. Was man dankbar zur Kenntnis nimmt. Vor allem, da die vielversprechenden Newcomer damit ein echtes Glanzstück abliefern. Ein Song wie ein getuneter Pickup: kraftstrotzend, harmonisch ausgewogen und mit jeder Menge Extras versehen - hier beweisen die Musiker in kurzen aber prägnanten Soli, was sie drauf haben. Ob Drummer Les Lawless die Parts selbst beisteuert? Wer weiß. In der Creditlist steht neben Produzent und Gitarrist Radney Foster, Keyboarder Michael Ramos und Gitarrist Eric Borash auch Nashvilles Studio-Schlagzeug-Legende Craig Krampf. Egal, es groovt jedenfalls ordentlich...
Die restlichen Songs pendeln wie die vorherigen zwischen beherztem Mainstream-Country- und Folk-Rock. Mit dem Koproduktion von Rogers und Stephony Smith "Whiskey's Got A Hold On Me" klingt die CD mit einer erschreckend authentisch klingenden Säuferballade herzhaft und überzeugend aus.
Fazit: Rustikaler Country- und Mainstream-Rock der jungen texanischen Newcomer. Wer auf Steve Earle oder John Cougar Mellencamp steht, wird die CD garantiert mögen.Label: Mercury Nashville (Universal) | VÖ: 10. Oktober 2006 |
Titelliste
Links
01 | Better off Wrong | 07 | Before I Believe It's True |
02 | Kiss Me in the Dark | 08 | You Start Over Your Way |
03 | One More Goodbye | 09 | If Anyone Asks |
04 | Just a Matter of Time | 10 | You Don't Know Me |
05 | You Could've Left Me | 11 | If I Told You the Truth |
06 | You Could Change My Mind | 12 | Whiskey's Got a Hold on Me |