Der Titel des Albums liegt auf der Hand. Zum einen ist Clare Bowen durch die Serie in den USA ein echter Star und der Titel dürfte den Leuten eher im Gedächtnis hängenbleiben als ein erfundener Titel. Zum anderen steht sie damit in guter Tradition, denn viele Künstler benannten ihre Debüt-Alben nach sich. Es gehört also quasi zum guten Ton, sein erstes eigenes Album den eigenen Namen zu geben. Hier orientiert sich Clare Bowen am Genre. Auch der Rest von "Clare Bowen" ist gekonnte Country Music-Kost.
Clare Bowen gaukelt vor
Clare Bowen gaukelt ihren Hörern mit ihrem gleichnamigen Album etwas vor. Zumindest zu Beginn. Denn kennt man die Debüt-Single "Let It Rain", welche auch der Opener des Albums ist und hört sich dann die beiden folgenden Songs "Doors & Corridors" und "Tide Rolls In" an, möchte man meinen "Clare Bowen" wäre ein flottes Album. Dem ist aber nicht so.
Denn nach den ersten drei Liedern kann höchstens noch der achte Song "Lijah & The Shadow" als schneller durchgehen. Die restlichen sieben Einspieler sind allesamt ruhig und melancholisch. Bei "Clare Bowen" handelt es sich also eher um eine Sammlung von Balladen. Das soll aber nichts heißen, denn die einzelnen Stücke besitzen wundervolle Melodien. Und natürlich Clare Bowens elfenhafte Stimme!
Viel Country Music, viel Folk
"Clare Bowen" ist ein ganz klassisches Album. Fast alle Songs sind geprägt von genretypischer Country Music. Zwischendrin kann auch mal Folk gelauscht werden. Große Experimente erwarten den Hörer nicht. Allerdings ist das aber auch nicht schlimm, denn alle elf Lieder besitzen Qualität und können sowohl gesanglich als auch melodisch überzeugen.
Allerdings, und das muss man leider so sagen, sind die meisten Songs auch nicht wirklich herausragend. Clare Bowen geht hier auf Nummer sicher und schafft zwar sehr eingängige Songs, die beim Hören viel Spaß machen, aber auch keine wirklichen markanten Merkmale besitzen. Ausnahme ist der Song "Lullabye" der mit seinem fast schon mystischen Klangteppich aus dem Rest des Albums herausfällt.
Clare Bowen hat das Zeug zum Star
Das erste eigene Album des "Nashville"-Stars ist sicherlich keine Offenbarung. Dafür wurde auf der Platte zu oft zu sehr auf Nummer sicher gegangen. Allerdings ist "Clare Bowen" auch weit von einem Reinfall entfernt. Sämtliche Lieder besitzen genug Professionalität und Qualität, um zu begeistern. Auch die Texte können überzeugen und besitzen mehr Tiefe, als so manche Lieder anderer Debütierenden.
Hinzu kommt Clare Bowens einzigartige Stimme, die tatsächlich über jeden Zweifel erhaben ist. Sie wertet die einzelnen Songs sicherlich noch um einiges auf. Das Wichtigste ist, dass "Clare Bowen" niemandem weh tut. Ganz im Gegenteil. Das Album eignet sich hervorragend zum entspannen oder zu einem gemütlichen Abend. Und es ist doch auch gut nach seinem Debüt-Album noch Luft nach oben zu haben!
Fazit: Guter Einstand. Mit "Clare Bowen" ist Clare Bowen ein angenehmes Album gelungen, welches enorm von der Stimme seiner Musikerin profitiert.
Label: BMG (Warner) | VÖ: 27. April 2018 |
01 | Let It Rain |
02 | Doors & Corridors |
03 | Tide Rolls In |
04 | Aves' Song |
05 | All The Beds I've Made |
06 | Lullabye |
07 | Sweet William |
08 | Lijah & The Shadow |
09 | Little by Little |
10 | Grace of God & You |
11 | Warrior |