Riley Green - Ain’t My Last Rodeo

CD Cover: Riley Green - Ain’t My Last Rodeo

Mit "Ain't My Last Rodeo" legt Riley Green jetzt sein zweites Album vor

Riley Green bringt so ziemlich alles mit, was einen Sänger zum Country-Sänger machen kann: Er stammt aus dem Süden der USA (aus Jacksonville, Alabama), er war Quarterback des Jacksonville State University-Teams, er hörte natürlich von Kindheit an Country Music und er trifft mit seiner Stimme und seinen Songs den Nerv der Gemeinde. Dass er in der CMT-Reality Show "Redneck Island" mitgewirkt hat, hat ihm freilich auch nicht geschadet. Seit 2013 ist Riley Green als Sänger und Songschreiber aktiv, 2019 ehrte ihn die Academy of Country Music als "New Male Artist of the Year". Nicht schlecht.

Aber auch verdientermaßen. Denn der kräftige Sänger vermengt in seiner Musik geschmackvoll und originell zeitgemäße Einflüsse mit den Traditionen des Genres. Ein, wie es so schön heißt, Neotraditional Act. Und dazu ein Künstler, der inhaltlich ganz und gar bei den Konventionen bleibt. Beim Way of Life in einer amerikanischen Kleinstadt und den damit typischen Lebensumständen. Ein guter Schuss Patriotismus darf da freilich nicht fehlen.

Das wollen wir hoffen: "Ain't My Last Rodeo"

Schon seine ersten Single- und EP-Veröffentlichungen schlugen sich wacker in den Country-Charts und sein 2019 erschienenes Debüt-Album "Different 'Round Here" landete auf einem achtbaren elften Platz. Darüber hinaus reichte es sogar für einen Platz in den Top 100 der Pop-Charts. Nicht übel für den Rookie. Nicht weltbewegend, aber eben auch nicht übel.

Nun soll mit seinem zweiten Album "Ain't My Last Rodeo" der eingeschlagene Kurs fortgesetzt werden. Für den Opener hat er sich eine Cover-Version ausgesucht. Nicht irgendeine, sondern "Damn Country Music", der 2015er Hit von Tim McGraw. Riley Green unterzieht die Jessi Alexander-, Cary Barlowe- und Josh Thompson-Komposition einer radikalen Entschlackungskur: Alles, was nicht elementar wichtig für den Song ist, wurde ersatzlos gestrichen - bis nur noch die Essenz des Songs übrigblieb. So ein Downgrade kann furchtbar in die Hose gehen. Im Falle von Riley Green und "Damn Country Music" hat das Experiment aber vollauf funktioniert: Der Track besitzt nun eine atmosphärische Spannung, die es locker mit dem Original aufnehmen kann.

Obwohl Jahrgang 1988 - und damit noch fast ein Jungspund - schwelgt auch Riley Green bereits in der Vergangenheit. Das könnte man immerhin annehmen, hört man den zweiten Track des Albums - "They Don't Make 'Em Like That No More". In dem von Green gemeinsam mit Chris Lindsey und Aimee Mayo geschriebenen Track geht es, man weiß es längst, darum, dass früher manches besser war. Zum Beispiel die Fertigungsqualität. Als Beweis zählt er einige persönliche Beispiele auf. Den auf Nostalgie getrimmten Track haben die Autoren in ein knitterfreies Country-Rock-Outfit verpackt.

Riley Green: junge Stimme mit einem Faible für Nostalgie

Da Duette gerade höchst angesagt sind, hat sich auch Riley Green ein paar Kollegen ins Studio geladen. Natürlich, Namedropping muss schon sein, klangvolle Namen. Für den herzhaften Country-Rocker "Different 'Round Here" teilt er sich die Vocals mit keinem Geringeren als mit Luke Combs. Ein starker, hitverdächtiger Song, geschrieben von Green, Randy Montana und Jonathan Singleton.

Mit Randy Montana, sowie mit Songschreiber-Ass Rhett Akins teilt sich Green die Credits von "Workin' On Me". Man könnte sagen, dass ein All-Star-Team diesen Track verantwortet. Und man muss sagen: dass dieses Trio hier ganze Arbeit geleistet hat. Der Track verströmt eine unbeschwerte Country-Leichtigkeit, wie es sie heute selten zu bestaunen gibt. Klar, der Track ist im Retro-Outfit angelegt. Die schwelgerischen Melodien knüpfen an die besten Momente des 90er Jahre Country-Styles an und lassen an Großkaliber wie Brooks & Dunn oder Tracy Lawrence denken.

In dem witzig betitelten Track "Copenhagen in a Cadillac" erinnert Riley Green indes an die Lässigkeit eines Tim McGraws: ein swingender, ganz im Laid-Back-Groove angelegter Song, bei dem er mit Jelly Roll einen weiteren prominenten Gaststar präsentiert. Hitpotential? Gut bis sehr gut. Wie sehr Riley Green mit den Roots des Genres vertraut ist, beweist er allerdings in "My Last Rodeo". Den Track hat er im Alleingang geschrieben - eine berührende Ballade, in dem er den Tod seines Großvaters thematisiert und dafür wunderbare Harmonien findet. Hier zeigt es sich wieder einmal, dass es für einen guten Song nicht viel mehr als eine Akustik-Gitarre, eine Dobro und eine starke Stimme braucht. Keine Frage, die Glanznummer dieses Albums.

Mit dem zurückhaltend akustisch angelegten Country-Folk-Song "Ain't My Damn to Give", geschrieben von Tucker Beathard, Ben Simonetti und Jonathan Singleton, beendet Riley Green sein zweites Album leise und dazu bärenstark.

Fazit: Riley Green hat mit "Ain't My Last Rodeo" seine Reifeprüfung abgelegt. Die zwölf Tracks weisen den 34-jährigen Sänger als gereiften Storyteller, Songschreiber und Interpreten aus - und als eine junge Stimme der Traditionen.

vgw
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