Sommer-Überraschung: "Fathers & Sons" von Luke Combs
Das neue Album "Fathers & Sons" des Genre-Superstars Luke Combs bringt zwölf neue Lieder in die Abspiel- bzw. Steaminggeräte. Ein Prophet muss man nicht sein, um zu erahnen, dass es dabei um die besondere Beziehung zwischen Großvater, Vater, Sohn und dessen eigene Söhne geht - reichlich autobiographisches Songwriting inklusive.
Ruhig, reflektiert, tiefenentspannt, aufrichtig und sehr erwachsen - schon beim Opener "Front Door Famous" wird klar, dass "Fathers & Sons" eins der Alben ist, das sicher einmal in seinem persönlichen Karriererückblick einen besonderen Platz einnehmen wird. Schon bei dieser ersten Nummer wird deutlich, was dem 34-Jährigen wirklich wichtig ist. Denn trotz seines großen Erfolgs ist es doch noch immer das Beste, nach Hause zu kommen und eine Umarmung von seinem "Daddy" zu bekommen.
Anderer Sound auf neuem Album "Fathers & Sons"
Der Sound auf dem Album ist meilenweit von kraftstrotzenden Gassenhauern wie "Beer Never Broke My Heart" entfernt, was gar kein Problem bei den schönen und nicht selten nachdenklichen Nummern ist. Mancher mag den definitiv vorhandenen roten Faden in "Fathers & Sons" und die unbeschwerten Melodien möglicherweise als etwas vorhersehbar kritisieren. Dem darf entgegnet werden, dass "Fathers & Sons" eher als Konzeptalbum, denn als klassisches Studio-Album mit einer Handvoll an Top-Hits funktioniert und gewertet werden sollte. Deshalb geht es bei dieser Rezension auch nicht darum, bestimmte Lieder rauszupicken.
"Fathers & Sons": Das etwas andere Album von Luke Combs
Da kleine Ausnahmen die Regel bestätigen, findet "In Case I Ain’t Around" hier trotzdem eine Erwähnung. Diese ist allerdings als Anerkennung für das wunderbare Fiddlespiel von Stuart Duncan zu sehen, das den ruhigen Country-Song zweifellos noch deutlich bereichert. Erwähnenswert ist zudem, dass in der gesamten Produktion nie eine E-Gitarre oder ein antreibendes Schlagzeug zu hören ist.
Und noch etwas unterscheidet "Fathers & Sons" von den andern Luke-Combs-Alben. Denn die Lieder sind, nach Informationen des Labels, komplett live aufgenommen worden. Vielleicht ein weiterer Grund dafür, warum die zwölf Songs auf dem bisher traditionellsten Luke-Combs-Werk wie aus einem Guss klingen.
Fazit: Zum Sommerstart hat Luke Combs viele überrascht. Auf dem unerwarteten und sehr persönlichen Album "Fathers & Sons" gibt es solide Midtempo-Songs, die sicher nicht nur für den Country-Star eine größere Bedeutung haben, als lediglich die Wartezeit bis zum nächsten Album zu verkürzen.