So richtig top war die Band, die mit ihrem gefälligen Mix aus präzisen Harmony-Vocals, traditionellen Bluegrass-Elementen und hübschen Rock-Pop-Arrangements einen eigenen Sound entwickeln konnte, einige Jahre vorher. Diese guten Erinnerungen sind hier alle versammelt: Das pompöse "That's What I Get For Loving You", das mit Rockabilly-Elementen verzierte "Unbelieveable", die herzergreifende Ballade "You're Gone" oder das putzige, tatsächlich Sommerlaune verbreitende "Sweet Summer". Natürlich dürfen auch nicht ihre größten Hits der letzten Dekade fehlen: "One More Day", "Beautiful Mess" und das schwülstig-pathetische "I Believe". Alle drei Songs konnten zwischen 1998 und 2002 Platz eins der Country-Charts erobern - zu Recht, kann man auch einige Jahre später nur fest stellen. Denn die Titel haben alles, was einen Hit ausmacht: starke Melodien, eine glaubwürdige Story und Musiker und Sänger, die über alle Zweifel erhaben sind.
Ob diese Kriterien auch auf die vier neuen Songs zutreffen? Gute Chancen bringen allemal "God Only Cries", eine - nach altem Erfolgsrezept - hymnisch aufpolierte Wohlklang-Orgie; ein Song, so kuschelig weich wie ein Baby-Daunenkissen. Vielleicht nicht besser, dafür aber origineller fällt "Redneck Love Gone Bad" aus. Der von Shannon Lawson und Bobby G. Taylor geschriebene Titel erinnert an eine gelungene Mischung aus den Mavericks und Roy Orbison. Mit "Over You", man kann es sich ja schon fast beim Titel denken, kreuzt der Harmonie-Süchtige Sechser wieder mal im Meer der Tränen - eine Ballade wie aus dem Bilderbuch, geschrieben von Michael Dulaney, Steven Dale Jones und Jason Sellers. Über den letzten Song "In God We Still Trust" schreibt Drummer Brian Prout: "Zu einem anderen Zeitpunkt unserer Karriere und während einer anderen Ära unseres Landes, hätten wir diesen Titel wohl nicht mal mit der Beisszange angefasst", da sie nie ein soziales oder gar politisches Statement abgeben wollten. Mit diesem Song machen sie es - und mit jeder Note weht einem Red, White and Blue und die glorifizierten amerikanischen Werte um die Ohren. Man muss wohl schon Amerikaner sein, um dies wirklich zu mögen.
Fazit: Die zweite Hit-Sammlung bringt die neun erfolgreichsten Diamond Rio-Perlen plus vier neue, größtenteils starke Songs.
Label: Arista Nashville (Sony) | VÖ: 23. Juni 2006 |
Titelliste
Links
01 | God Only Cries | 08 | You're Gone |
02 | Beautiful Mess | 09 | That's What I Get for Loving You |
03 | One More Day | 10 | Wrinkles |
04 | Sweet Summer | 11 | I Believe |
05 | Redneck Love Gone Bad | 12 | Meet in the Middle |
06 | Over You | 13 | In God We Still Trus t |
07 | Unbelievable |