Zwei Jahre hat sich die Randy Rogers Band für die EP "The Going" zeitgelassen
Gäbe es ein Ranking der epischsten Songtexte der Country Music, würde "Break Itself" an der Spitze liegen. Geschrieben hat ihn Randy Rogers gemeinsam mit Randy Montana und Parker McCollum. Ein Lied über Verantwortung und das Eingeständnis von Fehlern, das Verarbeiten von Konsequenzen. Die Herangehensweise des Erzählers ist tief und erreicht mit nur wenigen Textzeilen die innersten Gedanken. Einen innerpsychischen Konflikt, der so sehr zerreißt, in einem Songtext zu beschreiben, kann wohl kaum jemand so gut wie Randy Rogers.
Nicht weniger harmonisch klingt "Somewhere Else". Der Randy Rogers Band gelingt einfach immer der Balanceakt, Traurigkeit in den Texten zu überwinden und ihr in der Musik wiederum eine Daseinsberechtigung zu geben. Ohne triefende Balladen aus den Stücken zu machen. Das Gefühl der Melancholie ist etwas, das jeden betrifft und eben auch jeder nachempfinden kann. Doch nicht jeder hat denselben Kanal, es aufzunehmen. Die Randy Rogers Band scheint diesen gefunden zu haben. Er hat gewissermaßen auf dem Stuhl der Traurigkeit Platz genommen, ohne diesen je als solchen zu benennen. Wahrscheinlich ist genau dies seine besondere Gabe. Ähnlich wie in "Songs About Trucks", das er 2016 mit Wade Bowen aufnahm und den Schmerz umwandelt, indem er beschreibt, er möchte einfach nur sein Bier trinken und keine Songs hören, die ihn in schlechte Stimmung versetzen und Erinnerungen aufbringen.
"The Going"
Einen komplett anderen Variante verfolgt Randy Rogers im Titelsong "The Going", welchen er zusammen mit Adam Wright und Jedd Hughes (auch Produzent) geschrieben hat. Ein klassischer Western Highway Song, der uns am Ende das Geheimnis offenbart, dass man immer den Weg im Auge behalten müsse. In Sprechweise erzählt der Sänger darin die Geschichte eines nächtlichen Road Trips nach einem Auftritt, bei dem er einen alten Cowboy aufgreift, der ihn in der Bar anspricht und bittet, ob er ihn irgendwohin mitnehmen könne. Auf der Fahrt erzählt ihm der Mann einige geheimnisvolle Dinge und am Ende bleibt von ihm nur sein Hut auf dem Beifahrersitz zurück. Er habe Story Songs immer geliebt, so Randy Rogers, obwohl sie schwer zu schreiben seien. Mit diesem ist es ihm auf jeden Fall gelungen.
Die Randy Rogers Family Foundation
Am 3. Oktober 2025 hat Randy Rogers sich auf Instagram bei allen Menschen für ihre Unterstützung bedankt über all die die Jahre und solche, die ihm Türen geöffnet hatten, denn an diesem Tag jährte es sich zum 25. Mal, dass er die nach ihm selbst benannte Band gegründet hatte. Eine beachtliche Zeit und doch ist der Künstler bescheiden geblieben und hat sich nie ins Rampenlicht gedrängt. Stattdessen rief er 2019 in New Braunfels in seinem Heimatstaat Texas die Randy Rogers Family Foundation ins Leben, eine Organisation, die sich um Wohltätigkeitsveranstaltungen, wie Golfturniere oder Live-Konzerte, zu Gunsten bedürftiger Familien und Kinder organisiert.
Fazit: Die Randy Rogers Band hat erneut abgeliefert, was man gewohnt ist. Sechs Songs voller fesselnder Lyrik und durch magische Musik zum Ausdruck gebracht. Die Musiker haben Entwicklungsschritte durchlebt und ihre bedeutende Rolle in der Texas based Country Music bestätigt.










