Clare Bowen feiert Live-Premiere in Hamburg

Clare Bowen live in Hamburg

Clare Bowen spielte im ausverkauften Nochtspeicher in Hamburg.

Dass kommt nicht alle Tage vor: Noch bevor Clare Bowen ihren Auftritt in der Helen Fischer Show hatte, waren ihre ersten, von CountryMusicNews.de präsentierten, Konzerte bereits ausverkauft. Prompt wurden Zusatzkonzerte angesetzt und zwei Konzerte hochverlegt. Das Resultat: zwei ausverkaufte Shows in Hamburg, München und Köln ebenfalls ausverkauft und nur für Berlin gibt es noch ein paar Karten. Bei so einem Erfolg sind auch die Erwartungen hoch.

Der Hamburger Nochtspeicher entwickelt sich langsam zum angesagten Club, wenn es um Country-Konzerte geht. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Clare Bowen ihre Deutschland Live-Premiere dort feierte. Der Nochtspeicher war am 28. April 2018 bis auf den letzten Zentimeter gefüllt und die Besucher in erwartungsvoller Vorfreude auf Clare Bowen, die man bisher nur aus der Fernsehserie "Nashville" kannte.

Mrs Greenbird supportete

Noch bevor Clare Bowen die Bühne betrat, spielte das deutsche Duo Mrs Greenbird. Da zeigt es sich einmal wieder, wie gut Beziehungen sind, denn der Pianist, auf dem kommenden Album von Sarah Nücken und Steffen Brückner, war mit der Fernsehserie Nashville verbandelt, hat dort Kontakte geknüpft und den Deal eingefädelt.

Das kurze Set von Mrs Greenbird brachte den Saal bereits ab dem zweiten Song in die richtige Stimmung. Die beiden Musiker plauderten ein wenig über ihre Zeit in Nashville und wie warmherzig Clare Bowen ist und dass sie fast den Auftritt wegen zu viel Verkehr verpasst hätten, was im Saal zu lautem Gelächter führte und Brückner in Erklärungsnot brachte…denn schließlich seien wir hier ja in Hamburg. Der Auftritt und Mrs Greenbird endete mit "Postcard", dem Titelsong ihres zweiten Studio-Albums.

Intime Geschichten von Clare Bowen

Clare Bowen war noch nicht einmal ganz auf der Bühne, da hatte die Australierin bereits das Publikum im Nochtspeicher auf ihrer Seite. Voller Elan eröffnete Clare Bowen ihr erstes Deutschland-Konzert.

Das Konzert selbst war geprägt von den Songs ihres selbstbetitelten Debüt-Albums und den Liedern, die Clare Bowen in der Fernsehserie "Nashville" singt - einige Lieder auch im Duett mit ihrem Ehemann Brandon Robert Young, der sie den ganzen Abend an der Gitarre begleitete. Immer wieder erzählt die Country-Sängerin persönliche Geschichten, zum Beispiel wie sie ihre Kindheit in einem Kinderkrankenhaus verbracht hat und dadurch die Schule nicht besuchen konnte. Ihre Eltern nahmen ihre Tochter lieber mit in den Zoo und ins Aquarium und so kommt es, dass sie heute jede Fischart bestimmen kann, es aber bei den Grundrechenarten hapert.

Clare Bowen schafft es gekonnt ernste Themen in ihren Geschichten und ihren Songs näher zu bringen, ohne dass es je zu deprimierend wird - sei es durch eine kurze gekonnte schauspielerische Einlage oder eine kurze spitze Bemerkung.

Das Publikum übernimmt das Konzert

Zur Einleitung ihres Liedes "Little by Little" erklärt Clare Bowen, dass jeder mit Kleinigkeiten die Welt ein bisschen besser machen könne. Im Laufe des Songs stimmt das äußerst textsichere Publikum immer mehr ein und singt ohne Aufforderung lauter und lauter, so dass es am Ende fast die Musiker samt Clare Bowen, die sich freudig überrascht zeigt, übertönt.

Und genau auf dieses Publikum kann Clare Bowen im nächsten Lied zählen. Bowen fängt an zu singen, doch dann versagt ihr In-Ear-Monitoring, was das Publikum aber nicht weiter stört, denn es übernahm den Gesangspart und sang laut weiter, so dass die Band immer weiter spielte, selbst als diese aufhörte, ließ sich das Publikum nicht stoppen.

Clare Bowen kann auch anders

Nach rund 80 Minuten persönlicher Geschichten und Lieder dreht Clare Bowen mit der Band noch einmal auf. Zunächst mit einem Cover von Levon Helm und anschließend einem Medley von Dolly Partons Oscar-nominierten Titelsong zum Film "Warum eigentlich…bringen wir den Chef nicht um?", "9 to 5", dem Johnny Cash Klassiker "Folsom Prison Blues" und "The Gambler" von Kenny Rogers.

In den letzten circa 20 Minuten des Konzertes dreht Clare Bowen deutlich am Tempo der Songs und heizte die Stimmung im Club noch einmal richtig an, so dass die Besucher mit einem guten und zufriedenen Gefühl nach Haus gehen konnten.

Clare Bowen ist eine der wenigen Künstlerinnen, die es vermag, durch ihre Geschichten, Lieder und ihre Präsenz, den Menschen sensible Themen wie Depressionen näher zu bringen ohne das man sich peinlich berührt fühlt oder glaubt dies sei alles nur Show. Sichtlich positiv überrascht über die Reaktionen des Publikums ist Clare Bowen immer wieder gerührt und macht mit ihrer Persönlichkeit den Abend zu einem unvergessenen Konzerterlebnis.

Mit Ausnahme des Berliner Konzertes sind alle Deutschland-Konzerte von Clare Bowen ausverkauft. "Nashville"-Fans dürften sich auch über den anstehenden Besuch von Charles Esten (Deacon Claybourne) freuen. Mehr dazu in unserem Terminkalender.

vgw
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